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Der Kreis aus Stein

Der Kreis aus Stein

Titel: Der Kreis aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
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auch gleich noch sechzig Verteidiger von Burg Longmot. Er hatte ein wenig darauf gehofft, Jureem hier zu finden.
    Die Schlacht ging ihrem Ende entgegen. König Orden war tot, die meisten der Verteidiger auch. Selten hatte Raj Ahten einem Widersacher eine derart grauenhafte Niederlage beigebracht. Noch nie hatte er soviel wertvolles Blut vergossen.
    Einmal war er einem Mann begegnet, der in ungewöhnlich hohem Tempo aus einem Gebäude herausgerannt kam – einem Adligen. Er erkannte den Grafen von Dreis eher an seinem Grauschimmel und den vier Pfeilen in seinem Schild als an seiner eleganten Kleidung. Noch ein Teil der Schlange.
    Was für ein elegant aussehender Krieger der Graf doch war.
    Schauerliche graue Augen, sein ganzes geziertes Auftreten großspurig und elegant.
    Ahten bremste weit genug ab, um dem Kerl die Beinsehnen durchzuschneiden, dann erschlug er ihn, als der Mann stürzte.
    Raj Ahten hatte die Schlacht mittlerweile gut im Griff. Er stand auf der Anhöhe unterhalb des Bergfrieds der Übereigner, vielleicht fünfzig Schritte von den etwa zweihundert Rittern entfernt, die dort die Stellung hielten.
    Er blieb einen Augenblick stehen, um das Schlachtfeld zu betrachten. Unten hatten seine Männer den Burghof eingenommen. Die Mauern waren von Verteidigern so gut wie geräumt.
    Raj Ahtens Männer liefen jetzt über die östlichen Wehrgänge, während ein Salamandertrio die Mauern im Westen säuberte.
    Überall erschollen die Schreie sterbender Soldaten, die für seine Ohren unwirklich, kraftlos klangen. Der Wind trug den Geruch von Blut und Rauch und schwefeligem Pulver heran.
    Ihm blieb nicht mehr viel zu tun.
    Er rannte zum Bergfried der Übereigner, um die zweihundert Krieger zu erschlagen, als ihn ein mächtiges, banges Gefühl überkam, jenes vertraute Magendrehen, das den Tod eines Übereigners begleitet.
    Eremon Vottania Solette stand im Begriff, Salim al Daub zu erwürgen. Es dauert lange, einen Menschen zu erwürgen, besonders, wenn er Gaben des Durchhaltevermögens besitzt.
    Eremon befand das Unterfangen als ungeheuer schwierig.
    Schweiß trat ihm in Perlen auf die Stirn, und seine Hände wurden feucht, so daß seine Finger abglitten.
    Salim wehrte sich nicht, blieb ohne Bewußtsein. Aber er drehte langsam seinen Kopf, unbehaglich, versuchte in seiner Stumpfheit sogar zu fliehen. Seine Beine begannen langsam rhythmisch zu treten. Seine Lippen wurden blau, und seine Zunge quoll hervor. Er öffnete die Augen in blinder Panik.
    Die Wache bekam nichts davon mit, denn der Mann stand da und sah zur grobgezimmerten Tür hinaus, um die Erstürmung der Burg zu verfolgen. Unter den stinkenden, ungepflegten Übereignern erregte der Kampf kein Aufsehen. Das rhythmische Treten von Salims Füßen schien nichts weiter zu sein als ein Hintergrundgeräusch, ein schläfriger Übereigner, der auf dem schimmeligen Stroh nach einer bequemeren Lage suchte.
    Ein tauber Übereigner beobachtete Eremon aus der Nähe, die Augen vor Angst weit aufgerissen. Das war kein Ritter, den man hergeschafft hatte, um einen Lord aus dem Norden bloßzustellen. Das war einer von Raj Ahtens eigenen Übereignern, ein Bursche, der Hunderte von Gaben des Gehörs an den Wolflord weiterleitete. Er wurde für seine Dienste schlechter behandelt als ein Hund und hatte allen Grund, seinen Lord zu hassen und ihm den Tod zu wünschen.
    Eremon sah dem tauben Mann in die Augen, während er Salim würgte, und hoffte insgeheim, daß der Mann keinen Schrei ausstieß.
    Salim trat einmal aus, fest, stieß klopfend mit dem Stiefel auf.
    Die Wache an der Karrentür wirbelte herum und sah, wie Salim mit den Füßen trat. Der Mann machte einen Satz nach vorn, durchtrennte Eremons Arm mit seinem krummen Messer und hackte ihn ab.
    Blut spritzte stoßweise dicht unter dem Ellenbogen aus Eremons Arm, und der Stumpf brannte wie Feuer. Aber seine Hand, die Hand, der man die Anmut geraubt hatte, die sich nach all diesen Jahren kaum entkrampfen konnte, klammerte sich wie der leibhaftige Tod um Salims Kehle.
    Die Wache schnappte danach, versuchte, die abgehackte Hand von Salims Kehle fortzureißen. Es gelang Eremon, dem Kerl von hinten ins Knie zu treten, so daß er rücklings zwischen die Übereigner stürzte.
    Genau in diesem Augenblick, als die Anmut ihn durchströmte, spürte Eremon eine ungeheure Erleichterung in seiner Brust, und er fühlte, wie sich sein Herz und seine Muskeln zum allerersten Mal seit vielen Jahren vollkommen entspannten.
    Er holte tief Luft,

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