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Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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erkundigte, wohin sie eigentlich unterwegs waren, erfüllte sie mit Abscheu. Dieser Mann, dachte Neelah angewidert, wird mir nicht von sehr großem Nutzen sein. Wenn es zum Bruch zwischen ihr und Boba Fett kam - und sie konnte schon jetzt erkennen, dass die Wahrscheinlichkeit dafür mit jeder Minute größer wurde -, würde es ihr nicht viel bringen, den anderen Kopfgeldjäger Dengar auf ihrer Seite zu wissen. Fett konnte sie beide ohne die geringsten Umstände vernichten.
    Wenn ihr das bisher noch nicht ganz klar gewesen war, so verstand sie jetzt vollkommen, weshalb Dengar der Kopfgeldjägerbranche den Rücken kehren wollte. Er hat einfach nicht genug Mumm dafür, dachte sie mit einem reumütigen Kopfschütteln. Die Art Mumm sowie den bemerkenswerten Mangel an Nerven, über die Boba Fett reichlich verfügte. Es wäre sicher besser, wenn Dengar seine Waffen an den Nagel hängte, den schwindende Rest seines Ehrgeizes über Bord warf und sich mit seiner zukünftigen Braut Manaroo auf irgendeinem sicheren Hinterwäldlerplaneten niederließ, bevor er ums Leben kam oder vor Panik gänzlich implodierte.
    Neelah besaß ihre eigene Meinung darüber, wie sich die Dinge von nun an entwickeln würden, und sah sich jetzt, nachdem sie Dengar und Boba Fett belauscht hatte, nur noch mehr darin bestärkt. Ich muss allein zurechtkommen. Ganz egal, wohin die Hound's Tooth fliegen würde und was sie dort erwartete. Sie würde für alles selbst sorgen müssen, auch dafür, ihr eigenes und Dengars Leben zu retten, da der eisige Mangel an Emotionen in Boba Fetts Stimme sie davon überzeugte, dass er auf ihrer beider Schicksal keine besondere Rücksicht nehmen würde. Dengar war vielleicht auf diesen Schwindel um die angebliche Partnerschaft hereingefallen, sie jedoch nicht. Sie hatte sich nicht mal damit einverstanden erklärt. So weit es sie anging, würde sie völlig unabhängig operieren und dabei auf keine andere Haut als ihre eigene Acht geben.
    Das einzige Problem in diesem Zusammenhang war, dass sie immer noch nicht wusste, wessen Haut das überhaupt war. Ich kenne ja nicht einmal meinen richtigen Namen, überlegte Neelah verbittert. Ihren Namen und alles, was dazu gehörte: Ihre Geschichte, ihre Freunde und Feinde, wen sie um Hilfe bitten konnte und wer sie ihr gewähren würde, oder wer ihr im selben Moment, da er erfuhr, dass sie noch am Leben war und die Oberfläche von Tatooine verlassen hatte, die Kehle durchschneiden würde. Sie hatte so ihre Vermutungen, die sie allerdings mehr auf der Grundlage logischen Denkens als echter Informationen zusammengetragen hatte. Wer auch immer mich in Jabbas Palast abgeladen hat... Wer auch immer das getan hatte, war derjenige, nachdem sie Ausschau halten musste. Oder diejenigen. Vielleicht gab es sogar eine verwickelte Verschwörung und eine unbekannte Zahl finsterer Mächte in der Galaxis hatte sich gegen sie verbündet. Ihre Feinde mussten ihre Gründe dafür gehabt haben, ihr Gedächtnis zu löschen und ihre gesamte Vergangenheit aus ihrem Schädel zu tilgen, sie in die Verkleidung einer einfachen Tänzerin zu stecken und in der Festung eines der einflussreichsten Verbrecherlords sämtlicher Welten verschwinden zu lassen. Möglicherweise hatte Jabba der Hutt ja genau gewusst, aus welchem Grund sie sich in seinem Palast aufhielt - aber das half ihr jetzt auch nicht mehr weiter. Jabba war tot und mit ihm waren auch alle Geheimnisse der scheußlichen Schnecke aus der Welt geschafft.
    Nahezu das einzige Detail, das ihr aus ihrer Vergangenheit geblieben war und das den Prozess der Löschung unbeschadet überstanden hatte, war ein Bild. Keine Stimme, keine Worte, keine noch so fragmentarischen anderen Sinneseindrücke. Wer auch immer ihr das angetan hatte, war dabei mit peinlicher Gründlichkeit vorgegangen. Vielleicht wäre es ja besser für sie gewesen, wenn ihre Peiniger auch diesen letzten Erinnerungsfetzen gelöscht hätten. Das Bild in Neelahs zerstörtem Gedächtnis zeigte ihr ein Gesicht. Oder besser ein Nichtgesicht, eine Maske. Es war das Bild von Boba Fetts Helm mit dem schmalen Visier, der das lebendige Gesicht jenseits des unbarmherzigen, unmenschlichen starren Blicks verbarg .
    Sie hatte dieses maskierte Gesicht in Jabbas Palast gesehen und es hatte sie damals mit Furcht und Zorn erfüllt. Neelah hatte schnell bemerkt, dass der Kopfgeldjäger nicht nur, wie es sein Auftrag war, den Hutt bewachte - Jabba war eines der wenigen Lebewesen in der Galaxis, die reich genug waren, Boba

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