Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
Jedermann wusste, dass die drei Kronen sein Wappen gewesen waren. Und wer König Jedvardsson vor den Augen König Sverkerssons huldigte, sagte damit vieles, was sich als Feindschaft deuten ließ. Eine Feindschaft, die nur umso klarer war, als inzwischen alle mit Sicherheit wussten,
dass Karl Sverkersson hinter dem Mord an Erik Jedvardsson gesteckt hatte und dass der arme Däne Magnus Henriksen nichts weiter gewesen war als Karls Werkzeug. In dem Augenblick, in dem Magnus Henriksen sich oben in Östra Aros mit einem toten König zu Füßen schon als Sieger gesehen hatte, endete alle Unterstützung und wurden alle Zusagen gebrochen, die Karl Sverkersson unten in Linköping gegeben hatte. Dieser zog jetzt stattdessen gegen den Königsmörder, einen Mann, der sein verschworener Anhänger gewesen war, ins Feld.
So hatte Karl Sverkersson die Königskrone erobert. Und ein Gerücht besagte, dass der Mann, den er Magnus Henriksen zur Unterstützung bei der Ermordung Erik Jedvardssons geschickt hatte, Emund Ulvbane sei. Ferner hieß es, Emund sei auch der Mann gewesen, der das Schwert gehalten habe, das Erik Jedvardssons Kopf vom Körper getrennt habe.
Wenn dieses Gerücht den Tatsachen entsprach, lag Magnus Folkesson von Arnäs folglich im Zwist mit einem Königsmörder, und aus diesem Grund galt es jetzt, sorgfältig darüber nachzudenken, wie dieser Zwist zu handhaben sei. Es war nicht schwer, zu erkennen, dass es dabei um mehr ging als ein paar abgelegene Höfe in der Grenzregion zwischen den Ländereien von Arnäs und denen, die Boleslav, der Halbbruder des Königs, vor Kurzem Emund zu Lehen gegeben hatte.
Doch wenn man ruhig über alles nachdachte, müsste das Spiel ohne sonderliche Schwierigkeit zu gewinnen sein. Denn der Richter Karle Eskilsson hatte ebenfalls in das Geschlecht der Folkunger eingeheiratet. Und jetzt kam er zur Beratung ins Zelt der Folkunger, wo sich schon Joar Jedvardsson, Birger Brosa, Magnus Folkesson mit seinen beiden Söhnen Eskil und Arn sowie die vier
führenden Krieger der Folkunger und des erikschen Geschlechts befanden.
Zwei Dinge waren zu besprechen. Richter Karle, der vornehmste Mann im Zelt, führte das Wort und sprach freimütig und direkt, sodass keine Zeit vergeudet wurde: Wenn König Karl jetzt den Versuch unternahm, sich auch im Westlichen Götaland zum König auszurufen, was wohl in seiner Absicht liegen könnte, und sämtliche Folkunger und Männer der erikschen Sippe ihm dies verweigerten, war die Sache klar. In dieser Situation konnte kein Richter und kein Bischof die verlangte Königswürde anerkennen. Wenn aber, wie das Gerücht ebenfalls besagte, König Karl es dann vorzog, die Zustimmung des Things zur Ernennung seines Sohns Sverker zum Jarl über das Westliche Götaland zu erbitten, wie sollte man dann handeln?
Birger Brosa äußerte daraufhin, dies könnte eine sehr gute Lösung sein. König Karl blieb es erspart, sich lächerlich zu machen, und überdies würde er dadurch weniger kriegslüstern. Das Westliche Götaland würde von seiner Königsmacht frei bleiben. Wenn er ein Wickelkind zum Jarl ernennen wollte, war das vielleicht gut für seinen Hochmut, hatte jedoch keine wirkliche Bedeutung. Erst in vielen Jahren würde ein solcher Jarl Schwert des Königs sein können, doch bis dahin war der Titel des Jarls nur ein Wort. Auf diese Weise konnte man einen Krieg zwischen gleich starken Parteien vermeiden, welcher der schlechteste aller Kriege sei.
Joar Jedvardsson und Magnus Folkesson stimmten den Worten Birger Brosas sofort zu. Auch sie waren der Ansicht, dass ein Krieg zwischen gleich starken Gegnern nach Kräften vermieden werden musste. Wer immer einen solchen Krieg gewänne, würde seinen Sieg sehr teuer erkaufen müssen und dann inmitten vieler Witwen, vaterloser
Kinder und verwüsteter und verbrannter Ländereien dasitzen.
Richter Karle befand, dass man sich in dieser Frage einig geworden war, und niemand widersprach ihm.
Dann kam man auf die nächste Frage, den Eigentumszwist zwischen Magnus und Emund Ulvbane. Dieser Zwist hatte es in sich. Die Sache war eigentlich zu gering, um sich darüber zu streiten, und noch eigentümlicher war es, sie bei einem Landesthing vorzutragen. Folglich konnte sehr wohl die Absicht dahinterstehen, eine Fehde in Gang zu setzen, die sich wie eine Feuersbrunst ausbreiten und zu einem Krieg werden konnte.
Hinter Emund Ulvbane stand König Karls Halbbruder Boleslav, der jedoch noch ein Kind war und auf eigene Faust keine
Weitere Kostenlose Bücher