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Der Krater

Titel: Der Krater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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einmal tief Luft, richtete sich auf und begann für den Umzug nach Brooklyn zu packen.

35
    E in donnernder Krach, ein zweiter, die Geschosse durchschlugen die Glasfaserkunststoffwände der Steuerkabine und ließen scharfe Splitter auf Abbey herabregnen. Mit einem Schrei warf sie sich aufs Deck und blieb in blinder Panik liegen. Das Boot war urplötzlich aus dem Nebel aufgetaucht, mit voller Geschwindigkeit auf sie zugerast, und als es scharf gewendet und mit brüllendem Motor zurückgesetzt hatte, hatte sie plötzlich Randall Worth ins Gesicht gestarrt, der mit einer riesigen Waffe auf sie zielte und schoss.
    »Was soll der Scheiß?«, kreischte Jackie, die sich an Deck zusammenkauerte.
    Wumm! Wumm!
Zwei weitere Kugeln krachten durch die Scheiben, und die nächste schlug ein tennisballgroßes Loch dicht neben ihrem Kopf.
    »Jackie!«, schrie sie. »Jackie!«
    »Ich bin hier«, kam die erstickte Stimme.
    Abbey drehte sich um und sah ihre Freundin in der Ecke kauern, die Hände über dem Kopf. »Geh nach unten!«, rief sie und kroch auf die Kajütentreppe zu. »Unter die Wasserlinie!« Sie erreichte die Treppe, ließ sich mit dem Kopf voran hinabrutschen und landete auf dem Boden der kleinen Kajüte. Jackie kam ihr dicht hinterher, sie schrie und schützte den Kopf mit beiden Armen.
    »Jackie, bist du verletzt?«, brüllte Abbey.
    »Ich
weiß
nicht.« Jackie schluchzte.
    Abbey tastete sie ab, fand aber kein Blut, abgesehen von kleinen Schnittwunden von Kunststoffsplittern.
    »Was ist da los?«, kreischte Jackie, die Hände immer noch über dem Kopf. »Was zum Teufel …?«
    »Das ist Worth. Er schießt auf uns.«
    »Warum?«, heulte sie.
    Abbey schüttelte sie. »He! Hör … mir … zu.«
    Jackie schluckte schwer.
    Weitere Schüsse krachten in die glasfaserverstärkte Kunststoffkonstruktion und durchschlugen den Rumpf und die kleinen Bullaugen über den offenen Kojen der V-förmigen Kajüte. Eine der Kugeln schlug ein Loch genau an der Wasserlinie, und das Meer schoss herein.
    Jackie kreischte und hielt sich die Arme über den Kopf.
    »Hör zu, verdammt noch mal!« Abbey streckte die Hand aus und versuchte, Jackie die Arme vom Kopf zu ziehen. »Wir sind unterhalb der Wasserlinie. Hier kann er uns nicht treffen. Aber er wird das Boot entern. Wir müssen uns verteidigen. Hast du verstanden?«
    Jackie nickte und schluckte.
    Abbey sah sich um. Auf den V-förmig im Bug angeordneten Schlafplätzen lagen ihre hingeknäuelten Schlafsäcke, in der winzigen Spüle stapelte sich schmutziges Geschirr, und alles war mit dem Staub von zerfetzter Glaswolle bedeckt. Das Wasser schoss durch das Loch herein, und sie hörte die automatischen Lenzpumpen laufen.
    Die Werkzeugkiste unter der Spüle.
Geduckt rutschte sie hinüber und riss den Unterschrank auf.
    Eine Stimme hallte übers Wasser. »Hallo, Mädels! Schaut mal, wer da ist!«
    Darauf folgten weitere sechs Schüsse, die über ihren Köpfen in die Kajüte einschlugen. Abbey hielt den Kopf eingezogen, schleifte die Werkzeugkiste heraus und öffnete sie, und einiges kullerte heraus auf den Boden. Sie kramte in der Kiste herum und holte ein Fischmesser und einen Hammer heraus. »Das Pfefferspray. Wo ist es?«
    Jackie schnappte nach Luft. »Im Rucksack im Heckfach.«
    »Scheiße.« Abbey steckte sich das Messer in den Gürtel und reichte Jackie den Hammer. »Nimm den.«
    Jackie nahm ihn.
    Wumm! Wumm! Wumm! Wumm! Wumm! Wumm!
Eine weitere Runde aus der Waffe. Kunststoffsplitter schossen durch die Kajüte und füllten sie mit harzreichem, reizendem Staub. Abbey krabbelte den Niedergang hoch zur Kajütentür, schloss sie ab und kroch zurück.
    »Wir sinken«, stammelte Jackie.
    »Das ist unser geringstes Problem.«
    Sie hörte Worths Motor grollen, als er längsseits ging. Das Motorengeräusch wechselte in den Leerlauf, kurze Rückwärtsfahrt, und gleich darauf spürte sie sein Boot gegen ihres stoßen. Seine Füße landeten mit einem dumpfen Krach auf ihrem Deck.
    »Scheiße,
Scheiße
«, japste Jackie. »Er ist an Bord.«
    Abbey bemühte sich, nicht zu hyperventilieren. Sie brauchten einen Plan. »Leg du dich auf den Boden«, sagte sie. »In der Mitte. Tu so, als wärst du angeschossen. Ich verstecke mich in der Toilette. Wenn er hier durchkommt, springe ich vor und steche zu.«
    »Bist du verrückt? Er hat eine
Pistole!
«
    »Er ist abgedreht, voll auf Drogen. Tu, was ich sage, und leg dich hin.«
    Jackie krümmte sich hilflos schluchzend auf dem Boden zusammen.
    Abbey schlüpfte in

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