Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
bedienen konnte, ob es sich dabei um ein beliebiges interplanetarisches Raumfahrzeug oder die mandalorianische Kampfrüstung handeln mochte, die er am eigenen Leib trug.
Dengar deutete auf die Kom-Anlage. »Was passiert eigentlich, wenn irgendwer dieses Schiff erkennt und mit Bossk sprechen will? Vielleicht begegnen wir ja einem seiner alten Freunde, der weiß, dass das hier die Hound's ist.«
»Schon möglich«, nickte Fett. »Aber wo wir hinfliegen, werden wir kaum irgendwelche Freunde von Bossk treffen. Er hat sich immer auf eine verhältnismäßig geringe Anzahl von Sektoren beschränkt, auf Welten und Systeme, in denen er bekannt genug war, um ein gewisses Maß an Respekt erwarten zu können. Ihm gefiel das so. Bossk hat nie viel Initiative gezeigt, seine Arbeit auf neue Gebiete auszudehnen.«
»Wenn Sie das sagen.« Dengar zuckte die Achseln. »Ich schätze, das war sein Schaden, wie?«
»Kann sein.« Boba Fett gab eine weitere Serie von Koordinaten in den Navcomputer ein. »Vielleicht ist das aber auch der Grund dafür, dass er noch am Leben ist. Manchmal ist es für Kreaturen wie ihn besser, auf Nummer Sicher zu gehen.«
Ach ja? Und was ist mit Kreaturen wie uns? Dengar ertappte sich dabei, wie er die Rückseite von Boba Fetts Helm anstarrte und sich fragte, was wohl dahinter vorgehen mochte, welche Pläne und heimlichen Absichten im Schädel des anderen Kopfgeldjägers steckten. Es half ihm auch nicht weiter, dass er Fett ohne seinen typischen mandalorianischen Helm gesehen hatte. Im Übrigen nahm er an, dass er zusammen mit der ehemaligen Tänzerin Neelah zu den ganz wenigen gehörte, die das von sich behaupten konnten. Nach der ganzen Zeit unten auf Tatooine, während sie beide Boba Fett ins Leben zurückgeholt und verhindert hatten, dass er starb, nachdem es ihm gelungen war, sich aus dem Bauch des Sarlacc zu sprengen, konnte sich Dengar von dem Wesen, dessen Leben er gerettet hatte, immer noch kein genaues Bild machen. Und das war in Anbetracht der Tatsache, dass er fortan angeblich der Partner des gefährlichsten und gefürchtetsten Kopfgeldjägers der Galaxis sein würde, keine gute Nachricht. Diese Partnerschaft gründete auf Boba Fetts Vorschlag, dem Dengar, wenn er es jetzt recht bedachte, möglicherweise ein wenig zu schnell zugestimmt hatte. Weshalb war ich nur damit einverstanden? Der vorgebliche Grund war, dass dieses Arrangement ihm als der schnellste Weg zum großen Geld erschienen war, als die Möglichkeit, den gewaltigen Schuldenberg abzutragen, den er schon seit Jahren mit sich herumschleppte, und seine geliebte Manaroo zu heiraten, falls diese überhaupt noch auf ihn wartete und falls er nicht als eine im Blasterfeuer gebratene Leiche zu ihr zurückkehrte.
Sie nicht sehen zu können, war für Dengar die reinste Folter. Wie sehr er sie wirklich liebte, war ihm erst so recht bewusst geworden, nachdem er Tatooine an Bord von Boba Fetts Sklave I verlassen hatte. Dengar hatte zuvor Kontakt mit Manaroo aufgenommen und sie angewiesen, sich mit seinem Raumschiff, der Punishing One, in Sicherheit zu bringen. Sie hatte den Auftrag prompt ausgeführt, sodass er in diesem Moment nicht die geringste Ahnung hatte, wo in der Galaxis sich Manaroo zurzeit aufhielt, und auch nicht mit ihr kommunizieren konnte. Sie hatten darin übereingestimmt, dass es, solange Dengar mit dem berüchtigten Kopfgeldjäger Boba Fett zusammen war, zu ge- fährlich für sie wäre, in Kontakt zu bleiben. Es gab einfach zu viele Kreaturen, die einen tiefen Groll gegen Boba Fett hegten oder eine Chance sahen, von seinem Tod zu profitieren. Und wenn diese Kreaturen herausfanden, dass Fetts Partner eine Geliebte hatte, die gegenwärtig allein unterwegs war, würde diese Frau sofort als die Schwachstelle in Fetts Rüstung betrachtet werden, als der Weg, der über seinen Partner zu ihm selbst führen würde. Manaroo würde das Ziel für jeden unwürdigen Abschaum in der ganzen Galaxis werden. Sie war klug und zäh genug, sich dem zu entziehen oder dagegen anzukämpfen, doch nicht für immer. Und Dengar würde nicht da sein, um sie zu beschützen. Dieser Umstand quälte ihn und hatte seine Entscheidung mehr als alles andere beeinflusst.
Doch selbst dieses verhältnismäßig geringe Ausmaß an Sicherheit für seine Geliebte hatte einen hohen Preis gefordert. Sie würden eines Tages wieder zusammen sein, aber nur, wenn sie beide mit heiler Haut davonkamen und wenn sie einander wieder fanden.
Das waren große Wenns, die in Dengars
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