Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Kriegsränke schmieden konnte. Hinter Boleslav wiederum stand König Karl, und folglich war er derjenige, der Streit suchte.
    Richter Karle sagte, er verstehe sehr wohl, dass dieser Zwist mit leichter Hand geschlichtet werden musste, wenn man den Frieden bewahren wollte. Da aber beide Seiten in diesem Zwist genau gleich viele getreue Anhänger aufbieten konnten, ließ sich der Zwist nicht auf dem gesetzlichen Weg lösen.
    Jetzt sprach Magnus männlich und mit knappen Worten und schlug einen Vergleich vor. Er bot dreißig Mark Silber für die Höfe, um die gestritten wurde. Das waren vielleicht zehn Mark mehr, als sie eigentlich wert waren, aber Magnus meinte, der Preis sei nicht so hoch, wenn man den Streit auf diese Weise aus der Welt schaffen konnte. Wenn man dem Land für bloße zehn Mark Frieden kaufen konnte, war das sogar sehr billig.
    Richter Karle nickte nachdenklich und zustimmend und erklärte, man werde so verfahren, dass man die jeweiligen
Anhänger erst einen Treueeid schwören ließ, damit jeder sehen konnte, dass der Zwist damit nicht zu lösen war. Erst danach sollte Magnus seine dreißig Mark Silber zum Thing bringen und damit einen Vergleich anbieten, wie er es gerade gesagt hatte. Dann würde es für den Richter und dessen Schöffen einfach sein, auf der Stelle einen Vergleich festzusetzen, denn niemand konnte etwas dagegen vorbringen.
    Damit war die Beratung beendet. Alle gingen zufrieden auseinander, um sich ins Lager zu begeben und dort mit Verwandten zu sprechen.
    Eskil und Arn hielten sich etwas abseits. Sie betrachteten Pferde und Waffen und begrüßten Leute aus der eigenen Sippe, die Eskil kannte, Arn aber nicht, und ferner Angehörige der erikschen Sippe, die keiner von ihnen kannte. Währenddessen erklärte Eskil Arn, wie es auf einem Thing zuging.
    »Du musst wissen, Arn, dass man innerhalb des weiß gekalkten Rings kein Schwert tragen darf. Das ist die Grenze des eigentlichen Thingplatzes. Wenn du einen Eid ablegst, musst du die entsprechenden Worte können und sie klar und deutlich herausbringen, ohne unmännlich zu zögern oder zu stottern, denn das macht einen Eindruck von Unzuverlässigkeit. Die Worte lauten: ›Ich sage die Wahrheit, so wahr mir die Götter helfen.‹«
    Arn konnte die Worte sofort wiederholen, wandte aber ein, dass dieser Eid ja ein Verstoß gegen das erste Gebot des Herrn darstellte und somit gotteslästerlich war. Denn welche Götter waren das, die einem helfen sollten? Wie konnte man einen Eid auf Abgötter ablegen?
    Eskil aber lachte nur über diesen Einwand und erklärte, selbst wenn die Worte des Eids aus Urväterzeiten stammten, bedeuteten sie nichts Weiteres als Gott. Um
Arn davon zu überzeugen, wies er darauf hin, dass die allerersten Worte im Gesetz der Götar lauteten: »Christus ist der Erste in unserem Gesetz. Darauf folgen unsere christliche Lehre und alle Christen: König, Bauern und alle sesshaften Männer, Bischof und alle Buchgelehrten.«
    Arn gab sich damit zufrieden und machte sich darüber lustig, dass Eskil diesem Gesetz zufolge wohl als Bauer galt, während er selbst notfalls als Buchgelehrter durchschlüpfen konnte. Eins war jedenfalls deutlich, dass sie insoweit das Gesetz auf ihrer Seite hatten.
    Als die Zeit gekommen war, erschien Bischof Bengt aus Skara und segnete den Thingfrieden. Richter Karle verkündete mit lauter Stimme, jetzt sei Thing, und der sei ein Frevler, der den Thingfrieden breche. Danach wurde das Stimmengewirr der Männer lauter. Sie sahen gespannt zu, wie König Karl sich behutsam seinen Weg zur höchsten Erhebung des Thingplatzes bahnte. Er ging dorthin, wo der Richter stand. Bald würden alle erfahren, wie die Frage von Krieg oder Frieden entschieden werden sollte.
    Als der König so weit oben stand, dass alle ihn sehen konnten, sah man auch, dass er ein Wickelkind auf dem Arm trug. Viele, denen jetzt klar war, was das zu bedeuten hatte, konnten erleichtert aufatmen. Der Frieden war gerettet, denn Karl Sverkersson hatte nicht vor, die Königskrone des Westlichen Götaland mit dem Schwert in der Hand für sich zu fordern. Karl Sverkersson hob den kleinen Knaben hoch über den Kopf, damit alle ihn sehen konnten, und bat das Thing, seinen neuen Jarl Sverker vom Westlichen Götaland zu begrüßen. Von der Seite der sverkerschen Sippe und von den Männern, die sich um Kol und Boleslav scharten, die Halbbrüder des Königs, ertönte sofort ein lautes Ja. Danach wandten sich
gespannte Blicke dem blau leuchtenden Teil des

Weitere Kostenlose Bücher