Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
Erster zeigen, wie man sich dabei anstellte. Dann wollte er selbst als Zweiter folgen.
Arn erhob sich auf der Stelle. Ihm missfiel die Lage, in die seine Aufrichtigkeit ihn gebracht hatte, er wollte aber diese Unannehmlichkeit schnell hinter sich bringen. Soweit er sah, gab es nur eine Möglichkeit dazu. Er ging mit langen Schritten auf Tord Geirsson zu, nahm ihm fast unhöflich den Bogen ab, spannte ihn mit schnellen und gewohnten Griffen und wählte mit Sorgfalt drei Pfeile aus. Einen davon legte er ein, spannte den Bogen so straff wie nur möglich und ließ diesen dann lossausen. Der Pfeil traf zwar gut, aber rund eine Daumenbreite unterhalb der Mitte des Strohballens. Alle Anwesenden reckten die Hälse, um das Ergebnis zu sehen, und begannen miteinander zu flüstern. Arn wusste jetzt, wie dieser Bogen schoss und verwandte große Sorgfalt auf die beiden folgenden Schüsse. Er ließ sich Zeit und traf etwas besser. Dann reichte er Tord Geirsson ohne ein Wort den Bogen und setzte sich hin.
Tord Geirsson saß mit bleichem Gesicht da und starrte auf die drei Pfeile dort hinten an der Tür, die dicht beieinander im Ziel steckten. Er erkannte, dass er verloren hatte, begriff aber nicht, wie er sich aus der Klemme hinausmanövrieren sollte, in die er sich selbst gebracht hatte. Er wählte nicht gerade den klügsten Weg, als er den Bogen voller Zorn zu Boden warf und den Saal verließ, ohne ein Wort zu sagen. Das Gelächter der anderen dröhnte ihm laut in den Ohren.
Arn betete still für ihn und wünschte ihm, dass sein Zorn sich legen und sein hochmütiges Verhalten ihm eine Lehre sein möge. Was ihn selbst betraf, bat er um den Beistand des heiligen Bernhard, um nicht hochmütig zu werden. Er nahm sich vor, dieses einfache Bogenschießen nicht als mehr anzusehen, als es war.
Als Algot Pålsson sich von seinem Erstaunen über Arns Fähigkeiten erholt hatte, freute er sich. Alle anderen am
Tisch brauchten sich nicht lange bitten zu lassen, um Arn ernsthaft zuzutrinken und ihn als den guten Schützen zu bewundern, als der er sich jetzt tatsächlich bewiesen hatte; es wurde noch viel mehr Bier hereingetragen, und Arn fühlte sich mit der Zeit wohler. Am Ende schmeckte ihm sogar das zähe, unabgehangene Hirschfleisch, und er bemühte sich nach Kräften, Bier zu trinken wie ein ganzer Mann.
Katarina hatte sich jetzt vorgenommen, Arn eigenhändig Bier zu bringen, wie es dem Rang dieses Gastes zukam. Das hätte sie von Anfang an tun sollen, da sie auf dem Platz der Hausherrin saß und Arn der Ehrengast war. Doch zu Anfang hatte sie ihn allzu töricht und gering gefunden. Jetzt erschien er ihr plötzlich anziehender, als es eigentlich schicklich war.
Kurze Zeit später hatte sie ihren Vater auf einen anderen Platz gesetzt, sodass sie selbst neben Arn saß. Sie war ihm jetzt so nahe, dass er ihren Körper spürte, als sie mit ihm sprach. Sie tat es immer eifriger und immer mehr, um so zu zeigen, wie kluge Dinge Arn in ihren Augen äußerte. Von Zeit zu Zeit berührten ihre Hände wie unbeabsichtigt die seinen.
All das machte Arn immer munterer. Er trank von dem Bier, wann immer man ihm welches hinstellte, und freute sich, dass Katarina, die ihn mit so kalten und höhnischen Augen gemustert hatte, als er den Saal betrat, jetzt strahlte und ihn mit solcher Wärme anlächelte, dass er spürte, wie sie sich auf ihn übertrug und auch ihn selbst immer mehr erfüllte.
Wenn Algot Pålsson in seiner Eigenschaft als Gastgeber höflicher aufgetreten wäre, hätte er seine Tochter zurechtgewiesen, und dies umso mehr, als er sich durchaus seine Gedanken über Katarinas und Cecilias Keckheit
machte. Doch er sagte sich, dass es doch einen erheblichen Unterschied ausmachte, ob sie ein solches für junge Frauen unschickliches Verhalten einem stolzen, aber armen Verwandten wie Tord Geirsson entgegenbrachte oder dem jungen Herrn von Arnäs. Folglich ließ er großzügig alles durchgehen, was gute Väter sonst weder übersahen noch ohne strenge Zurechtweisung geschehen ließen.
Das viele Bier bewirkte, dass sich bei Arn schon bald alles im Kopf drehte. Fast zu spät entdeckte er, dass er sich übergeben musste. Er drängte sich schnell durch den Saal ins Freie, um den Ort des Mahls nicht zu verunreinigen. Als ihm draußen die kalte Luft ins Gesicht schlug und er sich auf die Erde stürzte, um etwas aus sich herauszuwürgen, was ihm wie ein halber zäher Hirsch und ein reichliches Fass Bier vorkam, bereute er sein Verhalten bitterlich. An
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