Der kosmische Computer
dem ehemaligen Büro von Foxx Travis.«
»Alles, was Merlin auch nur entfernt ähneln könnte, müßte zehnmal größer sein.«
»Auf jeden Fall ist da etwas. Ich war vorgestern draußen. Die haben jetzt das Collapsium oben auf dem Ding freigelegt. Ich habe es mir angesehen.«
»Foxx Travis hat mir doch gesagt, daß es kein Projekt Merlin gegeben hat«, sagte Conn. »Der Krieg war seit über vierzig Jahren vorbei, da gibt es kein militärisches Geheimnis mehr. Warum sollte er mich belügen?«
»Warum hast du Kurt Fawzi und die anderen belogen? Weil ihnen die Wahrheit Schmerz bereiten würde. Vielleicht hatte Foxx Travis das gleiche Motiv. Vielleicht ist Merlin zu gefährlich, als daß ihn jemand finden dürfte.«
»Großer Ghu, glaubst du jetzt auch, Merlin sei eine Ausgeburt Satans?«
»Vielleicht noch schlimmer. Ich glaube kaum, daß ein Mann wie Foxx Travis lügen wird, ohne einen stichhaltigen Grund zu haben.«
»Außerdem wissen wir jetzt, wer uns dauernd die Schwierigkeiten gemacht hat«, fügte Lucas hinzu.
»Ja«, sagte Rodney Maxwell, »das wissen wir. Sam Murchison, der General und Gesandte der Föderation Terra.«
»Wie habt ihr das herausbekommen?«
»Über das Detektivbüro. Es konnte einen Mitarbeiter in sein Büro einschleusen. Und ein paar unserer Freunde in den Banken haben den Rest aufgeklärt. Murchison hat den verschiedensten Sekten Geld gegeben, viel Geld. Und eine dieser Sekten hat wahrscheinlich die ferngesteuerte Bombe auf uns losgelassen.«
»Was habt ihr mit den Aufnahmen von Carl Leibert gemacht?«
»Wir übergaben sie dem Detektivbüro. Es hat aber noch nichts herausgefunden.«
»Wir müssen also zugeben, daß sich Klem Zareff nicht getäuscht hat. Was soll ich jetzt machen?«
»Flieg zum Hauptquartier und übernimm die Aufsicht. Wir müssen annehmen, daß es einen Merlin geben kann, wir können vermuten, daß er gefährlich ist, und wir dürfen annehmen, daß Kurt Fawzi und seine Gruppe von Merlinanbetern kurz vor der Freilegung des Computers stehen. Deine Aufgabe besteht darin, darauf zu achten, daß das Ding, was es auch sein mag, nicht losgeht.«
Conn meldete sich über Schirm im Hauptquartier an. Er sprach mit Kurt Fawzi, der vor Erregung kaum noch zusammenhängend antwortete. Er konnte danach wenigstens einigermaßen sicher sein, daß ihn Klem Zareffs schießwütige Söldner beim Anflug nicht abknallen würden.
Als er angekommen war, lenkte er einen Jeep in den weiten Schacht und stand dann auf dem collapsiumbewehrten Dach des unbekannten Objekts. Es war nicht das Dach des Hauptquartiers; die Untersuchungen mit Mikrowellen hatten das klar gezeigt. Es war ein faßförmiger Bau, der über dem Hauptquartier lag. Jetzt wußte man nicht mehr weiter. Collapsium kann man nicht einfach aufmeißeln und auch nicht mit einem Nuklearbrenner aufschweißen. Er sah eine Möglichkeit, wie er die älteren Männer, die jetzt wohl kaum auf ihn hören würden, unter seine Aufsicht bringen konnte.
»Sie haben keinen Gang gefunden, der in das Ding führt?« fragte er, als man sich in Kurt Fawzis Büro, früher Foxx Travis’ Büro, versammelt hatte. »Natürlich nicht«, fluchte Tom Brangwyn, »sonst wären wir ja schon drin! Und wir haben hier drin die ganze Decke abgesucht und nichts als überglasten Fels und Collapsiumpanzerung gefunden.«
»Klar. In Port Carpenter, auf Koshchei, gibt es Collapsiumschneider, die mit kosmischer Strahlung arbeiten.«
»Collapsium läßt aber keine kosmische Strahlung durch«, widersprach Klem Zareff.
»Das ist richtig. Ein Collapsiumschneider dringt auch nicht ein, sondern schleift ab. Er schleudert einen rotierenden Strahl aus, der wie ein Schleifrad wirkt.«
»Nun, könnten Sie einen durch den Schacht nach unten bringen?« fragte Richter Ledue.
Er lachte. »Nein, so eine Anlage ist viel zu groß. Zum ersten besteht sie aus einem normalen Reaktor und einem Masse-Energie-Wandler. Mit ihnen wird Negamaterie hergestellt, die negativ geladene Protonen und positiv geladene Elektronen, Positronen, hat. Dann braucht man ein Pseudoschwerkraftfeld, das den Strahl in kreisförmige Bewegung versetzt. Man braucht etwa fünfzig bis hundert Tonnen Collapsium, um den Schneidkopf abzuschirmen, der allein schon drei Tonnen wiegt. Der Strahl selbst ist kaum größer als die Fünfcentisolmünze.«
Einen Augenblick herrschte Stille. Carl Leibert erklärte, daß ihnen göttliche Hilfe zuteil würde.
»Das heißt, wir müssen das Gestein abtragen, bis das ganze
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