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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Chance dazu erhalten würde, ein für alle Mal aus dem Weg räumen würde. Und das werde ich nur schaffen, dachte Bossk und genoss jedes Wort, wenn ich Fett in seine Atome zerlege. »Wenn ich mit ihm fertig bin, wird man seine Überreste nur noch mit einem Elektronenmikroskop finden können.«
    Neben ihm ließ Zuckuss die Schläuche seiner Gesichtsmaske über den Zielerfassungsbildschirm des Cockpits baumeln. »Ich weiß nicht recht.«
    »Was, Sie sind sich nicht sicher, ob das Boba Fett ist, der da auf uns zukommt? Sind Sie blind?« Bossk klopfte so hart mit einer Kralle gegen den Bildschirm, dass er einen bleibenden Kratzer zwischen den leuchtenden Vektorlinien hinterließ. »Natürlich ist er das! Das sind sämtliche Identitätsmerkmale der Sklave I.« Eine winzige, aus Ziffern gebildete Kolonne mar-
    schierte von dem dreieckigen Zeichen aus abwärts, das sich schnell über den Monitor bewegte. »Das ist sein Schiff und er ist an Bord.«
    »Oh, das ist Boba Fett.« Zuckuss nickte langsam. »Keine Frage. Ich bin mir bloß nicht sicher, ob Sie ihn hier und jetzt - wie nennen Sie das noch gleich? - wegblasen sollten.«
    Bossk starrte den kleineren Kopfgeldjäger wütend an. »Und wann wäre ein geeigneterer Zeitpunkt?«
    »Na ja, vielleicht dann, wenn er nicht gerade mit der Garantie sicheren Geleits durch Ihren Vater unterwegs ist.« Zuckuss klang jetzt noch skeptischer und nervöser. Die Luft in seinen Beatmungsschläuchen rasselte schneller und lauter. »Wie Sie wissen, hat Boba Fett bereits den Rat der Gilde kontaktiert und Cradossk und die anderen haben ihm ihr Wort gegeben, dass er unbehelligt an dem Außenposten festmachen kann, ohne dass jemand auf ihn schießt.«
    »Sie haben ihm ihr Wort gegeben.« Die Schlitze in Bossks Augen verengten sich. »Meines haben sie ihm nicht gegeben.«
    »Trotzdem.«
    Du kleine Wanze, dachte Bossk. Seit er zum Anwärter auf die Führung der Kopfgeldjägergilde geworden war - er hatte nach der Gewohnheit der Trandoshaner bereits alle jüngeren Nachkommen seines Vaters Cradossk getötet -, hatte er vor, die Bedingungen der Mitgliedschaft einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Seiner Auffassung nach sollte ein Mindestmaß an Mumm eine unabdingbare Voraussetzung sein. Was bedeutete, dass dieser ihm aufgenötigte, ständig greinende Partner eigentlich aus der Luftschleuse fliegen müsste wie die abgenagten Knochen des gestrigen Mittagessens.
    »Vielleicht«, jammerte Zuckuss, »sollten Sie lieber noch mal darüber nachdenken.«
    »Denken dauert zu lange.« Bossks Krallen sausten über die Kontrollen der Waffensysteme. »Nur mit schnellem Handeln kommt man weiter.«
    »Das wird Ihrem Vater aber gar nicht gefallen.«
    »Das wird sich zeigen.« In seinen und in den Adern des alten Reptils floss dasselbe Blut und es beruhigte ihn, dass sein Brutvater ebenso boshaft und gemein war wie er selbst. »Wie die Dinge liegen, tue ich genau das, was er und der Rest der Gilde von mir erwarten.«
    »Einen anderen Kopfgeldjäger ohne Vorwarnung vernichten?« Die Fassungslosigkeit trieb Zuckuss' Stimme in schrille Höhen. »Das lässt sich aber schlecht mit dem Jägerkredo vereinbaren!«
    Bossk empfand jedes Mal eine brodelnde Ungeduld, wenn jemand das Kredo erwähnte. »Boba Fett hat schon so oft gegen das Kredo verstoßen«, knurrte er, »dass er dessen Schutz nicht verdient.«
    »Aber er ist nicht an das Kredo gebunden! Er war nie Mitglied der Gilde!«
    »Ersparen Sie mir Ihre langweilige rechtliche Analyse.« Bossk hatte unterdessen die konzentrischen Kreise der Zielerfassung über dem fernen Raumer einrasten lassen. »Wenn Boba Fett eine Beschwerde gegen mich einreichen will, muss er das schon von der anderen Seite des Grabes aus tun. Falls das, was man dann noch von ihm zusammenkratzen kann, für eine Beisetzung reicht.«
    Er schenkte Zuckuss' ermüdender Besorgnis keine weitere
    Beachtung. Seine Kralle schlug auf den Feuerknopf und eine kurze Erschütterung lief durch den Rumpf der Hound's. Auf dem Bildschirm schoss eine blendend weiße Linie auf das Zeichen zu, das für Boba Fetts Raumschiff stand.
    »Ich habe ihn!« Der Schuss musste Fett vollkommen unvorbereitet getroffen haben, da er nicht das geringste Ausweichmanöver versucht hatte. Was für ein Schwachkopf, dachte Bossk voller Verachtung. Das hat man davon, wenn man anderen Kopfgeldjägern vertraut. Der Vorteil, wenn man von den meisten Bewohnern der Galaxis für Abschaum gehalten wurde, bestand darin, dass man sich nie um die

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