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Der Kreis der Sechs

Der Kreis der Sechs

Titel: Der Kreis der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate White
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betrachtete ihn aus dem Augenwinkel. Obwohl sie ihn schmierig fand, sah er ganz bestimmt nicht böse aus. War das hier ein vergebliches Bemühen ihrerseits? Er schwang langsam herum und lächelte.
    »Ich möchte Ihnen außerdem etwas gegen die Schmerzen geben«, sagte er. »Schmerz ist eine komische Sache. Die Leute denken oft, sie sollten ihn aushalten und versuchen, ihn zu ignorieren, aber auf diese Weise kann man einen merkwürdigen Kreislauf in Gang setzen. Der Schmerz ernährt sich beinahe von sich selbst, und dann ist es schwer, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Es ist besser, ihn im Keim zu ersticken.«
    »Ich will nur nichts, womit ich mich schwindelig fühle«, sagte Phoebe. »Ich hatte das Gefühl, dass das bei dem Kodein der Fall war.« – »Mit dem hier nicht«, sagte er. »Es ist OxyContin. Sie sollten zwei pro Tag nehmen.«
    Instinktiv öffnete Phoebe vor Überraschung den Mund. Sie wusste, dass OxyContin abhängig machen konnte. Hutch hatte sogar erwähnt, dass es für achtzig Dollar die Pille auf dem Schwarzmarkt wegging.
    »Stimmt etwas nicht?«, sagte Rossely, der offensichtlich ihre Reaktion bemerkt hatte.
    »Nein. Ich habe mich nur gefragt, ob es sicher ist. Ich habe gehört, dass Leute manchmal Probleme damit haben.«
    »Es ist sicher, wenn es korrekt angewendet wird«, sagte Rossely. Er lächelte angespannt. »Es ist bei jedem Medikament äußerst wichtig, dass man die Anweisungen genau befolgt. Nicht mehr als zwei pro Tag, wie ich gesagt habe.«
    »Natürlich«, antwortet Phoebe, da ihr klar wurde, dass sie ihn etwas verärgert hatte. »Und vielen Dank. Es ist wirklich gut, jemanden zu haben, der meine Situation ernst nimmt.«
    Rossely wurde wieder lockerer. »Gut«, sagte er. »Dafür sind wir da.« Er drehte sich zur Theke um und fing an, das Rezept hinzukritzeln. »Ich sollte Sie in einer Woche wiedersehen.«
    »Okay«, sagte Phoebe. Als sie von der Untersuchungsliege rutschte, drehte Rossely sich wieder um und reichte ihr mit langen, schlanken Fingern das Rezept.
    »Macht es Ihnen übrigens etwas aus, wenn ich Sie frage, wer mich Ihnen empfohlen hat?«, sagte er. »Das haben Sie auf Ihrem Formular nicht notiert.«
    »Ein Professor am College, der Ihren Namen gehört hatte. Aber ich glaube, Sie behandeln mehrere Studenten aus Lyle. Rachel Blunt?«
    Sie sah, wie die Muskeln in Rosselys Gesicht sich anspannten.
    »Rachel, ja.« Er schien sich plötzlich unbehaglich zu fühlen. Phoebe beschloss, alles auf eine Karte zu setzen.
    »Und auch Blair Usher«, sagte sie. »Sie hatte ebenfalls eine Sportverletzung.«
    »Verzeihen Sie mir, aber ich sollte eigentlich mit Ihnen nicht über Patienten reden«, sagte er. Wieder das angespannte Lächeln, mit Lippen, die so weiß waren, wie die Fingerknöchel einer geballten Faust. »Es ist nicht nur unangebracht, sondern auch gegen das Gesetz. Ich hoffe, Sie verstehen das.«
    »Natürlich«, sagte Phoebe. »Es tut mir leid.«
    Doch sie erkannte, dass sie eindeutig einen Nerv getroffen hatte.

33
    Doch was hatte es zu bedeuten, fragte sich Phoebe. Verschrieb Rossely OxyContin routinemäßig Sport treibenden Studenten, besonders denen, die bei den Sechsen waren? Sie fragte sich, ob einige von ihnen von dem Medikament abhängig geworden sein könnten – und wie es mit all dem anderen zusammenpasste, was sie über die Gruppe wusste.
    Sobald Phoebe zu Hause war, rief sie das Campus-Gesundheitszentrum an. Die Person, die den Anruf entgegennahm, stellte sie zur diensthabenden Krankenschwester durch.
    »Ist Dr. Todd Rossely auf ihrer Liste empfohlener orthopädischer Experten?«, fragte Phoebe, nachdem sie ihren Namen genannt hatte. Sie wollte herausfinden, ob das Zentrum Studenten an Rossely überwies oder ob jemand bei den Sechsen alleine über ihn gestolpert war.
    »Hm, ich sehe ihn nicht auf der Liste«, sagte die Krankenschwester. »Aber Sie könnten das morgen nochmal beim Chef überprüfen.«
    Etwas war definitiv nicht in Ordnung, wurde Phoebe klar. Warum sollten Studenten zu einem Arzt gehen, der nicht auf der Schulliste stand?
    Sobald sie aufgelegt hatte, rief sie Glenda an. Sie ging nicht an ihr Mobiltelefon, und die automatische Ansage deutete darauf hin, dass sie außer Reichweite war und eine Nachricht nicht aufgezeichnet werden konnte. Sie befand sich offensichtlich an einem Ort mit schlechtem Netz, aber Phoebe hatte keine Ahnung, wo das war. Glenda war, so wurde Phoebe klar, über den Spender, den sie treffen wollte, merkwürdig unbestimmt

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