Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
in deiner Hand lesen und dir weissagen, wer du bist und wie deine Zukunft aussehen wird. Wenn du der Ansicht bist, ich hätte etwas Falsches über dich gesagt, darfst du mich sofort zu deinem Scharfrichter bringen lassen. Wenn du glaubst, was ich zu sagen habe, verlange ich ein Pferd und einen Wagen, um wieder nach Hause zu fahren, von wo man mich geraubt hat.«
Erik wurde sofort nachdenklich, und das Gelächter der Männer wurde zu einem Murmeln. Alle erkannten, dass eine Frau, die ihrer Weissagung so sicher war, dass sie auf deren Glaubwürdigkeit ihren Kopf verwettete, möglicherweise einen guten Einblick in zukünftige Ereignisse hatte. Doch nicht alle wollten ihre Zukunft kennen, denn die konnte schließlich schon am nächsten Tag böse aussehen.
»Nun gut«, sagte Erik Jedvardsson. »Ich werde deine Worte anhören. Wenn ich sie gut finde, hast du mein Wort als König darauf, dass du mit Pferd und Wagen nach Hause zurückkehren kannst. Wenn sie mir nicht gefallen, werde ich dich hier auf der Stelle dem Scharfrichter überantworten. Lass jetzt hören, was du zu sagen hast!«
»Weißt du«, sagte die Hexe zögernd, »wir müssen uns in dein Zelt begeben, damit nur du allein mich hörst.«
Ein entsetztes Gemurmel breitete sich unter den Männern aus. Sich allein mit einer Hexe in ein Zelt zu begeben, konnte nicht weise sein. Erik sah die Furcht seiner Männer, und dieser Anblick ergrimmte ihn ebenso sehr wie die Frechheit dieser Hexe.
»Und was ist, wenn ich deinen Vorschlag ablehne, indem ich dir sage, du sollst mir hier und jetzt weissagen?«, brüllte er mit seiner Befehlsstimme, der er einen groben Klang zu geben verstand.
»Vielleicht würdest du es für unklug halten, dass alle von deiner Zukunft erfahren. Wenn ich mit dir unter vier Augen spreche, kannst du ja hinterher immer noch weitererzählen, was du erzählen möchtest«, entgegnete die Frau so selbstsicher, als wüsste sie schon, dass Erik sich mit ihrem Vorschlag einverstanden erklären würde.
Und genau das tat er. Die Frau wurde von schamlosen Soldatenhänden durchsucht, um sicherzugehen, dass sie
nichts Scharfes oder Spitzes bei sich trug. Erik machte auf dem Absatz kehrt und begab sich in sein Zelt. Unsanfte Hände schubsten die Frau hinter ihm her.
Im Zelt fiel sie sofort vor dem König auf die Knie und bat, ihm aus einer Handfläche die Zukunft lesen zu dürfen. Der König reichte ihr die Hand, und sie musterte sie stumm.
»Ich sehe England …«, begann sie tastend. »Jemand in deiner Verwandtschaft … dein Vater kam aus England. Ich sehe Rom und den Mann, den man Papst nennt … nein, die Linie bricht hier ab. Du warst auf dem Weg nach Rom … barfuß … wie ist das nur möglich? Nun ja, aus dieser Reise wird nichts … hm … deine Zukunft ist wahrlich interessant.«
In Erik Jedvardsson wurde es vollkommen kalt, als er die wahren Worte über seine englische Herkunft hörte und die Frau davon sprach, dass er fast gezwungen gewesen wäre, zum Papst zu wandern. Sie hatte ihn schon überzeugt.
»So, Frau! Ich weiß, wer ich bin. Sag mir jetzt meine Zukunft, ohne um den heißen Brei zu reden!«, befahl er, wobei seiner Stimme ein leichtes Zittern anzumerken war.
»Ich sehe … ich sehe drei königliche Kronen. Ein neues Reich mit drei Kronen als Wappen. Generation um Generation, König um König wird in Zukunft dein Wappen behalten - bis in alle Ewigkeit. Die drei Kronen symbolisieren drei Länder, die zu einem mächtigen Reich vereint sind, und in tausend Jahren werden diese deine Kronen immer noch das Wappen des Reiches bilden, überall, auf allen Siegeln, auf allen Dokumenten.«
»Und was geschieht mit diesem Papst?«, fragte Erik Jedvardsson erschüttert und beinahe flüsternd.
»Ich sehe dein Bild überall …«, murmelte die Frau leise. »Überall Bilder von dir, deinem Kopf … als Heiliger, dein Kopf in Gold vor einem blauen Himmel. Du hast damit begonnen, dich deinem Gott zu widersetzen … die abgebrochene Spur nach Rom … Dann hast du Gutes getan, und dafür wird dein Name in alle Ewigkeit leben.«
»Was hast du über meinen Tod zu sagen?«, fragte Erik Jedvardsson jetzt andächtig.
»Deinen Tod … deinen Tod. Willst du das wirklich wissen? Nur wenige Männer wollen so etwas erfahren.«
»Ja, sag etwas!«
»Ich sehe es nicht so klar …«, murmelte die Frau, die plötzlich Angst zu haben schien, das preiszugeben, was sie gesehen hatte. Doch dann nahm sie sich zusammen, und ihre Stimme klang wieder sicher.
»Dein
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