Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
Zisterzienserkloster zu errichten, wenn Gott ihn gewinnen lasse. Erzbischof Eskil in Lund kannte dieses Versprechen sehr wohl, da man ihn gezwungen hatte, vor der entscheidenden Schlacht Gottes Segen zu erbitten. Und Erzbischof Eskil konnte keinen Geringeren als den heiligen Bernhard persönlich als seinen Freund bezeichnen. Und bei Sankt Bernhard in Clairvaux hatte er sich auch mit Pater Henri angefreundet.
Als die beiden einander jetzt in Roskilde wieder begegneten, in einem Augenblick, in dem die dänische Kirche zu einer Synode einberufen worden war, freuten sie sich nicht nur einfach über das Wiedersehen, sondern zeigten sich zudem davon ergriffen, wie weise der Herr manchmal die Schritte des Menschen bis ins kleinste Detail lenkte.
Die Teile passten mit wundersamer Präzision zueinander. Da tauchte ein Zisterzienser-Prior genau in dem Augenblick
auf, in dem der neue König sein Versprechen an Gott, ein neues Kloster zu errichten, erfüllen oder vergessen würde. Statt einen langjährigen Schriftwechsel mit Cîteaux zu beginnen, konnte alles auf der Stelle geregelt werden, da ein Erzbischof und ein Prior anwesend waren.
Offenbar spürte auch König Valdemar selbst die Kraft von Gottes Willen, als sein Erzbischof ihm mitteilte, dass sein heiliges Versprechen auf der Stelle erfüllt werden konnte, da der Herr es so eingerichtet hatte.
König Valdemar stiftete einen Teil seines väterlichen Erbes für den Bau des neuen Klosters, eine Landzunge, die sich auf Jütland in den Limfjord erstreckte und VitskYl hieß, und die Synode in Roskilde segnete das Vorhaben. Danach konnte Pater Henri seine Reise fortsetzen, als hätte er in Roskilde nur kurz Rast gemacht, doch er nahm sich nun ein ganz anderes Reiseziel vor als seine beiden Heimatklöster Clairvaux und Cîteaux.
Was die Frage des Schicksals von Varnhem und die Ächtung Kristinas und Erik Jedvardssons anging, machte das, was sich jetzt ereignet hatte, natürlich keinen grundsätzlichen Unterschied. Einen praktischen allerdings schon, da die Angelegenheit jetzt per Korrespondenz geregelt werden musste und sich deshalb etwas länger hinziehen würde. Pater Henri hatte also einige wichtige Briefe zu verfassen, bevor er die Reise nach VitskYl antrat, doch das war schnell erledigt. Er schrieb nach Varnhem und wies zweiundzwanzig seiner Mönche an, genügend Vieh und vor allem die Bücher mitzunehmen und sich bei dem neuen Klosterbau in VitskYl einzufinden. Jedoch sollten fünf Mann in Varnhem bleiben und sich der unseligen Aufgabe widmen, die Gebäude nach Möglichkeit vor Verwüstung zu bewahren und zugleich allen Menschen der
Gegend zu erzählen, dass die Ächtung von Frau Kristina und Erik Jedvardsson bevorstehe, welche Wirkung das auch haben mochte.
Danach schrieb er zwei Briefe an das Generalkapitel der Zisterzienser und an den Heiligen Vater, Hadrian IV., worin er den unmoralischen und versoffenen Erik Jedvardsson beschrieb, der sich König nannte, obwohl er zugelassen hatte, dass seine Frau ein Kloster entweihte. Danach war er zur Abreise nach VitskYl bereit, wohin der Herr jetzt seine Schritte lenkte.
Und dorthin, wohin der Herr Pater Henri führte, führte er auch Arn.
Erik Jedvardsson bekam die Macht der Kirche bald zu spüren. Als er jetzt eine der drei von ihm erstrebten Königskronen erobert hatte, entsandte er Unterhändler an die Richter im Westlichen und Östlichen Götaland. Die Antworten, die er erhielt, waren jedoch niederschmetternd. Varnhem hatte sich dort unten zu einem schwelenden Herd von Gerüchten entwickelt, und der Rauch breitete sich über beide Provinzen aus: Erik Jedvardsson und seine Ehefrau Kristina würden geächtet werden. Niemand wollte jedoch einen geächteten König haben.
Glücklicherweise wussten die Svear nichts davon, was dort unten gesagt wurde, oder sie verstanden gar nicht, was Ächtung bedeutet. Vorerst saß Erik Jedvardsson jedenfalls als König der Svear sicher auf dem Thron.
Es mussten folglich zwei Dinge getan werden, wovon das eine weitaus einfacher war als das andere. Leicht war es, eine Gruppe von Unterhändlern zu diesem französischen Mönch zu schicken, der sich neuerdings irgendwo in Dänemark aufhielt, und sich schriftlich bei ihm zu
demütigen, die Drohungen zurückzunehmen, die Mönche anzuflehen, nach Varnhem zurückzukehren, und sie der königlichen Unterstützung zu versichern. Die Unterhändler sollten im Auftrag des Königs darum bitten, dass Varnhem zur Grabkirche seines Geschlechts gemacht
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