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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihnen eine Leibwache mitgegeben, und alle diese Männer trugen Farben und Wimpel der Folkunger, wie ihnen befohlen worden war. Magnus wollte nicht, dass sein Sohn in Schande und im Verborgenen zu seiner Buße und Freistatt ritt.
    Die beiden hatten einander unterwegs nicht viel zu sagen, weil alles schon gesagt war. Cecilia war es schwergefallen, Arn zu verzeihen, wie sehr er ihr auch erklärt hatte, er sei vom Bier so betrunken gewesen, als Katarina damals zu ihm gekommen war, dass er kaum gewusst
habe, wie ihm geschah. Doch da hatte sie eingewandt, dass er es ihr gleichwohl verschwiegen hatte. Damit war sie ohne ihr Wissen in eine Sünde hineingezogen worden, die vermeidbar gewesen wäre, wenn sie nur davon gewusst hätte.
    Er machte lahme Versuche, sich gegen diese Vorwürfe zu wehren. Es war ihm zum einen nicht leichtgefallen, dem Menschen, der ihm in der Welt der liebste war, zu gestehen, dass er mit ihrer Schwester gesündigt hatte. Zum anderen hatte er das Gesetz nicht gekannt, in dem dieses als Gräuel bezeichnet wurde. In dem späteren Punkt glaubte sie ihm, obwohl sie es eigentümlich fand, dass ausgerechnet er das christliche Gesetz nicht kennen sollte. Als sie dieses Thema immer wieder durchgesprochen und mehr als genug diskutiert hatten, begannen sie, an den Weg zu denken, der vor ihnen lag. Arn erklärte, soviel er wusste, konnte es lange dauern, bis die Sünde gebüßt und Rom davon Mitteilung gemacht worden war, vielleicht ein Jahr, vielleicht mehr. Nach diesen Worten blickte Cecilia noch düsterer in die Zukunft.
    Als sie vor den Mauern von Gudhem auseinandergingen, schwor er vor Gott, eines Tages wiederzukommen und sie herauszuholen. Er schwor bei seinem Schwert, um sie noch mehr zu überzeugen, was sie allerdings nur kindisch fand. Er wiederholte ihr jedoch beharrlich: Sie musste ihm glauben und durfte in diesem Glauben niemals schwankend werden, denn solange er noch atmete, würde er immer die Stunde herbeisehnen, in der sie sich erneut vereinen könnten. Er beschwor sie, nicht die drei Klostergelübde abzulegen, da solche Gelübde nicht zurückgenommen werden konnten. Sie sollte lieber als Novizin leben, obwohl es Novizinnen ebenso wie Laienbrüdern in den Klöstern schlechter erging als denen, welche
die Gelübde abgelegt hatten. Dazu nickte sie nur stumm mit dem Kopf, riss sich von ihm los und lief auf die Tür zu, in der Mutter Rikissa sie höhnisch und streng erwartete. Als die eisenbeschlagene Eichentür hinter Cecilia zuschlug, empfand Arn so tiefe Trauer, dass er glaubte, seine letzte Stunde sei gekommen. Er fiel auf die Knie und betete lange. Die Männer der Leibwache warteten stumm und geduldig ein Stück weiter weg. Auch sie waren voller Trauer, aber nicht nur seinetwegen: Sie trauerten auch um die Freude, die sowohl ihnen selbst als auch den erikschen Verwandten geraubt worden war, und empfanden Hass auf das sverkersche Geschlecht, das, wie alle wussten, hinter dem Geschehen steckte.
    Arn ritt nur ein kurzes Stück mit seinen Männern aus Arnäs. Dann brachte er sein Pferd zum Stehen, wechselte die Kleidung und zog statt des Waffenhemds der Folkunger das einfache graue Wollgewand mit rotem Saum an, seine erste weltliche Kleidung, die er getragen hatte, als er vor weniger als einem Jahr Varnhem verließ. Damals hatte man ihn hinausgeschickt, damit er etwas über die niedere Welt lernte. Er hatte in diesem Jahr tatsächlich viel gelernt und war dabei zu der Erkenntnis gelangt, dass ein Großteil davon böse war.
    Mit einem Mal beschloss er, allein am Ostufer des Hornborgasees und durch die Wälder des Billingen nach Varnhem zu reiten. Die Männer rieten ihm entschieden davon ab, da die Zeiten unruhig waren und niemand sicher wissen konnte, was in den Wäldern lauerte. Arn gab darauf kalt zurück, dass er wahrlich nicht die Absicht hatte, sein Schwert aus der Hand zu geben. Der Herr möge den Wegelagerern oder anderem Gesindel, die ihn in seinem jetzigen Gemütszustand überfallen sollten, gnädig sein. Bei diesen Worten riss er Chimal herum und ritt
davon, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Alle Männer in seinem Gefolge wussten, dass es keinem von ihnen gelingen würde, diesen Hengst einzuholen. Sie konnten nichts anderes tun, als die düstere Heimreise nach Arnäs anzutreten, wenn auch ohne den Mann, dessen Leben sie mit dem eigenen zu schützen geschworen hatten.
    Arn ritt lange durch Sümpfe und Moore, in denen es keine menschliche Wohnung gab. Durch den beschwerlichen Ritt

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