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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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aufleben. »Wir sind hier alle durchtriebene Schurken, aber einige von uns sind bessere Schurken als andere.« Er beugte sich jetzt weiter vor, so nahe, dass der Atemhauch aus seinen geblähten Nüstern auf der Oberfläche von Zuckuss' Augen für einen Moment kleine Wolken bildete. »Hier ist mein Angebot. Sie haben von dem Oph-Nar-Dinnid-Auftrag gehört?«
    »Natürlich. Alle in der Gilde reden nur noch davon.«
    »Ich nehme an, das gilt auch für meinen Sohn Bossk?«
    Zuckuss nickte. »Von ihm habe ich ja von der Sache erfahren.«
    »Ich wusste, er würde darauf anspringen.« Cradossk zog einige Befriedigung aus dieser Tatsache. Seine Brut war, wenn schon nicht sonderlich schlau, wenigstens ehrgeizig. »Er ist gie-
    rig auf die großen Aufträge und das große Geld. Und der Dinnid-Job ist genau die Sorte, die ihm das Maul wässrig macht. Hat er irgendwas über ein Team gesagt, das er für diese Sache zusammenstellen will?«
    »Nicht zu mir.«
    »Das wird er noch«, gab Cradossk zurück. »Dafür werde ich schon selbst sorgen. Mein Sohn wird vielleicht einen gewissen anfänglichen Widerstand gegen Sie als Teil seines Teams hegen, aber ich werde es ihm schon lohnen, wenn er Sie mitnimmt. Es gibt Ausrüstung, die ich ihm zugänglich machen kann, und einige bestens informierte Quellen, die er bestimmt für nützlich halten wird - so was in der Art. Jedenfalls mehr als genug, um alles aufzuwiegen, was er und die anderen möglicherweise gegen Ihre Beteiligung an dem Unternehmen einzuwenden haben.«
    »Das ist... sehr freundlich von Ihnen.« Hinter den gewölbten Linsen von Zuckuss' Augen regte sich deutliches Misstrauen. »Aber weshalb sollten Sie so etwas tun?«
    Es gab offenbar noch Hoffnung für diese Kreatur, Zuckuss war doch kein kompletter Vollidiot. »Das ist ganz einfach«, antwortete Cradossk schnell. »Ich tue etwas für Sie...« Er tippte mit einer Kralle gegen die Stirn der Gesichtsmaske, die der andere trug. »... und Sie... tun etwas... für mich.« Beim letzten Wort klopfte sich Cradossk mit der Krallenspitze an die eigene Brust. »Das ist doch nicht allzu schwer zu verstehen, oder?«
    Zuckuss nickte langsam, als hätte ihn die Kralle vor seinem Gesicht irgendwie hypnotisiert. »Und was. soll ich für Sie tun?«
    »Tja, auch das ist ganz einfach.« Cradossk legte beide Hände
    auf die Knochenlehnen seines Feldstuhls. »Sie brechen mit dem Team auf, das mein Sohn Bossk zusammenstellt, um sich diese spezielle Ware namens Oph Nar Dinnid zu schnappen. Im Unterschied zu Bossk werden Sie allerdings auch wieder zurückkommen.«
    Es dauerte ein paar Sekunden, doch schließlich ging Zuckuss ein Licht auf. »Oh.« Dieses Mal fiel sein Nicken sogar noch langsamer aus. »Ich verstehe.«
    »Ich bin froh, dass Sie verstehen.« Cradossk deutete auf die Tür. »Aber wir werden später weiter reden. Später.«
    Nachdem Zuckuss aus dem Raum geeilt war, gab sich Cradossk einige Augenblicke lang seinen selbstzufriedenen Überlegungen hin. Es gab noch so viel mehr zu tun, an Fäden zu ziehen und Worte in die richtigen Ohren zu flüstern. Doch in diesem Moment musste er sich eingestehen, dass er diesen Zuckuss wirklich gut leiden konnte. Bis zu einem gewissen Grad, dachte er. Er war klug genug, um ihm von Nutzen zu sein, aber nicht klug genug, um zu bemerken, auf welche Weise er ausgenutzt wurde - zumindest nicht, ehe es zu spät sein würde. Cradossk würde vielleicht sogar ein gewisses Bedauern verspüren, wenn die Zeit kam, auch Zuckuss zu eliminieren.
    Aber das waren eben, wie er sehr wohl wusste, die Lasten der Führerschaft.
    Es hatte ihn einigen Aufwand gekostet sowie ein umständliches Bohren und Stochern mit Werkzeugen, die er aus hartem, zugespitztem Draht geformt hatte. Aber das waren die Gaben, mit denen männliche Twi'leks praktisch bereits zur Welt kamen. Das Ergebnis, das der Majordomus nach fast einem Jahr heimli-
    cher Wühlarbeit erzielte, war ein winziges, nicht erkennbares Loch, das durch die Wand in Cradossks Privatgemach führte. Das Resultat seines Wirkens war besser als jede elektronische Lauschvorrichtung, die jederzeit bei einer auch nur oberflächlichen Sicherheitsüberprüfung entdeckt werden konnte. Der Majordomus gratulierte sich selbst zu seiner Klugheit, noch während er der Unterredung zwischen Cradossk und dem jüngeren Kopfgeldjäger Zuckuss lauschte. Man musste schon klug sein, wenn man die Arbeit für diese Fleischfresser heil überstehen wollte.
    Ob Fortuna benutzte eine Reihe von

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