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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gerberei gebracht. Doch jetzt befanden
sie sich nicht mehr auf der Jagd, bei der Arn ein Novize war, jetzt galt es, das Fleisch richtig zuzubereiten, und da bestimmte Arn, was gemacht werden sollte. Er dachte, dass Svarte und Kol ihm zwar beibringen konnten, wie man Blutspuren verfolgte und das Rascheln von Laub vermied, er jedoch konnte ihnen beibringen, wie man Fleisch räucherte oder abhängte. Daher hielt er es für natürlich, dass er in allem das letzte Wort hatte.
    Die Braten- und Schulterstücke wurden zurechtgeschnitten, von Sehnen befreit und in die Räucherei geschickt. Hälse und Rücken ließ er in der neuen Vorratskammer aus Ziegeln an frisch geschmiedeten Eisenhaken aufhängen. Was noch von den Herzen, Lebern, Nieren und Lenden übrig war, ließ er mit entschlossener Miene zu Svarte und Kol bringen. Danach übergab er Erika Joarsdotter alles, was geräuchert werden sollte. Er beschrieb ihr und ihren Hausknechten, dass die Arbeiten bei den verschiedenen Fleischstücken unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nahmen. Danach fragte er Svarte und Kol höflich, ob es eine gute Idee wäre, sofort in das Jagdgebiet zurückzukehren, denn dann würden sie zum Abend dort sein und könnten schon am nächsten Morgen mit der Arbeit beginnen. Sie sahen ihn kurz verwundert an, nickten dann aber sofort zustimmend. Kol holte einige neue Schaffelle und frisch gebackenes Brot, worauf sie gleich wieder aufbrachen.
    Als sie die Abhänge des Kinnekulle wieder erreichten, sahen sie in einigem Abstand ein Wildschweinrudel. Svarte, der die Tiere als Erster bemerkte, brachte sein Pferd zum Stehen und zeigte auf sie. Arn musste lange in die Schatten des Eichenwalds hineinstarren, bevor er die Schweine entdeckte. Sie waren bedeutend näher, als er es für möglich gehalten hatte. Still standen sie da, wandten
die Schnauzen den Reitern zu und sahen aus, als witterten sie gespannt und hätten sich entschlossen, abzuwarten und zu sehen, was der Feind unternahm, bevor sie flüchteten.
    Arn ließ Chimal zu Svartes kräftigem nordischen Hengst aufschließen und fragte, ob man diese Tiere nicht schießen könne. Svarte musste sich Mühe geben, höflich zu bleiben, als er erwiderte, wenn sie näher heranritten, würden die Tier flüchten. Arn machte ein etwas ungeduldiges Gesicht und sagte, das habe er wohl verstanden, aber kleine Schweine könnten doch nicht schneller laufen als ein Pferd?
    Angesichts dieser albernen Frage gab sich Svarte noch mehr Mühe, höflich zu antworten. Arn merkte es daran, wie der Mann tief Luft holte, bevor er den Mund aufmachte. Als spräche er zu einem Kind, erklärte Svarte, auf ebenem Boden könne ein Pferd sehr wohl ein Schwein einholen, besonders Arns Pferd. Doch hier hätten sie erstens keinen ebenen Boden vor sich. Und zweitens, was sollte man denn auf dem Pferderücken anstellen, wenn man das Schwein eingeholt hatte?
    Arns Antwort war ein breites Lächeln. Er nahm den Bogen vom Rücken, befestigte mühelos die Sehne, als hielte er nicht einen der härtesten Bogen von Arnäs in der Hand, und nahm einige Pfeile aus seinem Köcher. Dann band er einiges von der Ladung seines Pferds los, überreichte sie Svarte und fragte, welche der Tiere er schießen sollte, falls es ihm gelang, an sie heranzukommen. Svarte biss sich in die Wange, um nicht zu lachen, und antwortete mit gesenktem Blick, dass mittelgroße oder kleine Schweine am besten wären.
    Arn nickte und trabte ruhig auf die Wildschweine zu, als glaubte er, sie würden stehen bleiben und auf den
Tod warten. Svarte und Kol warfen sich einen amüsierten Blick zu, ohne etwas zu sagen. Sie zuckten nur mit den Schultern.
    In dem Moment, in dem die Schweine die Schwänze in die Luft erhoben - ein Zeichen, dass ihre Flucht unmittelbar bevorstand -, schoss Arns Pferd vorwärts. Es sah aus, als flöge es schon nach wenigen Galoppsprüngen über den Erdboden dahin. Svarte und Kol konnten gerade noch sehen, wie Arn, aufrecht im Sattel stehend, den ersten Pfeil abschoss, ohne sich mit den Händen festzuhalten, und wie das erste Schwein getroffen wurde. Dann war nur noch das Getrappel der Pferdehufe in dem raschelnden Laub des Eichenwalds und das Quieken eines Schweins zu hören. Wenig später schrie noch eins auf.
    Svarte und Kol brauchten einige Zeit, um aus all dem klug zu werden. Das erste Wildschwein, das sie selbst noch hatten laufen sehen, als es getroffen wurde, fanden sie schnell. Sie schnitten es auf und nahmen es aus. Und als es dunkel wurde, hingen nach

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