Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung
Fett, als eine Mordmaschine, die anstelle eines Gesichts nur mehr eine blinde, unergründliche Maske besaß.
Die menschliche Seite hatte sich auch dafür ausgesprochen, Manaroo fortzuschicken, nachdem sie ihm dabei geholfen hatte, Boba Fett in dieses Versteck zu schaffen. Ihre Trennung würde zumindest so lange währen, bis diese Sache mit Boba Fett ausgestanden war. Dengar wusste, welche Risiken man einging, wenn man sich mit jemandem abgab, der so viele wutschnaubende Feinde hatte wie Fett. Es gab eine Menge ehemaliger Mitglieder der alten Kopfgeldjägergilde, die seine Unverfrorenheit aus gutem Grund hassten. Wenn sie dahinter kamen, dass er noch lebte, würden sie scharenweise über Tatooine herfallen, um ihn endgültig zu erledigen. Und mich auch, hatte sich Dengar gesagt. Dieser aufbrausende Trandoshaner Bossk zum Beispiel würde naturgemäß annehmen, dass es sich bei jedem, der seinem langjährigen Rivalen Boba Fett half, um einen Feind
handeln musste, den es schnellstens aus der Welt zu schaffen galt. Dieser kleine Unterschlupf würde sich in kürzester Zeit mit Leichen füllen.
Aber in der Kopfgeldjägerbranche bedeuteten Risiken Profit. Und Dengar musste dringend Profit machen, wenn er eine Chance haben wollte, die beträchtlichen Schulden zu begleichen, die auf ihm lasteten, und danach mit Manaroo zu leben. Er wollte aus diesem Spiel aussteigen und das konnte er nur, wenn er zunächst wenigstens noch ein paar Runden mithielt. Er war zu dem Schluss gelangt, dass er das am besten mit einem Partner wie Boba Fett tun konnte. Und genau das hat er mir angeboten... als Dengar ihn, halb verdaut von den Säften des Sarlacc, in der sonnenverbrannten Wüste gefunden hatte. Fetts Kräfte hatten zu diesem Zeitpunkt noch ausgereicht, um sprechen, aber nicht um auf sich selbst Acht geben zu können. Dengar hätte ihn an Ort und Stelle von seinem Elend erlösen können, doch seine Hand wollte sich nicht rühren, als Fett von einer Partnerschaft zwischen ihnen beiden sprach. Fett war die einzige Karte, die er jetzt noch ausspielen konnte.
... und eine gute Karte dazu. Wir könnten aufräumen, hatte sich Dengar gedacht. Er und ich. Ein echt gutes Team. Es hing nur noch von einer einzigen Frage ab.
Ob Fett ihn belogen hatte oder nicht.
Vielleicht hatte er ja auch nur auf Zeit gespielt. Die Zeit, die er brauchte, damit seine Wunden heilen konnten und er selbst wieder richtig in die Gänge kam. Dengar wälzte diese Frage im Kopf, seit er Fett in sein Versteck geschleppt hatte. So weit alle Welt wusste, hatte Fett in der Vergangenheit noch nie mit einem Partner zusammengearbeitet; er war immer nur allein zu
Werk gegangen. Warum sollte er also ausgerechnet jetzt einen Partner haben wollen? Was man allerdings über ihn wusste, war, dass er es mit der Wahrheit nicht allzu genau nahm. In dem Punkt unterschied sich Fett von keinem der übrigen Kopfgeldjäger, das lag eben in der Natur ihrer Geschäfte. Fett beherrschte das Spiel mit der Wahrheit nur besser als die anderen, das war alles. Das Schicksal der Kopfgeldjägergilde war dafür ein einschlägiger Beweis.
Dengar war sich bewusst, dass die Dinge, sobald Boba Fett wieder zu Kräften kam, ganz anders liegen konnten. Es war gut möglich, dass Fett gar nicht daran dachte, Dengar für alles, was dieser um seiner Gesundheit und Sicherheit willen getan hatte, mit einer Partnerschaft zu belohnen. Dengars Belohnung konnte ebenso gut eine Blasterladung in die Brust sein, die ein kokelndes Loch hinterlassen würde, durch das man eine Menschenfaust stecken konnte. Fetts besessene Geheimniskrämerei war in sämtlichen schäbigen Spelunken und an allen Wasserlöchern der Galaxis berüchtigt, seine Vergangenheit lag weit gehend im Dunkel und sollte wohl auch dort bleiben, wenn man daran dachte, dass alle, die sich in seine Angelegenheiten eingemischt hatten, am Ende gestorben waren. Das war der eigentliche Grund, aus dem er Manaroo fortgeschickt hatte. Es war eine Sache, wenn er auf Fetts tödliche Doppelzüngigkeit setzte, aber er wollte auf keinen Fall, dass die Frau, die er liebte, durch einen Blasterschuss endete.
»Und was wollen Sie wissen?«
Dengar riss sich gewaltsam aus seiner düsteren Meditation und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Frau mit den harten Augen, die ihn in dem unterirdischen Raum eindringlich musterte.
»Dasselbe, was ich vorhin schon wissen wollte.« Er wies mit einem Nicken auf den Eingang der zweiten Kammer. »Was verbindet Sie mit Boba
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