Der kranke Gesunde
der Folge eine Verstopfung entstehen. Diese wird begleitet von Völlegefühl, Blähungen, Leibschmerzen und Appetitlosigkeit. Vermehrtes Pressen wirkt oft noch verstärkend. Wie können wir »träge« werden? Ein Grund liegt in der Ernährung. Wenn wir Verdauungsorgane zu wenig Ballaststoffe erhalten bzw. zu viel Fett und Fleisch, werden wir kaum angeregt, uns zu bewegen, zu verdauen und Stuhlgang einzuleiten. Ein anderer Grund liegt vor, wenn unsere Signale, dass Stuhlentleerung ansteht, vom Gehirn übergangen werden. In der Folge wird der Stuhl dann immer trockener und fester, weil der Dickdarm ihm weiter Wasser entzieht.
Durchfall
Das Gegenstück zur Verstopfung ist der Durchfall. Ursache sind oft giftige oder schädliche Stoffe, die unsere Magen- und Darmschleimhäute reizen. Esist zunächst eine Fähigkeit unseres Verdauungssystems, schädliche Stoffe so schnell auszustoßen. Das tun wir im Durch-Fall. Bei bestimmten starken Gefühlen (z. B. Angst ) geben Hirnzentren uns den Befehl, alles zu entleeren. Vielleicht hatte das einmal die Bedeutung, vor einer eventuellen Flucht Gewicht zu verlieren und dann nicht durch Verdauung behindert zu sein. Wenn wir in der Dickdarmwand zu aktiv sind und den Kot zu schnell weiterbefördern, wird dieser nicht eingedickt und bleibt flüssig. Zu solchen Durchfall produzierenden Vorgängen werden wir durch hormonelle und parasympathische Informationen angeregt, die uns das Hirn übermittelt. Ob dieses dabei auf echte Gefahren reagiert, sich unbewusst an solche erinnert oder eigentlich harmlose Vorgänge als Gefahr verkennt, macht für uns keinerlei Unterschied! Durchfall tritt aber auch im Rahmen von Entzündungen in der Darmwand auf, z. B. bei der Colitis ulcerosa (siehe unten). Unsere entzündete Schleimhaut scheidet dann Sekrete aus, kann weniger Wasser und vor allem keine Gallensäure mehr aufnehmen. Letztere tritt dann in den Dickdarm ein, wird von Bakterien gespalten und führt zu starkem Durchfall.
Tipp
Was tun bei Verstopfung?
Als Regel gilt, dass wir etwas zum Verarbeiten brauchen und man es uns nicht zu leicht machen darf. Reine Zuckerstoffe z. B. regen den Darm nicht an; komplexere Zuckerstoffe in Gemüse oder Früchten dagegen tun dies – u. a. wenn sie möglichst wenig vorbehandelt (gehackt, gekocht, gebacken) sind. Abführmittel führen auf Dauer ebenfalls zu Darmträgheit. Sie reizen unsere Darmschleimhaut und entziehen ihr Wasser sowie andere wichtige Nährstoffe. Dadurch werden unsere Darmzellen erst recht bewegungsfaul und verstärken die Verstopfung.
Manche Menschen sprechen schon von Verstopfung, wenn wir nicht täglich Stuhlg ang haben. Daher zur Information: Die Häufigkeit von normalem Stuhlgang ist von Mensch zu Mensch verschieden: Sie schwankt von zweimal am Tag bis einmal in drei Tagen!
Bei vielen Menschen wechseln sich Verstopfung (Ärzte sprechen von Obstipation ) und Durchfall (Diarrhö ) ständig ab (manchmal mit zusätzlicher Schleimabsonderung) – Zeichen dafür, dass wir generell aus dem Gleis geraten sind.
Blähungen (Meteorismus)
Viele Menschen klagen über Druckgefühl im Bauch bzw. über Blähungen. Sie führen dies oft auf »zu viel Luft im Bauch« zurück. Dazu ist aber zu sagen, dass wir bei der Verdauung immer mehrere Liter Gase am Tag produzieren, von denen es kein »Zuviel« gibt. Ursache solcher Beschwerden sind vielmehr spezifische Nahrungsmittelunverträglichkeiten (eher selten Nahrungsmittelallergien) oder auch eine Überempfindlichkeit der Darmwände auf Dehnungsreize, die zu Anspannung und Verkrampfung führt und die Luft im Darm dadurch erst spürbar werden lässt. Manche Menschen haben recht ausgeprägte Ängste, dass ihnen unkontrolliert »ein Wind entweichen« oder sie sich in die Hose machen könnten. Diese Angst erhöht jedoch unsere Anspannung erheblich. Manche Menschen können ruhiger das Haus verlassen, wenn die Därme leer sind und wir dadurch sicher sind, dass wir uns nicht melden werden.
Info
Welche organischen Krankheiten können wir entwickeln?
Es gibt schwere Krankheitsbilder in uns, deren Ursachen man bis heute nicht eindeutig kennt: Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Geschwüre, Entzündungen. Es ist aber bekannt, dass die bisher beschriebenen Einflüsse auf uns auch bei Ausbruch oder Entwicklung dieser Krankheiten eine wichtige Rolle spielen.
Gastritis (Entzündung des Magens). Es gibt kurzfristige und lang dauernde Entzündungen der Magenschleimhaut. Eine Gastritis äußert sich in Druck- oder
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