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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht deutlich sehen konnte, glaubte zunächst, dass Emund mit seinem Gegner ein grausames Spiel trieb wie eine Katze mit einer Maus. Die Männer aber, die nahe genug standen, sahen deutlich, dass es sich völlig anders verhielt.
    Bei den Folkungern und den Angehörigen der erikschen Sippe war jetzt schon vereinzeltes Lachen zu hören. Schon bald dröhnte der ganze Platz vor Gelächter, das wie Hohn über Emund Ulvbane hinwegspülte, der trotz seiner wütenden Bemühungen nur große Löcher in die Luft hauen konnte.
    Arn fühlte sich sicher, denn mochte sein Gegner auch hochgewachsen und kräftig sein, so war er doch nicht so groß wie Bruder Guilbert und besaß nicht einmal ein Zehntel von dessen Geschick mit dem Schwert. Jetzt ging es vor allem darum, Emunds Leben zu schonen und nicht von Hochmut befallen zu werden. Als Emunds keuchender Atem immer lauter und schwerer rasselte, wollte er zum Gegenangriff übergehen. Arn war zufrieden, trotz aller guten Ratschläge und Überredungsversuche seinen Willen durchgesetzt zu haben. So trug er weder Ringpanzer noch Helm, denn wenn er siegen wollte, ohne zu töten, musste er sich schnell bewegen und in jeder Sekunde gute Sicht haben, da schon der kleinste Fehler zum Tod führen würde.
    Als Arn sich plötzlich zu wehren begann, waren Emunds Bewegungen schon so langsam geworden, dass alle es sehen konnten. Und Arn machte ihn noch erschöpfter, indem er damit begann, die Hiebe seines Gegners mit seinem Schwert oder seinem Schild zu parieren, wenngleich
nur schräg, sodass er Emunds Hiebe in den Erdboden lenkte. Immer wieder sprühte Emunds schweres Schwert Funken, als er auf Stein hieb. Arn tat, als wehrte er sich direkt gegen diese Hiebe, drehte jedoch jedes Mal das Handgelenk, sodass Emunds Schläge weiterrutschten. Arn brauchte diese Methode nicht lange weiterzuverfolgen, denn schon fiel Emund infolge seines Gewichts erneut zu Boden. Da trat Arn schnell vor, richtete seine Schwertspitze gegen Emunds Hals und sprach ihn zum ersten Mal an. Emund stand auf den Knien, keuchte heftig, und es hatte den Anschein, als hätte sein letztes Stündlein geschlagen.
    Die Kämpfer befanden sich in der Mitte der Walstatt, zu weit von allen johlenden Männern entfernt, als dass jemand hätte hören können, was zwischen den beiden gesprochen wurde. Es gab jedoch nur eins zu vermuten, dass nämlich der junge Mann Emund das nackte Leben anbot, wenn dieser sich ergab und zum Zeichen seinen Schild überreichte. Doch stattdessen warf Emund sich plötzlich rückwärts, um der drohenden Schwertspitze zu entkommen, erhob sich, und damit entbrannte der Kampf von Neuem.
    Jedoch ging jetzt selbst den Männern des Königs auf, dass der Folkunger, den Emund als junge Hündin und Nonne verhöhnt hatte, ihm in jeder Beziehung überlegen war. Die erfahrenen Krieger unter den Zuschauern waren sich darin einig, dass Arn große Kunst an den Tag legte. Von der Seite der Folkunger wurde der Hohn, der über dem Besiegten ausgegossen wurde, immer lauter, und von der Seite des Königs ließen sich schon vereinzelte Rufe vernehmen, Emund solle sich ergeben und seinen Schild überreichen. Alle hatten ja gesehen, dass Arn schon mehrmals sein Leben geschont hatte.

    Emund Ulvbane schätzte seine Ehre jedoch höher als das Nachgeben gegenüber einem solchen Welpen. Er hatte schon so viele Kämpfe bestanden, dass er sehr wohl wusste, dass selbst hoffnungslose Unterlegenheit sich plötzlich wenden konnte, ohne dass von einem Wunder die Rede sein könnte. Als er den Kampf fortsetzte, wurde er jedoch vorsichtiger und schien seine Kräfte schonen zu wollen.
    Das verwirrte Arn zunächst. Er erkannte, dass er jetzt nicht siegen würde, indem Emund aufgab. Das wäre das Vernünftigste gewesen, denn Emund musste sich darüber im Klaren sein, dass Arn ihn treffen konnte, wann immer er wollte. Mit großer Entschlossenheit legte Arn seinen Schild auf den Erdboden, um Emund zu neuen wilden Angriffen zu reizen, die ihm seine ganze Kraft rauben würden.
    Ein Raunen des Entsetzens war auf dem Platz zu hören, als die Zuschauer sahen, wie Arn den Schild ablegte und sein Schwert überdies in die falsche Hand nahm. Jetzt hatte Emund ja doppelt so große Chancen, mit einem seiner mörderischen Hiebe zu treffen. Und Emund biss tatsächlich an, gewann neue Kräfte und griff mit wütender Verzweiflung an. Arn bewegte sich jetzt für Emund ständig in die falsche Richtung und hatte daher mehrere Möglichkeiten, ihn an Kopf oder Hals zu

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