Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
Vom Netzwerk:
Kopfgeld, das uns dieser Job einbringt, können wir uns einen Haufen Freunde kaufen. Aber was noch wichtiger ist, wir können ein paar von den Stubenhockern hier zeigen, wer das Zeug dazu hat, sich die große Ware unter den Nagel zu reißen. Wer diesen Auftrag durchführt, sollte auch der neue Führer der Gilde sein.«
    »Sie haben sich das offenbar gründlich überlegt.« Boba Fett sprach mit gleichmäßiger und emotionsloser Stimme. »Noch einmal, ich bin beeindruckt.«
    »Lassen Sie die Schmeichelei.« Die Spitze von Bossks Kralle grub sich ein wenig tiefer in Fetts Brust. »Ich will nur wissen, ob Sie in dieser Sache auf meiner Seite sind.«
    Bossks Augen weiteten sich überrascht, als Boba Fetts Hand plötzlich die Faust des anderen packte und die Knochen so fest zusammendrückte, dass sie unter den Schuppen hörbar knirschten. Fett schob Bossks gefangene Hand langsam und mutwillig von sich weg, als würde er ein sonderbares, unschönes Kunstwerk aus seiner Reichweite entfernen.
    »Also gut.« Fett löste die durastahlharte Umklammerung. »Ich bin auf Ihrer Seite.«
    Bossk rieb sich schmollend die Gelenke seiner Hand. »Gut«, sagte er eine Sekunde später. »Ich werde noch ein paar von den anderen mitnehmen, aus denen man ein Team formen kann, wie wir es brauchen.« Er erhob sich von der Steinbank. »Ich lasse Sie wissen, wie sich die Dinge entwickeln.«
    Boba Fett sah zu, wie der Trandoshaner die Tür der kleinen Kammer hinter sich schloss, und lauschte auf das Geräusch seiner Schritte, die auf dem Gang draußen leiser wurden. Es ist beinah traurig, dachte er. Der arme Bluthund hatte keine Ahnung, wie gut sich die Dinge bereits jetzt entwickelten.
    Doch er würde schon bald dahinter kommen...
    »Euer Sohn hat seinen Besuch soeben beendet.« Der Majordomus der Gildeniederlassung verneigte sich und setzte ein unterwürfiges Grinsen auf. »Und seine Unterredung mit dem als Boba Fett bekannten anrüchigen Individuum ist genauso verlaufen, wie Ihr es in Eurer allgegenwärtigen Weisheit vorausgesagt habt.«
    Cradossk betrachtete die nervös wippende Gestalt des Twi'lek, die nur noch aus tiefen Kniefällen und vor Habgier glänzenden Augen bestand. Die schimmernden, gegabelten Tentakel seines Untergebenen erinnerten ihn gleichermaßen an nirellianische Bodenschnecken und rohe Siedewürste. Bei dieser Vorstellung flammte unwillkürlich ein Hungergefühl in ihm auf, allerdings hatten die meisten Dinge diese Wirkung auf ihn.
    »Selbstverständlich.« Cradossk, der gegenwärtig in seiner luxuriös ausgestatteten Privatunterkunft weilte, spielte nervös an
    den schweren Schnallen seiner alltäglichen Geschäftskleidung herum, deren Stoffe eine visuelle Mollsymphonie ernster, jedoch geschmackvoller Abstufungen von Grau und Schwarz waren. Der Majordomus hatte das buntere Gewand, das Cradossk während des Banketts zur Aufnahme von Boba Fett in die Gilde getragen hatte, im Vakuum eines feuchtigkeitsregulierten Wandschranks verstaut. »Die Dinge entwickeln sich nicht deshalb so, wie ich es vorhergesagt habe, weil ich möglicherweise über eine besondere Weisheit verfüge, sondern weil andere Kreaturen hier so ermüdend wenig Weisheit besitzen.«
    »Euer Verehrungswürdigkeit, Ihr seid viel zu bescheiden.« Ob Fortuna umkreiste Cradossk; seine fahlen, feuchtkalten Hände bewegten sich pfeilschnell und nahmen letzte ordnende Handgriffe am Alltagsgewand seines Arbeitgebers vor. »Hätte ich diese Dinge etwa vorhergesehen? Oder Eure berühmten Kollegen in der Kopfgeldjägergilde? Nicht sehr wahrscheinlich.«
    »Das liegt daran, dass du genauso ein Schwachkopf bist wie sie.« Der Gedanke deprimierte Cradossk, die ganze Last der Führung lag schwer auf seinen Schultern. Niemand half ihm dabei, die Kopfgeldjägergilde durch diese gefährlichen Untiefen zu steuern, in denen es von verschworenen Feinden wie von Haien wimmelte, nicht einmal sein eigen Fleisch und Blut. Brut von meinem Samen, dachte Cradossk düster. Aber das bewies nur, dass der wahre räuberische Geist mehr durch die Erfahrung bestimmt war als durch die Gene. Ich hätte ihn nicht so verhätscheln sollen, als er noch ein kleines Reptil war.
    »Es ist noch jemand hier, der euch zu sprechen wünscht.« Der Majordomus nahm noch ein paar allerletzte Handgriffe an Cradossks Gewand vor. »Habt Ihr nach ihm gerufen? Darf ich ihn hereinbitten?«
    »Die Antwort auf beide Fragen lautet ja.« Der kriecherische Twi'lek ging ihm allmählich auf die Nerven. »Und es geht um etwas

Weitere Kostenlose Bücher