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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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immer spitzer wurde. Während die wachsenden Kräfte in entgegengesetzten Richtungen am Rumpf zerrten, ertönte ein tiefes Brummen, während schärfere splitternde Laute darauf hindeuteten, dass die Navigationsmodule von der Außenhülle abgerissen wurden.
    Die dritte und letzte Explosion vervollständigte die Teildemontage der Hound's Tooth. Bossks verzweifeltes Manöver hatte einen ausreichenden Abstand zwischen dem Schiff und der fliegenden Bombe hergestellt. Der Rumpf erbebte unter der Wucht der Explosion, blieb aber heil. Zuckuss wurde von der Spundwand, die sich hinter ihm ausstülpte, erfasst und fiel auf seine Gesichtsmaske. Der Pilotensitz zerbrach in zwei Hälften und Bossk landete ausgestreckt auf dem Boden der Kanzel. Er schlug die Krallen in den gepolsterten Sitz und presste die Rückenlehne fest gegen die Brust. Aus sämtlichen Schnittstellen ergoss sich ein Funkenregen über die beiden Kopfgeldjäger.
    Ein paar Sekunden später senkte sich Stille über die Hound's Tooth. In der Luft hing der ätzende Gestank brennender Schaltkreise, in den sich der zischende Dampf der automatischen Feuerlöscher des Raumers mischte. Ein paar letzte Funken fielen auf Zuckuss; er schlug nach ihnen mit seinen in dicken Handschuhen steckenden Händen.
    »Wir werden eine Weile hier bleiben müssen.« Bossk musste, um das zu wissen, nicht erst einen vorläufigen Schadensbericht anfordern. Ehe die Navigationsmodule nicht wieder in einen einigermaßen funktionstüchtigen Zustand versetzt waren, würden er und Zuckuss in diesem abgelegenen Teil des Weltraums festsitzen. Wenn die Trandoshaner fähig gewesen wären, so etwas wie Dankbarkeit zu empfinden, wäre er jetzt sicher froh, dass die Sequenzbombe die Hound's Tooth nicht in tausend Stücke gerissen hatte. Denn dann wären er und Zuckuss tot und nicht bloß vorläufig verschollen. Aber so wie die Dinge lagen, spürte er lediglich eine tiefe Verärgerung darüber, wie viel Arbeit ihnen jetzt bevorstand, um sein Schiff mit den Werkzeugen und Sonden, die jetzt zweifellos in heillosem
    Durcheinander in ihren Schränken verstreut lagen, wieder instand zu setzen.
    »Sehen Sie.« Zuckuss deutete auf den einzigen noch brauchbaren Bildschirm.
    Bossk, der mitten auf dem Kanzelboden saß, blickte über die Schulter auf den Bildschirm. Ein flammender Lichtstrahl, an dessen Spitze sich allzu vertraute Umrisse abzeichneten, schoss vor den Sternen vorbei.
    »Das ist die Sklave I«, rief Zuckuss unnötigerweise; jeder Dummkopf hätte das erkannt. »Das echte Schiff.«
    »Natürlich, Sie Idiot.« Wenn Bossk in diesem Moment einen Schraubenschlüssel zwischen den Krallen gehabt hätte, wäre er hin und her gerissen gewesen, ob er ihn auf seinen Partner oder auf den Schirm schleudern sollte, um irgendwie Boba Fetts Raumschiff damit zu treffen. »Darum ging es ihm doch nur, mit seinem Köder und der Bombe.« Die Sklave I wurde immer kleiner und hielt auf den Außenposten der Kopfgeldjägergilde zu. »Fett wusste, dass ihn jemand erwarten würde.«
    »Anscheinend.« Zuckuss nickte langsam. »Jemand wie er... hat eine Menge Feinde.«
    »Er hat jetzt keinen weniger als vorher.« Bossk starrte auf den leeren Schirm. Du hast einen Fehler gemacht, wandte er sich innerlich an den verschwundenen Boba Fett. Du hättest eine größere Bombe nehmen sollen. Eine, die uns umgebracht hätte, anstatt uns nur zu demütigen. Bossk war noch am Leben - und mit ihm sein Rachedurst.
    Hinter dem Bildschirm ging ein weiterer kurzer Funkenregen hernieder. Ein Knäuel verschmolzener Schaltkreise, von denen Rauch aufstieg, baumelte federnd von einer der Deckenplatten.
    Dann erlosch das Bild der Steine und blieb verschwunden.
    »Kommen Sie«, sagte Bossk. Er erhob sich und griff nach Zuckuss, um auch ihn auf die Beine zu zerren. »Es gibt Arbeit.«

9
    Als Cradossks Sohn schließlich auftauchte, war längst alles bereit.
    Boba Fett konnte sehen, dass der jüngere Trandoshaner schlechte Laune hatte, als er in die Ratshalle der Kopfgeldjägergilde gestapft kam. Gescheiterte Mordversuche hatten auf intelligente Lebewesen häufig diese Wirkung. Es gab wahrhaftig nichts Schlimmeres, als jemanden umbringen zu wollen und dann nicht fähig zu sein, dieses Vorhaben auch in die Tat umzusetzen. Man durchlebt sämtliche mit der Ausübung von Gewalt verbundenen Gefühle, dachte Fett. Er selbst hatte dergleichen niemals empfunden, wusste aber, dass es anderen durchaus so erging. Aber keine der Wohltaten. Das war wirklich traurig.
    Der

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