Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
noch ein Kind war.
Blieb jedoch dieses Problem mit der Schalkhaftigkeit der Töchter. Keine der beiden trat in Gegenwart junger Männer mit der Schamhaftigkeit auf, wie sie ein Vater verlangen konnte, und da dieses Auftreten ihren Wert minderte und schlimmstenfalls sogar verhindern konnte, dass sie sich überhaupt verheiraten ließen, hatte Algot entschieden, die Töchter zu trennen. Solange Katarina zu Hause lebte, hielt sich Cecilia als Novizin im Kloster von Gudhem auf. Und als Cecilia nach Hause zurückkehrte, war Katarina an der Reihe, nach Gudhem zu reisen, um dort unter Zucht und Ermahnung des Herrn viele gute Eigenschaften zu entwickeln, die einer Hausfrau auf Arnäs gut zupasskommen konnten. Dieses Letztere war wahrlich nicht zu verachten und erhöhte überdies den Wert der Töchter, obwohl sie selbst keinerlei Dankbarkeit dafür zeigten, dass man sie voneinander trennte und einzeln der Zucht eines Klosters übergab. Jetzt stand bald Katarinas Reise nach Gudhem bevor, worüber sie sichtlich missvergnügt war.
Für den Aufenthalt der Töchter auf Gudhem musste einiges an Silber an die Nonnen gezahlt werden, und Silber war überdies die einzige Bezahlung, die sie akzeptierten. Die Ausgabe lohnte sich trotzdem, wie Algot meinte,
denn das, was er jetzt für die Töchter ausgab, konnte siebenfach vergolten werden, wenn er sie gut verheiratete. Überdies erhielt er so zwanglos Gelegenheit, mit Magnus Folkesson Geschäfte zu machen und dabei von den guten Sitten seiner Töchter zu erzählen, für die er das Silber von Magnus verwendete. Auf diese Weise war es ihm schon oft gelungen, Magnus an das halb gebrochene Eheversprechen zu erinnern sowie daran, dass Katarina und Cecilia für beide immer noch zu einem guten Geschäft werden konnten.
Algot Pålsson hatte nur gerüchteweise davon gehört, dass Magnus Folkessons zweiter Sohn, den man in sehr jungen Jahren in ein Kloster gegeben hatte, jetzt nach Arnäs zurückgekommen war. Was über den Jungen gesagt wurde, war jedoch nicht dazu angetan, ihm große Ehre zu verschaffen, da er offenbar bloß ein halber Mönch war.
Und Arn, wie der Bursche hieß, sah zunächst auch nach nichts weiter aus, als er zwei Wochen vor dem Landesthing bei Axevalla an einem diesigen und kalten Herbstabend angeritten kam. Er hatte zwei Leibeigene bei sich, die mit Hirsch- und Schweinefleisch schwer beladen waren, dem Anteil Husabys an der Jagd. Magnus Folkesson und Algot hatten einmal vereinbart, dass ein Viertel der erlegten Jagdbeute als Schadensersatz an Algot auf Husaby geschickt werden sollte, wenn Leute von Arnäs in Algots Ländereien jagten. Dieses Land war zu bestimmten Zeiten ein besseres Jagdrevier als das Land unten auf Arnäs, da sich besonders die Wildschweine im Herbst in den Eichenwald zurückzogen.
Jetzt hatte es den Anschein, als wäre ihre Jagd sehr glücklich verlaufen, da alles, was sie bei sich hatten, auf Husaby abgeladen werden sollte. Danach hatten sie die
Absicht, im Dunkeln nach Hause zu reiten, da der älteste der Leibeigenen behauptete, den Weg auch in der Nacht zu finden.
Dagegen erhob Algot sofort Einwände. Es hieße, diejenigen übel belohnen, die mit so vorzüglichem Fleisch kamen, wenn man sie einfach in die Nacht weiterreiten ließ. Außerdem, wie ihm schnell aufging, war es vielleicht geradezu eine himmlische Vorsehung, wenn es auf diese Weise gelang, Katarina mit einem der Söhne auf Arnäs zusammenzubringen, auch wenn es der schlechtere von beiden war, denn dann würde sie den ältesten Sohn vielleicht umso lieber nehmen.
Und so kam es, dass jetzt kurz vor Allerheiligen, als der Winter bevorstand, auf Husaby ein kleines Gastmahl bereitet wurde. Als die Pferde abgesattelt im Stall standen, als man das Fleisch weggetragen hatte, um es den Bratenwendern von Husaby zu übergeben, und Arns Begleiter ins Haus der Leibeigenen geführt worden waren, kam Katarina zu ihrem Vater und schlug mit unschuldiger Miene vor, man solle den Gast nicht im Langhaus unter all den anderen schlafen lassen, denn auf Arnäs hätten die Leute vornehmere Gewohnheiten. Stattdessen könnte sie für den jungen Arn in einem der Nebengebäude, das gerade für den Winter geschlossen werden sollte, ein eigenes Bett herrichten lassen. Algot grunzte zustimmend, ohne zu verstehen oder auch verstehen zu wollen, welche Absichten Katarina vielleicht damit verfolgte.
Arn war sehr verlegen, da er noch nie Gast eines anderen Mannes gewesen und nicht sicher war, wie man sich dabei
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