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Der Kreis aus Stein

Der Kreis aus Stein

Titel: Der Kreis aus Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Farland
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bereits Gaben des Stoffwechsels übernommen, so daß er sich jetzt mit der Geschwindigkeit von vierzig Männern bewegte. Wenn es Raj Ahten gelang, einen Mann aus der Schlange ausfindig zu machen und ihn zu erschlagen, kappte er somit Shostags Energiezufuhr und ›schnitt die Schlange entzwei‹.
    Dadurch würde er zwei separaten Kriegern einen schnellen Stoffwechsel verschaffen und so zwei Schlangenköpfe erzeugen, von denen jedoch keiner imstande wäre, so schnell zuzuschlagen wie Shostag jetzt.
    Wenn er Glück hatte, dann stieß Raj Ahten auf einen Mann nahe dem Schwanzende der Schlange. Wenn nur der Schwanz starb, bliebe ihm nach wie vor der schnelle Stoffwechsel und die Geschwindigkeit von nahezu vierzig Männern erhalten.
    Aber Shostag, der Axtmann, wollte sich lieber nicht aufs Glück verlassen.
    Raj Ahten hatte einen flüchtigen Blick auf die Leichen geworfen, die überall verstreut im Küchengarten lagen, und festgestellt, daß Shostag von den Küchen hergekommen war.
    Daher nahm er an, daß die Übereigner sich nicht im Bergfried verborgen hielten, sondern irgendwo in der Burg versteckt waren. Der Wolflord rannte zum nächsten ungesicherten Gebäude.
    Shostag folgte ihm und bog zu schnell um eine Ecke. Sein Schwerpunkt trug ihn weiter, so daß er in ein halbes Dutzend Burgverteidiger stolperte. Er schlitzte sich das Bein am Langspieß eines Mannes auf. Kam wieder auf die Beine.
    Rannte weiter.
    Die Luft schien schwer, war kaum zu atmen. Shostag besaß nicht die Gaben der Muskelkraft, die nötig waren, um bei so schnellem Stoffwechsel mühelos Luft zu holen. Ihm drehte sich der Kopf, ihm wurde schwindelig.
    An einer Tür, die in die Wohnräume des Lords führte, bog Raj Ahten ab und rannte in das Haus hinein. Shostag folgte ihm.
    Der Axtmann war ein Wolflord mit Gaben des Geruchssinns dreier Hunde. Er konnte besser riechen, als die meisten Menschen sich dies je erträumten – und Männer waren solch stinkende Bestien. Insofern war er nicht überrascht, als er das Zimmer betrat und sah, wie Raj Ahten die Tür einer Garderobe aus Zedernholz aufriß. Wie Shostag brauchte auch der andere Mann nicht zu sehen, um zu wissen, wo er sich versteckte.
    Shostag stürzte sich mit kreisender Axt auf Raj Ahten. Der wirbelte herum, blockte Shostags Hieb mit seiner Streitaxt.
    Funken stieben von den Waffen. Der Eisengriff der kleineren Axt von Raj Ahten verbog sich. Shostag staunte, daß sein Hieb dem Gegner nicht den Ann zertrümmert hatte. Mit tödlicher Eleganz schwang Raj Ahten seinen Krummsäbel eiskalt unter Shostags Leibschutz und durchbohrte ihm seinen Unterleib mit einem Stich von grauenerregender Kaltblütigkeit.
    Doch Shostag war kein gewöhnlicher Mann, der beim Anblick seines eigenen Gedärms verzweifelte. Er besaß mehr Durchhaltevermögen
    als
    die
    meisten
    Lords,
    das
    Durchhaltevermögen von Wölfen, die im winterlichen Wald Jagd auf Wildschweine und Bären machten.
    Die kleine, kribbelnde Wunde erregte bloß seinen Zorn. Also riß er seine gewaltige Axt beidhändig herum, drehte sich und teilte einen Schlag aus, der den Wolflord in zwei Teile hätte spalten müssen.
    Doch der schnellte nach hinten, ließ seine verbogene Axt fallen, tauchte unter Shostags Hieb hinweg, der die schön gearbeitete Tür des Kleiderschranks zertrümmerte, und fiel dann selbst hinein.
    Unter Raj Ahten lag ein Übereigner. Halb begraben unter Zedernholztrümmern
    kauerte
    er
    zwischen
    einigen
    Magdkleidern, in einer Hand einen Kriegshammer, einen Schild in der anderen. Sir Owlsforth, ein Krieger, fünf Mann hinter Shostag in der Reihe der Verteidiger in der Schlange.
    Wenn er Raj Ahten jetzt nicht tötete, bekäme er nie wieder Gelegenheit dazu. Er riß seine gewaltige Axt zurück und machte sich bereit, den Wolflord in zwei Teile zu zerhacken.
    Just in diesem Augenblick bohrte Raj Ahten Owlsforth zwei Finger durch die Schlitze seines Helms in dessen Hirn.
    Shostag spürte eine alles durchdringende Übelkeit und verfolgte mit Grauen, wie Raj Ahten vor der sich senkenden Axt nach hinten wich und plötzlich zu einem kaum erkennbaren Fleck verschwomm, der auf ihn zugesprungen kam.
    Sonst sah Shostag nichts mehr.

KAPITEL 32
    Der Schrei
    aj Ahten machte sich nicht die Mühe, den Kopf der RSchlange ausfindig zu machen. Er folgte seiner scharfen Nase durch die Gebäude, entdeckte in wenigen Augenblicken mehrere weitere Männer, die sich versteckt hielten, und schlachtete sechs weitere Übereigner ab. Bei dieser Gelegenheit erschlug er

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