Der Krake
Bisschen zu bewegen. »Wie auch immer«, fügte Marge hinzu. »Sie sind derjenige, der an einem Ort lebt, den kein Taxi anfahren kann.«
»Wenn Sie meinen, dieser Ort wäre schwer zu finden«, sagte er. »Es gibt eine Allee in W5, die existiert nur in den 1960ern. Versuchen Sie mal, dahin zurückzukommen. Sie suchen Schutz, wenn ich mich recht erinnere. Wovor?«
»Vor dem, was auch immer da kommt.«
»Mal langsam«, sagte er feixend. »Ich bin kein Magier.«
»Ha, ha«, machte sie. »Ich suche jemanden. Man sagte mir, ich solle es lassen, aber das werde ich nicht tun. Ich bin überzeugt, Sie wissen mehr als ich über was auch immer, also können Sie mir auch sagen, was ich brauche.«
Der Schlüssellochbeobachter nickte, nahm das Geld und zählte. »Könnten Dschinn sein«, sagte er, während er das tat. »Was kommt ist Feuer. Vielleicht hat jemand sie geärgert.«
»Dschinn?«
»Ja.« Er tippte an das Schlüsselloch. »So lautet die Theorie. Feuer, wissen Sie? Alles, woran Sie sich erinnern, ist plötzlich nie da gewesen und so?«
»Was?«, fragte sie.
»Sachen gehen in Flammen auf und sind nie da gewesen.« Als Marge immer noch nicht klüger aussah, sagte er: »Da gab es ein Lagerhaus in Finchley. Zwischen dem Sanitärhandel und dem Pizza Hut. Ich weiß, dass es dort war, weil ich oft da war und es gesehen habe.« Er tippte wieder an sein Augenloch. »Aber dafür, etwas ›gesehen‹ zu haben, kann man sich heute nichts mehr kaufen. Das Lagerhaus ist abgebrannt, und jetzt ist es nie dort gewesen. Der Sanitärhandel und der Pizza Hut sind zusammengerückt, und die einzige Asche, die dort herumgeweht wird, ist ein verkohltes Niemals.
Rückwirkend ausgebrannt.« Er ging in einen anderen Raum und hob die Stimme, damit sie ihn weiterhin verstehen konnte. »Sie kriegen es noch nicht aus jedermanns Kopf raus, aber der Anfang ist gemacht. So was wird noch häufiger passieren, darauf wette ich tausend Pfund. Könnte sein, dass es das ist, womit Sie es zu tun haben.«
»Könnte sein.«
»Ich meine, wir alle bekommen es damit zu tun, aber die meisten von uns rennen dem Ärger nicht auch noch hinterher. Wie auch immer, das ist im Augenblick nicht die einzige Apokalypse. Sie werden schon bald die Wahl haben. Was verdammt idiotisch ist.« Er kehrte zurück und warf Marge einen iPod zu. Er war zerkratzt und zeigte deutliche Abnutzungsspuren. Ein älteres Modell.
»Ich habe selbst einen«, sagte Marge.
»Ha, ha, Sie haben selbst einen. Nehmen Sie das Ding, aber schalten Sie es nicht an. Noch nicht. Warten Sie, bis Sie draußen in der Welt sind.«
»Was höre ich dann? Etwas von Queen?«
»Klar. ›Fat-Bottomed Girls‹ und ›Bycicle‹. Ich weiß auch nicht mehr darüber, womit Sie es zu tun haben, als Sie selbst, darum habe ich Ihnen so was wie ein Allzweckgerät gegeben, und Sie sollten besser vorsichtig damit umgehen. Das sollte Ihnen ein kleines bisschen helfen«, er zeigte mit Zeigefinger und Daumen ungefähr ein Zoll an, »falls es Dschinn sind, und ein kleines bisschen, falls es Hirten sind oder Waffenwirte oder Chaosnazis oder wer sich sonst da rumtreibt - man hört verdammt viel - oder welche Ihrer Multiple-Choice-Endzeiten auch eintreffen mag. Aber fordern Sie Ihr Glück nicht heraus.«
»Was meinen Sie mit Multiple-Choice?«, fragte Marge.
»Es sind, wie sich herausgestellt hat, zwei unterwegs, so hörte ich. Eines mag Feuer sein oder auch nicht. Ist das zu fassen? Irgendeine animalische Götterdämmerung plus irgendeine andere verdammt abscheuliche Geschichte.«
»Was meinen Sie mit animalisch?«, fragte sie. »Wovon reden Sie?«
»Nur eine Minute. Hören Sie zu.« Er zeigte auf das Gerät, das er ihr gegeben hatte. »Sie haben einen kleinen Schutzakkord, mehr nicht. Der steckt da drin. Schwimmt im Rauschen, und wenn Sie zuhören, wird er Sie schützen. Ein bisschen. Also hoffen Sie, dass es Ihnen gefällt, und lassen Sie niemanden anderen lauschen. Wenn Sie Ärger riechen, schalten Sie ein. Ach, verdammter Mist, lassen Sie es einfach ständig laufen. Aber achten Sie darauf, dass das verdammte Ding geladen ist. Immer schön füttern.«
»Was futtert es denn?«
»Musik, um Himmels willen. Speichern Sie ein paar Wiedergabelisten ab. Sorgen Sie dafür, dass es bekommt, was es mag.«
»Und woher weiß ich, was es mag?«
»Hatten Sie nie ein Haustier? Finden Sie es heraus.«
»Wie stark ist ...?«
»Nicht besonders. Sie sind im Blindflug, wie wir alle. Bleibt uns nur ein Tröpfchen auf den heißen
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