Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung
Sicherheit, als die Trümmer des zerschmetterten Eingangs zum Nebenraum über dem Felsen einstürzten.
»Sie verschwenden Zeit«, verkündete SHL1-B aus dem hinter all dem Geröll und dem sich setzenden Staub mit einem Mal einsehbaren Raum. Der Medidroide hatte sich damit beschäftigt, die diversen Schläuche und Monitorkabel zu lösen, an die Boba Fett angeschlossen war. »Das therapeutische Protokoll legt dringend nahe, den Patienten unverzüglich aus dieser unsicheren Örtlichkeit zu verlegen.«
Boba Fett lag noch immer auf der Pritsche. Er war jedoch in die Bewusstlosigkeit zurückgesunken, was entweder eine Folge der heftigen Erschütterung durch den Bombenangriff oder einer weiteren Betäubungsdosis war, die ihm der Medidroide verabreicht hatte. Dengar und Neelah kletterten über das Geröll, jeder griff nach einem Ende der Pritsche und gemeinsam hoben sie Fett so weit an, dass sie ihn in die Hauptkammer des Unterschlupfs tragen konnten.
»Sekunde mal.« Als sie es geschafft hatten, setzte Neelah ihr Ende der Pritsche einen Moment ab und kletterte noch einmal in die traurigen Überreste des kleinen Nebenraums. Risse zogen sich wie Spinnweben über die Decke, aus denen neuer Staub und lose Steine rieselten, während das harte, rhythmische Hämmern an der Oberfläche immer lauter wurde. Im nächsten Augenblick tauchte Neelah mit Boba Fetts abgeschabtem und verbeultem Helm sowie seiner Kampfmontur wieder auf. Sie stapelte die Sachen neben dem ohnmächtigen Kopfgeldjäger auf der Pritsche und packte abermals deren Griffe. »Okay, gehen wir.«
Die beiden ließen sich erschöpft fallen, nachdem sie die Sicherheit der tieferen, von dem Sarlacc gegrabenen Stollen erreicht hatten. Die beiden Medidroiden sorgten sich um ihren Patienten, während Neelah und Dengar sich gegen die glatten Wände lehnten, die sich um sie wölbten. Von hier aus hörte sich der Bombenangriff nur mehr an wie ein Ereignis auf einer anderen, unglücklicheren Welt.
»Was riecht hier so?« Neelah rümpfte die Nase, als sie ihren Blick der Finsternis und dem Gestank aus den Tiefen der unterirdischen Gänge zukehrte.
Dengar hob die Laterne, die er gerade noch aus seinem Versteck gerettet hatte. Der schwache Lichtschein reichte, ehe er vollends verschluckt wurde, nur ein paar Meter weit in die Dunkelheit hinein. »Wahrscheinlich der Sarlacc«, antwortete er. »Oder was davon noch übrig ist. Der Teil, den man in der Großen Grube von Carkoon erkennen konnte, war nur der Kopf samt Maul. Seine Tentakel reichten bis in alle Gänge unter den Felsen. Manche sagten, bis an den Rand des Dünenmeers. Als unser Freund hier die Eingeweide des Sarlacc in die Luft gejagt
hat.« Dengar deutete mit dem Daumen zu Boba Fett auf seiner Pritsche. ». ist eine Menge von dem toten Ungeheuer zurückgeblieben, das jetzt hier unten verrottet. Man kann nicht erwarten, dass so etwas besonders gut riecht, wissen Sie?«
Der Verwesungsgestank wurde immer schlimmer, als hätte das Bombardement der Planetenoberfläche irgendein Geschwür unter der Erde aufgerissen. Neelah wurde blass, dann rappelte sie sich rasch auf und eilte zu einer weiter entfernten Biegung des Stollens. Die würgenden Laute drangen bis zu Dengar.
An so etwas ist sie anscheinend nicht gewöhnt, dachte er. Zumindest ein Teil von ihr, etwas, das im Dunkeln lag, eine verborgene Erinnerung. Das faszinierte ihn irgendwie. Eine einfache Tänzerin, eine hübsche Dienerin an Jabbas Hof, hätte sich eigentlich schnell an den Geruch des Todes gewöhnen müssen. Dieser Geruch hatte die Mauern von Jabbas Palast durchdrungen und war aus der Rancorgrube gleich unter dem Thronsaal aufgestiegen. Die Hutts liebten diesen Geruch geradezu. Es war eine der widerwärtigeren Eigenschaften ihrer Spezies, sich an der permanenten Erinnerung daran zu weiden, dass sie selbst am Leben waren, während ihre Feinde sowie die Objekte zu ihrer Unterhaltung unter ihnen verwesten. Und es war einer der Gründe, warum Dengar beschlossen hatte, Aufträge des verstorbenen Jabba oder eines anderen Mitglieds seines Clans nur dann anzunehmen, wenn er keine andere Wahl mehr hatte. Das galt vor allem, seit er Manaroo gefunden und sich in sie verliebt hatte. Wie sollte er zu dem Menschen zurückkehren, der sein Ein und Alles war und eine fast vergessene Reinheit und Lieblichkeit für ihn verkörperte, wenn der Gestank toten, besiegten Fleisches an ihm haftete? Das war völlig unmöglich.
Und Neelah schien dies ebenso wenig zu ertragen. Sie
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