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Der Krankentröster (German Edition)

Der Krankentröster (German Edition)

Titel: Der Krankentröster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen von der Lippe , Gaby Sonnenberg
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Prozess, sie starb zwei Jahre nach Befund, während ihr Vater innerhalb von sechs Wochen verstorben ist. Er war ein ganz fideler Mann, und die Diagnose und sein körperlicher Zerfall kamen so schnell und überraschend, dass es für sie ein schwerer Schlag war. Als sie darüber berichtete, wie sie nur stumm bei ihrem Vater am Bett saß und er seinen Kopf auf ihre Schulter gelegt hatte, brach sie in Tränen aus.

    Der Vorteil bei ihrem Vater war, dass sie ein wundervolles Hospiz hatten. Ihre Mutter verstarb im Krankenhaus.

    Die Frau ging nach ihrem Zusammenbruch in psychologische Betreuung und bemerkte, dass Therapeuten sich besser mit Mutter-Tochter-Beziehungen oder Partnerschaftskonflikten auskennen als mit dem Thema Trauer. Sie macht sich heute noch Vorwürfe und fragt sich, ob sie ihre Eltern genug begleitet hat. Und sie fragt sich auch immer wieder, was sie hätte besser machen können. Sie meinte: »Ganz richtig macht man es wahrscheinlich nie. Es ist eine riesige Verantwortung als Angehöriger.«

    Zwei Frauen, deren Männer im Sterben liegen, meldeten sich zu Wort. Die erste erzählte, dass ihr Mann ein Sarkom, einen Gehirntumor, hat und er es nicht wahrhaben will sterben zu müssen. Er trägt die Hoffnung in sich, dass es bei ihm anders ist. Sie würde ihm diese Hoffnung auch nicht nehmen. Dann fing sie an zu weinen und erklärte, dass auch sie spürt, kurz vor dem Zusammenbruch zu stehen. Daraufhin fragte Herr Prof. Dr. P. Herschbach, ob sie jemanden habe, der für sie jetzt am Wochenende da sei, und bot sich an, nach der Veranstaltung mit ihr zu reden. Zudem bot er ihr an, die Psychoonkologische Ambulanz des Klinikums rechts der Isar anzurufen.

    Der Mann der zweiten Frau liegt im Christophorus-Hospiz, wo er wohl gut betreut wird. Aber auch diese Frau fühlt, wie sie kurz vor dem Zusammenbruch steht und merkt, wie ihre Kräfte schwinden.

    In der Pause hatte mich noch eine Frau angesprochen, die gehört hatte, wie ich darüber berichtet habe, dass sich Freunde wegen meiner Erkrankung zurückgezogen haben, da sie mit der Situation nicht umgehen können. Sie erklärte mir, dass sie erlebt habe, wie sie von jemandem angeraunzt wurde, sie solle doch nicht so neugierig sein, als sie sich nach dem Befinden seiner Frau erkundigt hatte. Das hatte sie sehr getroffen. Sie gab mir den Ratschlag, dass ich auf die Freunde wieder zugehen und ihnen die Angst nehmen sollte.

    Hi Gaby,

    Deine Zusammenfassung des Symposiums ist toll. Ich würde mir sogar bei einigen Sachen noch mehr Infos wünschen, z. B. bei der Frage ZVK oder Port: Was für einen Zweck erfüllen die Dinger? Oder auch die Ausbildung zur Patientenfürsprecherin würde mich interessieren, vielleicht kannst Du mit der Frau ein ausführliches Interview machen? Ich denke, dass da noch einige Aspekte vertiefenswert wären, z. B., warum die Kinder von Langzeitpatienten nicht zu den Neutropenen dürfen. Auf jeden Fall ist es ein ganz wichtiges Kapitel unseres Buches!

    Liebe Grüße
    Jürgen

    Hallo,

    hab Dich heute bei Tietjen und Hirschhausen gesehen. Schöne Sendung! Und hier zwei Anekdoten, die hier wirklich passiert sind und die ich ganz lustig finde:

    Ich liege in meinem Krankenbett und surfe im Internet, als die Schwester hereinkommt und mich während des Blutdruck- und Temperaturmessens fragt: »Haben Sie einen Zugang?« »Ja!«, erklärte ich stolz, »über WI-FI, ich glaube, es heißt auch Hot Spot, und man kann ihn im Telekomladen kaufen.« Da wundere ich mich, dass sie während meines stolzen Berichtes zu lachen anfängt und ihr Lachen immer lauter wird und sagt: »Nicht den Zugang! Ich meine einen venösen.« So ging sie mit schallendem Gelächter hinaus und meinte: »Der war nicht schlecht!«

    Und dann kam ein Arzt in den Patientenaufenthaltsraum mit einem TK (Thrombozytenkonzentrat) in der Hand und fragte: »Frau Sonnenberg, haben Sie einen Ständer?« »Nein«, antwortete ich. Da rief er Schwester Josefa: »Schwester Josefa, warum hat Frau Sonnenberg keinen Ständer?« »Äh, ich weiß nicht!«, erwiderte sie. »Sie braucht einen Ständer!«, sagte der Arzt. »Ja, ich erledige das!«, sagte die Schwester. Und da dachte ich mir, wäre ich jetzt ein Mann, wäre das doch eine recht lustige und peinliche Situation.

    Ach, und dann habe ich noch zwei Sachen im Internet gefunden, die zwar nichts fürs Buch sind, aber die ich einfach gerne mit Dir teilen möchte.

    Hier einmal zur weihnachtlichen Stimmung ein lustiges Robbie-Williams-»I Dreamin of A

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