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Der Kopflose Rächer

Der Kopflose Rächer

Titel: Der Kopflose Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich unter anderem drei Türen.
    Eine davon führte dorthin, wo der Kunde Finger- und Fußnägel behandeln lassen konnte, eine andere trug die Aufschrift Toilette, und die dritte Tür führte in Mac Maschkes Privaträume.
    Sie war für mich interessant. Natürlich hatte man mich gesehen und hielt mich auch unter Kontrolle, denn ich wirkte in diesem Laden wie ein Fremdkörper.
    Anders hätte ein Papagei am Nordpol auch nicht ausgesehen, doch das kümmerte mich nicht.
    Hinter mir hörte ich ein hartes Klappern. Ich brauchte mich nicht umzuschauen, sondern nur kurz in den Spiegel zu sehen, um erkennen zu können, daß es Cleo sehr eilig hatte, mich zu erreichen. Das geschäftsmäßige Lächeln war aus ihren Zügen verschwunden. Einige der Frisösen kannten den Gesichtsausdruck wohl, sie schauten gespannt zu, was da jetzt passieren würde. Ich drehte mich schnell auf der Stelle um und schaute die Heraneilende an.
    Sie erschrak und blieb stehen. »Mister, es tut mir leid, aber ich habe Ihnen gesagt, daß wir für Sie keinen Platz mehr frei haben. Wir sind ausgebucht.«
    »Ich sehe es.«
    »Dann gehen Sie bitte oder machen Sie einen Termin.«
    »Hören Sie, Cleopatra«, sagte ich so laut, daß andere Frisösen den Namen hörten und mehr oder weniger auffällig grinsten und kicherten.
    Anscheinend ›gönnte‹ man Cleo diese Anrede, die sie nicht leiden konnte, denn sie war zusammengezuckt und hatte die Hände zu Fäusten geballt.
    »Ja bitte.«
    »Es gibt doch hier einen Chef. Mac Maschke, nicht wahr?«
    »Ja, den gibt es.«
    »Dann kann er mir doch die Haare schneiden. Mir ist es egal, von wem ich bedient werde.«
    Ich hatte etwas Schreckliches gesagt, denn Cleo sah aus, als würde sie jeden Moment umfallen. Sie schwankte und verdrehte dabei die Augen.
    »Haben Sie was?«
    »Ja«, flüsterte sie und fing sich wieder. »Ja, ich möchte, daß Sie gehen und nicht mehr…«
    »Was ist mit dem Chef?«
    »Sie werden bei ihm keinen Termin kriegen. Außerdem schneidet er kaum noch selbst, und wenn, dann nur bei besonderen Kunden.« Sie schaute mich mit einem Blick an, der mir klarmachte, daß ich nicht zu den besonderen Kunden gehörte.
    »Meinen Sie?«
    »Ja, das meine ich!«
    »Ich werde es trotzdem versuchen.« Mein Daumen zeigte auf die Tür mit der Aufschrift Privat. »Dort kann ich ihn doch finden, oder nicht?«
    »Sie können nicht…«
    »Passen Sie mal auf, schöne Cleo. Bisher war es Spaß, jetzt wird es ernst.« Ich hielt ihr meinen Ausweis so hin, daß sie ihn auch lesen konnte.
    Sie schaute ihn sich an.
    Erst einmal, dann noch einmal. Ihre Lippen bewegten sich. Von ihrem Mund las ich ab, daß sie den Namen Scotland Yard buchstabierte, ohne jedoch einen Ton dabei zu sagen.
    »Polizei?«
    »Ja, so ist es.«
    »Aber wieso…?«
    »Ich muß mit Ihrem Chef reden.«
    Sie sagte nicht, daß er nicht da wäre, schon ein Vorteil, statt dessen hatte sie mit sich selbst zu tun, um die Fassung zu bewahren. »Da… da… muß ich Sie trotzdem anmelden…«
    Ich nickte ihr lächelnd zu. »Das lassen Sie mal bleiben, Sie schöne Barbie-Puppe. Ich gehöre zu den Menschen, die sich überall zurechtfinden. Sogar in Frisörläden.«
    Cleo verdrehte die Augen. »Frisörläden… meine Güte, wie sich das anhört. Das ist ja…«
    »Habe ich denn unrecht?« fragte ich nur und ließ sie stehen. Ein großer Schritt brachte mich auf die leicht beige lackierte Tür zu. Die golden schimmernde Klinke drückte ich nach unten und betrat einen Gang, in dem es nicht mehr so stark nach Parfüm roch wie vorn im Laden.
    Auch das Ambiente hatte mit dem nichts mehr zu tun. Vorne hui, hinten pfui, das traf genau zu, denn die kahlen Wände des Gangs strömten im Vergleich zum vorderen Raum das Flair einer Leichenhalle aus.
    Ich konnte unter mehreren Türen wählen. Im kalten Licht der Deckenleuchte sah ich einen Typen herumlungern, auf den hervorragend der Begriff Gorilla paßte. Er war ein Aufpasser, Typ Catcher, der wohl jeden Tag in ein Fitneß-Studio latschte. Er trug ein T-Shirt, eine leichte Jacke und auf dem Kopf nur einen dünnen Flaum von blonden Haaren. Ich ging, ohne zu zögern, auf ihn zu und blieb erst dann stehen, als er mich ansprach. »Sie haben sich doch hoffentlich verlaufen, Mister?« Er grinste so freundlich, daß ich nicht anders konnte und einfach zurücklächeln mußte.
    »Nein, ich habe mich nicht verlaufen. Ich suche den großen Meister hier. Mac Maschke, den Mann mit den Scherenhänden, den Meister des Föns und des Kamms. Da bin

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