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Der Krater

Titel: Der Krater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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anderen, und als er vorüberging, hörte er gedämpfte Jazzmusik durch die Luft treiben. Er spazierte in seinem Anzug die Straße entlang, die Hände in den Taschen wie ein Anwohner, der einen Spaziergang macht, und ging in Richtung Spring Valley Park, einem kleinen grünen Band aus Bäumen an einem Bach.
    Er schlüpfte auf einem Fußweg in den Park hinein, wartete, bis er sicher sein konnte, dass ihm niemand gefolgt war, schlug sich dann in den Wald, überquerte den Bach und näherte sich von hinten dem Garten des Hauses Hillbrook Lane 16. Es war schon fast Mitternacht, aber er hatte Glück: In der Auffahrt stand nur ein Auto. Lockwood war noch bei der Arbeit. Zweifellos hatte er dieser Tage viel zu tun – auch noch nachts.
    Er umrundete das Anwesen und sah keinerlei Hinweis darauf, dass es besonders gesichert oder bewacht war. Das Haus war fast vollständig dunkel, nur aus einem der oberen Fenster fiel ein sanfter Lichtschein – vermutlich die Ehefrau, die im Bett noch las. Das Licht über der Haustür brannte. Zum Glück stand dem wissenschaftlichen Berater des Präsidenten offenbar kein Secret-Service-Schutz zu. Dennoch gab es möglicherweise eine Alarmanlage oder Bewegungsmelder, die Scheinwerfer anschalteten, das Übliche für ein teures Vorort-Haus. Aber dieses Risiko ließ sich dadurch minimieren, dass er sich extrem langsam bewegte. Er schaffte es, unbemerkt bis dicht an die Auffahrt zu gelangen.
    Er wählte ein Versteck in einem Grüppchen Eiben an der Auffahrt, duckte sich in den tiefsten Schatten und wartete. Womöglich würde Lockwood bis spät in die Nacht arbeiten, aber Ford kannte die Gewohnheiten des Mannes gut genug, um zu wissen, dass er nicht im Büro schlief. Irgendwann würde er nach Hause kommen.
    Ford wartete.
    Eine Stunde verging. Er veränderte leicht seine Position und versuchte, die verkrampften Beine auszustrecken. Das Licht oben im Haus ging aus. Eine weitere Stunde verstrich. Dann, ein paar Minuten nach zwei, sah er Scheinwerfer die Straße entlangkommen, und mit einem plötzlichen Brummen setzte sich das ferngesteuerte Garagentor in Bewegung und glitt nach oben.
    Gleich darauf schwenkte der Strahl der Scheinwerfer durch die Auffahrt, und ein Toyota Highlander rollte an Ford vorbei. Er schlüpfte aus seinem Versteck und hinter dem Wagen her in die Garage. Er duckte sich hinter den rechten Heckflügel und wartete. Ein Augenblick verstrich, ehe die Fahrertür aufging und ein großer Mann ausstieg.
    Ford richtete sich auf und trat hinter dem Wagen vor.
    Lockwood machte einen erschrockenen Satz und starrte ihn an. »Was …?«
    Ford lächelte und streckte ihm die Hand hin. Lockwood starrte nur darauf hinab. »Sie haben mich zu Tode erschreckt. Was wollen Sie hier?«
    Ford behielt das freundliche Lächeln bei, ließ die Hand sinken und trat einen Schritt vor. »Pfeifen Sie Ihren Mann zurück.«
    »Wovon sprechen Sie? Welchen Mann?«
    In Lockwoods Stimme lag ein Unterton, dem Ford glaubte. »Den Mann, der Mark Corso ermordet und heute Nachmittag versucht hat, meine Assistentin und mich ebenfalls umzubringen. Er hat eine Bar in Brooklyn in Trümmer geschossen und den Besitzer getötet. Sie können in der
Times
online darüber nachlesen. Die Agency hat ihn geschickt, nehme ich an. Er sucht nach einer Festplatte.«
    »Herr im Himmel, Wyman, Sie wissen, dass ich mit so etwas nichts zu schaffen habe. Wenn jemand versucht, Sie umzubringen, dann ganz sicher nicht wir. Erzählen Sie mir lieber, womit Sie wen so weit provoziert haben.«
    Ford starrte Lockwood an. Der Mann wirkte bestürzt und verwirrt. Das entscheidende Wort war
wirkte
. Nach einigen Jahren in Washington wurden die Leute zu verdammt guten Schauspielern.
    »Ich bin immer noch an dem Fall dran.«
    Lockwoods Lippen wurden schmal, und er schien endlich richtig zur Besinnung zu kommen. »Wenn jemand hinter Ihnen her ist, dann nicht die CIA . Die gehen nicht so plump vor, und Sie waren schließlich mal einer von denen. Natürlich könnte es irgendeine obskure Unterabteilung der Defense Intelligence Agency sein. Eine verdeckte Operation. Diese Drecksäcke müssen überhaupt niemandem mehr Rechenschaft ablegen.« Lockwood lief rot an. »Ich kümmere mich sofort darum, und wenn es die DIA ist, werde ich entsprechend dagegen vorgehen. Aber, Wyman, was in Gottes Namen tun Sie denn noch? Ihr Auftrag ist längst abgeschlossen. Ich habe Sie gewarnt, die Finger von dieser Sache zu lassen. Jetzt sage ich es Ihnen noch einmal: Halten Sie sich ab

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