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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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antwortete Dengar. »Aber wenn Sie vorhaben, irgendwas mit Fett zu bereden, glaube ich nicht, dass es in nächster Zukunft dazu kommen wird. Er ist immer noch bewusstlos.«
    »Macht nichts.« Das schmale Lächeln auf Neelahs Gesicht verschwand. »Was das angeht, habe ich meine Meinung geändert. Fürs Erste. Ich begreife allmählich, dass ihre Vorsicht gar nicht so dumm ist. Vielleicht ist es ja besser, wenn er nichts von mir weiß. Dass ich ihn da draußen im Dünenmeer gefunden habe und dass ich hier bin und warte. Wie Sie schon sagten. welche Verbindung auch zwischen uns bestehen mag, ich könnte mich durch ihn leicht in Gefahr bringen.«
    »Machen Sie, was Sie wollen.« Dengars Misstrauen nahm um eine weitere Stufe zu. Sie lernt schnell, dachte er. Noch ein Grund, auf der Hut zu sein. »Kommen Sie.« Er stieß sich von der Wand der Hauptkammer ab. »Statten wir unserem Ehrengast einen Besuch ab.«
    Als Dengar und Neelah den Nebenraum betraten, hob der große Medidroide warnend sämtliche Glieder. »Bitte beachten Sie das dringend erforderliche hygienische Protokoll.« Die Tabelle der Lebensanzeigen rollte über das Display an SHL1-Bs zylindrischem Torso. »Der Zustand des Patienten ist immer noch sehr kritisch.«
    »Ja, schon klar.« Dengar schob den Droiden zur Seite und gab damit den Weg zu der Pritsche im Zentrum des Raums frei. »Dieser Bluthund hat Schlimmeres überstanden als eure Fürsorge. Wenn ihr ihn nicht umgebracht habt, wird das auch sonst
    niemandem gelingen.«
    Neelah trat dicht an eine Seite der Pritsche und blickte auf die bewusstlose Gestalt hinunter. »Das ist er?« Sie hörte sich beinah enttäuscht an. »Das ist Boba Fett?«
    »Nein...« Dengar hob von dem Kleiderhaufen in der Ecke des Nebenraums einen verbeulten Helm auf, der von den Verdauungssäften im Schlund des Sarlacc verätzt war. Dann drehte er das schmale starrende Visier in Neelahs Richtung. »Das hier ist Boba Fett.« Sie zuckte vor dem leeren Helm zurück und plötzlich stand Angst in ihren geweiteten Augen. Sie streckte versuchsweise eine Hand aus, um das pockennarbige Metall zu berühren, dann zog sie sie zurück, als hätte sie sich verbrannt. Sie nickte langsam. »Das war es, was ich gesehen habe.« Ihre Stimme war nur mehr ein kaum hörbares Flüstern. »Und ich wusste. ich wusste, dass er es war.«
    »So kennt ihn jeder.« Dengar drehte die Vorderseite des leeren Helms in seine Richtung. Er konnte sich vorstellen, wie sich die Frau fühlte; auch über seinen Rücken lief ein banger Schauder. »In der ganzen Galaxis.« Er wies mit einem Nicken zu der Gestalt auf der Pritsche. »Nicht sehr viele haben ihn so gesehen. Und wenn, haben sie nicht mehr lange genug gelebt, um darüber berichten zu können.«
    Einen Augenblick war das Klicken und Seufzen der von den Medidroiden aufgebauten Herz-Lungen-Maschine der einzige Laut im Raum. Dann richtete Neelah einen düsteren Blick auf Dengar. »Ich schon«, sagte sie leise.
    Dengar war unfähig, etwas darauf zu entgegnen. Die dunkle Tiefe in ihren Augen und das, was dahinter liegen mochte, entmutigte ihn mehr als der leere Helm. Er wandte sich ab, um
    den Helm wieder auf den Überresten von Dengars Montur abzusetzen.
    »Denken Sie daran«, bat Neelah. »Sagen Sie ihm nichts. Sagen Sie ihm nichts von mir.«
    Als Dengar sich wieder umdrehte, hatte die Frau den Nebenraum geräuschlos verlassen. Er war mit dem anderen Kopfgeldjäger allein. Die Gegenwart der beiden Medidroiden nahm er kaum wahr.
    Er blieb noch einige Zeit dort stehen und sah auf Boba Fett hinunter. Der Anflug von Furcht hatte sich nicht gelegt und kroch Zentimeter um Zentimeter über seinen Rücken. Dieser Mann vermochte normalen Menschen sogar im Zustand der Bewusstlosigkeit einen gehörigen Schrecken einzujagen. Es gibt hier zu viel Vergangenheit, dachte Dengar. In Boba Fetts Schädel. Eine ganze Galaxis voller Vergangenheit. Wer konnte sagen, was in diesem Schädel vorging, während der Mann schlief und seine finsteren Träume träumte.

8
    DAMALS
    Er konnte sein Glück kaum fassen.
    »Dieses Mal habe ich ihn«, sagte Bossk. Er hatte die Feuerkraft und die Scannerkapazitäten der Hound's Tooth seit der letzten unerfreulichen Begegnung mit Boba Fett deutlich aufgestockt. Und dass der andere Kopfgeldjäger ihm den Buchhalter Nil Posondum vor der Nase weggeschnappt hatte, war der Gipfel der Ärgernisse gewesen, die ihm unter den Schuppen brannten. Er hatte sich geschworen, dass er seinen Konkurrenten, sofern er jemals die

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