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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Andere, die glaubten, sich auf die gleiche Weise wie er selbst schützen zu können, die jedoch bereits verhängnisvoll in dem von Kud'ar Mub'at gesponnenen Netz gefangen waren. Der Sammler war indes so weit weg, dass niemand ihn zu sehen oder auch nur die heimlichen Züge an den Fäden seines Netzes zu spüren vermochte.
    Außer Bossk und Zuckuss hatte sich noch einer der hochrangigsten Berater des Gilderats zu einer Unterredung bei ihm eingefunden sowie der Twi'lek-Majordomus, der seinerseits zu einem Gespräch zurückgekehrt war, das ein wenig länger ausfiel als zuvor, da er Fett in seine feuchte Kammer geführt hatte. Sie alle wollten persönliche Abmachungen treffen und gierten geradezu danach, die Kopfgeldjägergilde zu sprengen, um an-
    schließend ein größeres Stück von dem zu bekommen, was dann noch davon übrig sein würde.
    Fett hatte im Moment keine Lust, weitere Gespräche zu führen. Taten waren mehr als Worte, das war eine zweite Überzeugung, der Boba Fett treu blieb. Ein Mann konnte von Worten getötet und von Taten gerettet werden. Die lange Zeit, die er darauf verwendet hatte, mit anderen intelligenten Wesen zu sprechen, kam ihm nun vor, als hätte er sich gleichsam in den Tod verstrickt. Und jetzt wollte er nur noch zur Sklave I, seiner am Rande der Hauptniederlassung der Gilde liegenden Zuflucht, zurückkehren, sich hinter den einander überlappenden Sicherheitsschichten des Schiffs einschließen, alle Systeme darauf ausrichten, jeden denkbaren Eindringling zu braten, und sich ausruhen. Und wenn er schon nicht den Schlaf der Gerechten schlafen würde - Fett machte sich in dieser Hinsicht keine Illusionen und kannte auch kein Bedauern -, dann wenigstens den Schlaf eines Mannes, der einen harten Arbeitstag hinter sich hatte. Das bedeutete in seiner Branche, dass er anderen bei der Vorbereitung ihrer Vernichtung geholfen hatte.
    Die Gegenwart jener anderen intelligenten Lebewesen, die alle, ohne sich dessen bewusst zu sein, bereits ihr Schicksal in sich trugen, schloss sich wie eine kalte Hand um Boba Fetts Herz - oder um was auch immer nach all den vom Tod erfüllten Jahren noch dafür durchgehen mochte. Es fühlte sich an wie die Prophezeiung seines eigenen Todes, obwohl er sich ganz sicher war, dass dieser Tag noch in ferner Zukunft lag, irgendwo in den Tiefen von Zeit und Raum.
    Sich wieder in seinem Raumschiff aufhalten zu können, würde ihm eine ebenso große Erleichterung verschaffen wie die Reisen durch die Leere zwischen den Sternen. Er würde dort
    allein sein, abgeschlossen von allen anderen, den Lebenden und den Toten.
    Das war es, was er jetzt brauchte. Er zog die große Holztür hinter sich ins Schloss und marschierte unter dem flackernden Fackelschein den Gang entlang. Es ist überall besser als hier, dachte Boba Fett. Der Tunnel dehnte sich vor ihm und über ihm lastete das unsichtbare Gewicht des Felsgesteins wie das Grab, das er sich noch nicht verdient hatte.

12
    HEUTE
    »Sie haben im Schlaf gesprochen.« Dengar reichte der Gestalt auf der Pritsche eine mit Wasser gefüllte Tasse aus Metall. Er wusste, dass Schlaf nicht ganz das richtige Wort war. Sterben wäre zutreffender gewesen. Allerdings war Boba Fett schließlich, nach allem, was geschehen war, doch nicht gestorben.
    »Tatsächlich?« Boba Fett besaß selbst ohne Helm einen Blick, der nicht weniger kalt und vernichtend war als der hinter dem schmalen schwarzen Visier. Seine tödliche Kraft schien auch auf dem improvisierten Lager in dem kleinsten Nebenraum des unterirdischen Verstecks ungebrochen, als wäre sein geschundenes Fleisch nur ein zeitweiliges Kostüm und weit weniger real als die zerrissene Kampfmontur, die immer noch in der Ecke lag. »Und was habe ich gesagt?«
    »Nichts Wichtiges«, gab Dengar zurück. Er wäre allerdings auch nicht so dumm gewesen, dem anderen die Wahrheit zu sagen, wenn Fetts unbewusstes Nuscheln unter dem Einfluss von Medikamenten irgendeinen Sinn ergeben hätte. Dieser Bluthund lebt von seinen Geheimnissen, dachte Dengar. In eines dieser Geheimnisse einzudringen, wäre so, als würde er ihm etwas wegnehmen. Und die Folgen eines solchen Diebstahls, dessen war sich Dengar sehr wohl bewusst, würden nicht sehr erfreulich sein. »Irgendwas darüber, dass Sie es nicht ausstehen können, so viele intelligente Lebewesen um sich zu haben. So was in der Art.«
    »Ah.« Boba Fett hob den Kopf und schaffte es, das Wasser zu schlürfen, das ihm gereicht wurde. »Das kann ich immer noch nicht

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