Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
Westlichen Götaland zu erscheinen, verzögerte sich noch mehr, weil ihm Boleslav ein Heer entgegenschickte. Folglich bestand seine erste Amtshandlung darin, die Svear davon zu überzeugen, für ihren neuen König in den Krieg zu ziehen.
Boleslav hatte jedoch keine ausreichende Streitmacht zusammengezogen, denn er war der Ansicht gewesen, dass die Zeit gegen ihn arbeiten würde, wenn er zu lange zögerte. Mit bewaffneten Haufen der eigenen Sippe und mit Dänen marschierte er auf Bjälbo, wurde aber von Knut Eriksson, seinen Svear, Birger Brosa und den Folkungern im Östlichen Götaland sofort geschlagen. Damit war bis auf Weiteres alles geklärt, doch es hatte Zeit gekostet, und der Sommer war schon mehr als zur Hälfte vorüber.
Magnus Folkesson auf Arnäs hatte sich jedoch starrköpfig geweigert, Hochzeit zu feiern, wenn kein König am Tisch säße. Folglich wollte er mit der Feier warten, bis Knut es geschafft hatte, sein Landesthing im Westlichen
Götaland hinter sich zu bringen, denn dort würde er ohne Zweifel fast einmütig gewählt werden.
Daraus folgte, dass Arn und Cecilia gleichwohl vor Gott schon hätten Mann und Frau sein können, als sie gemeinsam nach Gudhem ritten. Sie waren aber nur Verlobte. Dennoch würde man Cecilia bald ansehen, dass sie Arns Kind unter dem Herzen trug.
Arn hatte sich bei Eskil besorgt darüber erkundigt. Sein Bruder kannte sich schließlich bei den weltlichen Gesetzen im Land gut aus. Doch Eskil hatte nur gelacht und gesagt, dass das Gesetz in diesem Fall nichts weiter vorschrieb als Folgendes: Wenn Cecilias Vater die Angelegenheit tatsächlich weiterverfolgen und die Schande sogar vor das Thing bringen wollte, war Arn lediglich verpflichtet, sechs Mark Silber an Schadensersatz zu zahlen. Eskil tat das Ganze folglich damit ab, dass Algot Pålsson sich wohl kaum wegen Kleingeld streiten werde.
Cecilia wollte sich aus schwesterlicher Liebe mit Katarina treffen, um dieser ein wenig Trost zu spenden. Sie konnte sich leicht ausrechnen, welche Qualen Katarina hinter den Mauern von Gudhem litt, da sie ihre Schwester gut zu kennen glaubte. Doch genau das tat sie nicht, wie sich zeigen sollte. Hätte sie sie gekannt, hätte sie nie mehr einen Fuß ins Kloster von Gudhem gesetzt.
Als sich die beiden Schwestern im Klostergarten trafen, tat Cecilia ihr Bestes, um vor Glück nicht überzusprudeln. Sie bemühte sich vielmehr, Katarina mit der Zusage zu trösten, dass sie sogleich nach der Hochzeit mit Vater Algot sprechen wollte. Dieser würde ihre Worte wohl ernster nehmen, wenn sie erst einmal in das Geschlecht der Folkunger aufgenommen worden war:
»Etwas wird uns sicher einfallen, um Algot zur Vernunft zu bringen. Vielleicht hilft schon die Tatsache, dass
er geizig ist. Es kostet nämlich gutes Silber, seine Tochter in einem Kloster eingesperrt zu halten. Und dieses Silbergeld ist in besonderem Maße hinausgeworfen, wenn es um eine Tochter geht, die diese Art der Vaterliebe nicht zu schätzen weiß.«
Über diese Wahrheit mussten beide unwillkürlich kichern.
Jetzt fühlte sich Cecilia erneut verleitet, von ihrem Glück zu sprechen. Sie erzählte, dass sie zunächst auf Arnäs wohnen würden, solange diese unruhigen Zeiten andauerten.
»Danach werden wir nach Forsvik am Vättersee ziehen«, fuhr sie fort. »Dann wollen wir auch mit Eskil auf Reisen gehen, um norwegische Verwandte zu treffen.«
Sie plapperte munter drauflos und erzählte, was ihr gerade einfiel, Dinge, die für Katarina das freie, glückliche Leben außerhalb der Klostermauern bedeuteten. Cecilia war allzu sehr von ihrem Glück erfüllt, um zu sehen, wie Katarinas Augen vor Hass und Neid zu schmalen Schlitzen wurden. Als Katarina gleichsam verstohlen fragte, ob es an zu vielen Gastmählern in der letzten Zeit liege, dass Cecilias Taille dicker war als früher, konnte Cecilia ihre Freude nicht mehr zurückhalten. Sie verriet ihr Geheimnis, das zwar eine kleine Sünde zum Preis von sechs Mark Silber und einiger Paternoster und Ave-Marias war. Vielleicht müsste sie auch ein Büßerhemd tragen, eine Woche von Wasser und Brot leben und vielleicht noch andere Buße tun. Doch es stimmte, sie war schwanger. Und als sie mit ihren Enthüllungen schon so weit gekommen war, konnte sie sich nicht mehr bremsen. Die bevorstehende Geburt löste in ihr Furcht und Glück zugleich aus.
Katarina lauschte nicht mehr dem, was in ihren Augen das kindliche Geplapper ihrer jüngeren Schwester war.
Sie dachte nämlich schon darüber
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