Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung
Wahrung seines Rufs sorgen musste. »Wissen Sie«, sagte Bossk, »ich bin fast ein bisschen enttäuscht.«
»Weshalb?« Zuckuss löste den Blick seiner Riesenlinsen vom Bildschirm. »Weil er sich nicht zur Wehr gesetzt hat?«
»Nein.« Bossk starrte auf die aufleuchtenden roten Ziffern. »Weil jetzt nichts mehr von ihm übrig ist.« Er gab den Befehl für den Schadensbericht über das letzte Ziel der Laserkanone ein und studierte das Ergebnis. »Fetts Schiff war offenbar massiv gepanzert. Der Rumpf hat gehalten.« Das leuchtende Dreieck war in der Mitte des Bildschirms zum Stehen gekommen, aber keineswegs verschwunden. Dass der Raumer einen solchen Treffer abbekommen hatte, einen Treffer, der ausgereicht hätte, um ein Loch durch das Hauptdeck eines imperialen Schlachtkreuzers zu brennen, und dabei, wie schwer er auch beschädigt sein mochte, nicht auseinander fiel, war wirklich erstaunlich. Und es passte zudem nicht zu den Geschwindigkeiten, die die Maschinen der Sklave I Einheiten von Mandal Motors mit hoher Beschleunigung bei geringer Masse - erreichen konnten. Wie die meisten Kopfgeldjäger hatte Boba Fett
Tempo und Wendigkeit stets höher geschätzt als die Sicherheit. Doch Bossk hatte jetzt keine Zeit, sich über diese Diskrepanz zu wundern. »Geben wir ihm den Rest.«
Die unverwechselbaren halbrunden Umrisse der Sklave I füllten die Sichtfenster aus, während Bossk auf das Schiff zuhielt. Für den Fall, dass Boba Fett als der verschlagene Schuft, der er war, dort auf der Lauer lag und nur auf eine Gelegenheit wartete, seinerseits einen Schuss auf den Angreifer abzufeuern, nahm Bossk die Krallen nicht von den Kontrollen der Notfallbeschleuniger.
»Das sieht ganz wie ein sauberer Abschuss aus.« Zuckuss deutete auf das vordere Sichtfenster. »Mitten hindurch und an der anderen Seite wieder raus. Auf dem Schiff kann keiner mehr am Leben sein.«
»Das glaube ich erst«, gab Bossk zurück, »wenn ich Boba Fetts verkohlten Leichnam sehe.« Er machte sich daran, die Hound's Tooth dich an das treibende Wrack heranzusteuern. »Ich gehe an Bord.«
»Nun, wenn Sie diese Art Beweis brauchen...« Zuckuss zuckte die Achseln. »... dann werden Sie das wohl müssen.« Bossk gönnte Zuckuss keinen einzigen Blick. »Sie gehen mit.«
»Oh.«
Es gelang ihnen, eine Verbindung zwischen der Hound's Tooth und den Überresten der Sklave I einzurichten. Sie benötigten keinen zusätzlichen Sauerstoff, da die Systeme der Sklave I noch so gut funktionierten, dass die inneren Bereiche dicht geblieben waren.
»Irgendwas stimmt hier nicht«, meinte Zuckuss, während er den Blick durch den leeren Laderaum des Raumers schweifen
ließ.
»So weit es sie betrifft, stimmt nie alles.« Doch dieses Mal fragte sich Bossk bereits, ob sein Partner nicht vielleicht Recht hatte. Ein Gefühl des Unbehagens kroch über sein Schuppenkleid. Er zückte seinen Blaster und prüfte langsam die offenen Luken.
Zuckuss streckte die Hand aus und stieß einen behandschuhten Finger gegen eine Spundwand. Das dünne Material gab nach. Er stieß noch einmal zu und sein Finger ging glatt durch die Wand.
»Es ist ein Köder.« Zuckuss versetzte den Wänden des Frachtraums probeweise noch ein paar weitere Stöße und erzielte ähnliche Ergebnisse. »Deshalb ist hier nichts. Das Ganze ist nur eine leere Hülle!« Er drehte sich zu Bossk um. »Kein Wunder, dass Ihr Schuss mitten hindurchging. Es gibt hier keine echte Masse, die den Treffer hätte aufhalten können. Es ist, als hätten Sie durch ein Stück Plastfolie geschossen.«
Einmal mehr kochte Wut in Bossk hoch und raubte ihm fast die Sicht. »Dieser schleimige.« Es verschlug ihm die Sprache. Er stapfte in den hinteren Teil der Attrappe, wobei er die Ränder der dünnen Luke mit den breiten Schultern aus dem Weg rammte.
»Deshalb haben wir auch eine positive Identifikation gehabt.« Zuckuss war ihm in den Raum gefolgt, bei dem es sich um die Kanzel gehandelt hätte, wenn sie an Bord eines echten Raumschiffs gewesen wären. Er deutete auf einen Signaltransmitter, der an einer der gebogenen Wände angebracht war. »Sehen Sie, man kann erkennen, dass der Transmitter auf das ID-Profil der Sklave I programmiert wurde.« Zuckuss nickte bewundernd.
»So etwas zu installieren macht eine Menge Arbeit. Man muss sich bis zur subatomaren Ebene durcharbeiten und das Ganze anschließend mit den falschen Daten wieder neu aufbauen.«Er trat von der Einheit zurück. »Fett muss diesen Köder längst vorbereitet und
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