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Der Kreuzfahrer

Der Kreuzfahrer

Titel: Der Kreuzfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angus Donald
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drahtigen Reiter rasten auf uns zu und kreischten wie Dämonen aus der Hölle. Auf hundertfünfzig Schritt heran, spannten sie ihre Bögen, legten ihre Pfeile ein und wollten den Himmel mit ihren Schäften verdunkeln – doch wir kamen ihnen zuvor. Owain, der Hauptmann der Bogenschützen, rief einen Befehl, und mit einem Geräusch wie dem Knarren einer alten Eiche im Sturm spannten einhundertsechzig Bogenschützen die Sehnen bis an ihre Ohren und ließen eine Woge grauen Todes über unseren Schildwall hinweg geradewegs in die heranstürmenden Türken brechen. Die Pfeile fuhren wie eine riesige Schwertklinge in die vorderste Linie der feindlichen Reiter, schleuderten Männer aus dem Sattel und trieben Stahlspitzen sechs Fingerbreit tief in Brust und Hals der heranrasenden Pferde. Die Tiere überschlugen sich, brachen seitlich aus oder bäumten sich auf, um dem Schmerz zu entkommen, so dass die gesamte Menge der Reiter hinter ihnen durcheinandergeriet. Unsere Bogen knarrten, die Pfeile schwirrten, und ein weiterer Schwarm tödlicher Spitzen schlug in die feindlichen Reihen ein. Die Pferde hinter der ersten Linie prallten gegen die toten oder verletzten Tiere vor ihnen, empfindliche Pferdebeine zerbrachen wie Zweige, als die heranstürmenden Tiere, von Sinnen vor Schmerzen, mit der Wucht einer halben Tonne gegeneinanderprallten. Männer flogen im hohen Bogen, alle viere hilflos von sich gestreckt, aus dem Sattel und krachten mit einem Übelkeit erregenden, dumpfen Schlag auf den trockenen Boden. Eine weitere Salve fuhr wie eine Sense in die dichtgedrängte dritte und vierte Reihe und richtete auch unter diesen ein Blutbad an. Ein paar tapfere Seelen, die noch im Sattel saßen, suchten sich geschickt einen Weg durch die toten und sterbenden Menschen und Tiere und versuchten, den Angriff fortzuführen, doch sie wurden bald von unseren Bogenschützen niedergemacht, die nun in Ruhe ein einzelnes Ziel anvisieren konnten. Der Ansturm war gescheitert, die Angreifer vernichtet von ein paar hundert Schrittlängen Eschenholz, dem Feind entgegengeschleudert von einem Stück Hanfschnur an einem langen Stab. Ich sah, dass die hinteren Reihen ihre Pferde wendeten und zu ihren eigenen Linien zurückkehrten. Reiterlose Pferde trabten ziellos über die Wiese. Ein abgeworfener Reiter, dessen Turban sich zu einem langen schwarzen Stoffstreifen abgewickelt hatte und den glänzenden, spitz zulaufenden Helm enthüllte, rieb sich fluchend den geprellten Leib. Er drohte uns, indem er zornig mit seinem Säbel fuchtelte, doch als ein Pfeil in einen Pferdekadaver neben ihm fuhr, wich er zurück, blickte furchtsam über die Schulter und rannte los, den sanften Hügel hinan, um sich in Sicherheit zu bringen. Die Bogenschützen ließen ihn am Leben und feierten jubelnd ihren Erfolg – sie hatten den Angriff abgewehrt. Doch plötzlich blieben ihnen die Freudenschreie in der Kehle stecken, denn nur siebzig Schritt entfernt tauchten die Krieger auf, deren Vormarsch die türkische Kavallerie verschleiert hatte. In perfekter Formation galoppierten die berberischen Lanzenreiter heran. Fünfhundert Mann in feingliedrigen Kettenrüstungen und losen weißen Gewändern, bewaffnet mit zwei kurzen, leichten Wurfspeeren und einer langen Lanze, donnerten auf großen, frisch ausgeruhten Pferden heran. Und sie hatten es auf uns abgesehen. Den Bogenschützen blieb gerade noch Zeit für eine ungeordnete Salve, dann hatten diese hervorragenden, wilden Reiterkrieger uns erreicht.
    Der Berberangriff kam, für uns unsichtbar, von der Seite um das Chaos gefallener Türken und verstümmelter, kreischender Pferde herum, die das Feld unmittelbar vor unserer Linie bedeckten. Sie kamen von rechts, und ihrem Angriff ging ein tödlicher Schauer von Wurfspeeren voraus, die wie schwarzer Hagel in unsere dünne Linie Fußsoldaten fegten. Die anderthalb Schritt langen Waffen beschrieben einen eleganten Bogen durch die Luft und fuhren in die Leiber der Bogenschützen und Spießträger, die in einem Gewirr um sich schlagender Arme und Blutfontänen zu Boden gingen. Ich sah, wie ein schlanker Wurfspeer den Hals eines Bogenschützen aufspießte. Ein anderer saß mit verblüffter Miene auf dem Boden und umklammerte mit beiden Händen den Speer, der mitten aus seinem blutenden Bauch ragte. Little John brüllte den Männern zu, sie sollten den Schildwall schließen, den Wall schließen, da krachte auch schon eine zweite Salve Wurfspeere gegen die Schilde. Hinter ihnen auf Ghosts Rücken

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