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Der Kopflose Rächer

Der Kopflose Rächer

Titel: Der Kopflose Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekannt dafür, daß ich nicht lange zögere, wenn ich etwas haben will. Bei dir habe ich schon zu lange gezögert, meine Liebe. Das hört auf. Du willst nicht reden, wir wollen dir nicht glauben. Du bekommst eine letzte Chance. Ich werde meinem Freund Kojak jetzt den Auftrag geben, die Wohnung zu durchsuchen. Ich bleibe hier in der Küche. Sollte Kojak etwas finden, nun gut, sollte er nichts finden, wird es dir schlecht ergehen. Du weißt, was mit deinem geliebten Richter passiert ist. Das geht oft ganz schnell, dann hat man seinen Kopf verloren. Pech für ihn.«
    Brenda Tradlin hatte zuhören müssen, ob sie es wollte oder nicht. Sie fing auch an zu zittern, und über ihren Nacken rann eine kalte Haut. Die Augen brannten, der Hals saß zu, sie wollte zur Seite schauen, aber ihr Blick blieb immer wieder am Gesicht ihres Gegenübers hängen.
    Besonders an dessen kalten Augen, und sie merkte, daß sie fror wie selten. Eine innerliche Kälte, die in ihr hochdrang und selbst den Kopf wie einen Reif umschloß.
    Wegen seiner Glatze hieß der zweite Kojak. Er bekam den Befehl, sich in der Wohnung umzuschauen.
    Brendas Gedanken irrten ab. Sie gehörte zu den Menschen, die mit dem Verbrechen beruflich zu tun hatten. Sie kannte die Theorie und auch die Regeln. Ihr war klar, daß sie nichts tun konnte, sie mußte ja froh sein, daß Shayne sie nicht folterte. Gerade in diesen Augenblicken erinnerte sie sich wieder an die zahlreichen Protokolle, die sie gelesen hatte. Es waren die schriftlich niedergelegten Zeugnisse der Verbrechen gewesen, und sie hatte erfahren, wie diese Gangster mit den Menschen umgingen, die als Zeugen dastanden.
    Nicht alle hatten überlebt. Wer zuviel von den Killern sah und wußte, wurde umgelegt.
    Sie hatte viel von ihnen. Sie hätten sie beschreiben können, und ihnen wäre der Prozeß sicher gewesen. Das brauchte sie den beiden nicht zu sagen, Shayne knappes Grinsen ließ darauf schließen, daß sich seine Gedanken in ähnliche Richtungen bewegten. Die Lippen hatte er dabei zusammengepreßt, wieder funkelten seine Augen sehr böse, und wahrscheinlich verfolgte er den gleichen Gedanken wie sie.
    Kojak war verschwunden. Am quietschenden Geräusch einer Tür erkannte Brenda, daß er in den Wohnraum ging, der groß genug war, um auch einen Schreibtisch aufzunehmen.
    Shayne nickte ihr zu. »Kojak sucht jetzt«, sagte er. »Du hast ihn gesehen, nicht?«
    Sie schob ihre Brille hoch. »Ja, das habe ich.«
    »Kannst du dir vorstellen, daß er Mitleid kennt?«
    »N… nein…«
    »Ich auch nicht«, erwiderte Shayne lachend. »Mitleid ist ein fremdes Wort. Denk mal an seine hellen Wurstfinger. Hast du sie dir angesehen – hast du das?«
    »Kaum…«
    »Das hättest du aber tun sollen, Brenda. Ja, das hättest du.« Shayne setzte sich bequemer hin und schlug ein Bein über das andere. Er grinste breit. »Denkmal an die Finger. Er liebt sie, er hat sie schon immer geliebt. Er ist besonders stolz auf sie und seine Taten. Weißt du eigentlich, was er immer so gern getan hat und auch heute noch gern tut? Nein, du kannst es nicht wissen, aber ich werde es dir sagen.«
    »Bitte nicht.«
    »Doch, meine Liebe, doch.« Er sprach weiter, diesmal mit leiserer Stimme. »Er kann einfach an keinem Vogelkäfig vorbeigehen. Immer, wenn er einen mit Vögeln besetzten Käfig sieht, dreht er durch. Dann öffnet er die kleine Tür, streckt seine weiße Hand hinein und packt sich eines der Tierchen. Es sind zumeist Wellensittiche, die keine Chance gegen ihn haben, denn er zerquetscht sie zwischen…«
    »Hören Sie auf!« keuchte die Frau. »Ich… ich will das nicht mehr hören. Ich hasse es, wenn…«
    »Ach ja?«
    »Es interessiert mich nicht.«
    »Muß dich aber interessieren, denn ebenso schaffte es unser Freund, die Hälse seiner Opfer zusammenzudrücken.« Shayne machte es vor und legte seine Finger um den eigenen Hals. »Einfach so, verstehst du? Einfach so.«
    Brenda schaute weg. Sie wollte es nicht sehen, sie wollte es sich auch nicht vorstellen, aber sie hatte instinktiv erfaßt, daß diese Erzählung keine Lüge gewesen war. Diesem Glatzkopf war alles zuzutrauen, er nahm keine Rücksicht, wenn es darum ging, ein Ziel zu erreichen.
    »Deshalb bete zu Gott, falls du an einen solchen glaubst, daß Kojak die Unterlagen findet.«
    Brenda wollte sagen, daß es sie nicht gibt. Das brachte sie nicht hervor.
    Die eigene Stimme erstickte im Hals.
    Wahrscheinlich hätte Shayne seinen Kumpan schon jetzt zurückgeholt, um die

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