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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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den man in Norwegen Klippfisch nennt. Oben im nördlichen Norwegen gibt es Meeresfisch in großen Mengen. Bei einer Inselgruppe namens Lofoten wird er in solchen Mengen gefangen, dass man diese Fische selbst in ganz Norwegen nicht verkaufen und essen könnte. Deshalb kann man jetzt viel Klippfisch billig kaufen. Er lässt sich leicht verfrachten und mühelos aufbewahren, ohne schlecht zu werden. Das grenzt an Magie. Er hält sich, bis man ihn in Wasser einweicht.
    Ich habe jetzt die Idee, all diesen überschüssigen Fisch aufzukaufen und ihn dann im Westlichen und Östlichen Götaland zu verkaufen. Wir haben ja viele Fastenzeiten, in denen es Sünde ist, Fleisch zu essen. Und die Fische, die man zu diesen Zeiten in beiden Ländern aus dem Meer und aus den Binnenseen holen kann, reichen ja
nicht aus, besonders für all die, die weit von Fischgewässern entfernt leben, etwa in den Städten Skara und Linköping.«
    Zu Eskils Erstaunen wusste Arn sofort, worum es ging. Er sagte, er habe schon viel von diesem Fisch gegessen, und das nicht nur in der Fastenzeit. Voller Eifer fuhr er fort:
    »Diesen Fisch gibt es in den Klöstern schon lange. Ich habe mir schon oft gedacht, wie gut es wäre, wenn man Stadtbewohner nur dazu bringen könnte, zu begreifen, wie nützlich getrockneter Fisch ist. Ich halte das allerdings bei diesen Leuten für keine leichte Aufgabe. Wer aber als Erster in dieser Mühle mahlt, kann sicher sehr viel Silber damit verdienen.«
    Eskil war froh, das zu hören, und überzeugt davon, dass ihm etwas Neues eingefallen war, was Arnäs bald viel Silber einbringen würde. Er sah schon Horden ungepflegter Stadtbewohner vor sich, die sich seinen Fisch in großen Mengen einverleibten, und entschloss sich sofort, eine Handelsfuhre zu seinen norwegischen Verwandten zu schicken und dort eine große Bestellung aufzugeben. Dem getrockneten Fisch gehörte die Zukunft, da war er ganz sicher.
    Nach ihrer Rast auf halber Strecke begann Eskil, Arn vorsichtig darüber auszufragen, was ihn so wortkarg machte.
    »Was war die Ursache für deinen Besuch im Kloster von Varnhem? Weshalb hast du dich einer zehntägigen Buße im Rosshaarhemd unterworfen? Ich habe es wohl bemerkt, obwohl du versucht hast, es zu verbergen, und außerdem hast du nur Wasser und Brot gegessen.«
    Er beeilte sich hinzuzufügen, dass er keineswegs die Absicht hatte, hinter das geheiligte Geheimnis der Beichte
zu kommen, aber er war immerhin Arns Bruder, und man musste auch über Dinge mit seinem Bruder sprechen können, die nicht Fisch und Silber betrafen. Arn antwortete:
    »Ich habe mich entehrt. Ich habe mich betrunken und übergeben. In der Nacht danach habe ich da oben auf Husaby mit einer Frau wohl Dinge getan, die in die Ehe gehören, und ich bereue diese Dummheiten zutiefst.«
    Es beunruhigte Eskil jedoch nicht im Mindesten, dies zu hören. Ganz im Gegenteil: Er lachte so laut, dass ihr Vater, der vor ihnen ritt, sich im Sattel umdrehte und ihnen einen strengen Blick zuwarf. Mit leiserer Stimme, aber immer noch in munterem Tonfall sagte Eskil, er verstehe ihn gut, denn es war nicht schwer, zu raten, wie Arn sich jetzt fühlte.
    »Dass du dich nach zu viel Essen und Bier übergeben hast, ist übrigens gar kein Grund zur Sorge. Das zeigt nur, dass du zu schätzen wusstest, was deine Gastgeber dir vorsetzten, und das ist gute Sitte. Aber dann diese Sache mit Katarina? Es war doch wohl Katarina? Nun, auch wenn noch nichts entschieden ist, kann es sehr wohl so kommen, dass einer von uns mit Katarina oder Cecilia die Ehe eingeht. Aber da Algot Pålsson auf Husaby sich in der misslichen Lage befindet, nicht genügend Silber zu haben und trotzdem ständig welches ausgeben zu müssen, und da er überdies in solchen Dingen nicht genug Verstand besitzt, kann es passieren, dass seine Ländereien am Ende Arnäs einverleibt werden, ohne dass wir deshalb zum Hochzeitsfest laden müssen. Was Katarina sich da geleistet hat, war einfach ein Versuch, Gottes Pläne in dieser Hinsicht ein wenig zu beschleunigen. Darüber solltest du aber lieber lachen, als die Stirn in Kummerfalten zu legen.«

    Arn fiel es jedoch schwer, über das zu lachen, was ihm widerfahren war. Wie er die Sache auch drehte und wendete, blieb ihm die Erkenntnis nicht erspart, dass er für das, was er aus eigenem, freiem Willen tat, eine eigene Verantwortung vor Gott hatte. Auch wenn dieser freie Wille nach so viel Bier bedenklich ins Taumeln geraten konnte. Wie Eskil hatte jedoch auch Pater Henri

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