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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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Name wird ewig leben, und kein von einer Frau geborener Mann und keine Frau aus Svealand oder den beiden Götaländern kann dich töten oder auch nur verwunden«, sagte sie hastig und erhob sich.
    Erik Jedvardsson, der jetzt von der Gewissheit erfüllt war, dass alle seine Träume wahr werden würden und dass überdies kein Einziger seiner denkbaren Feinde ihn würde töten können, verließ das Zelt und gab mit kräftiger Stimme Befehl, für die Frau Pferd und Wagen vorfahren zu lassen. Niemand durfte sie anrühren oder ungehörig mit ihr sprechen. Sie hatte königliches Geleit.
    Danach fuhr Erik Jedvardsson nach Östra Aros. Die glänzende Zukunft, die ihm versichert worden war, hatte sein Gemüt aufgehellt. Denn er hatte ja keinen einzigen Mann in Svealand, im Westlichen oder Östlichen Götaland zu fürchten.

    Magnus Henriksen war jedoch kein von einer Frau in Svealand, dem Westlichen oder Östlichen Götaland geborener Mann. Er war Däne und einer der vielen mächtigen Männer, die die Winde des Krieges wie Spreu in die Welt geweht hatten, nachdem Valdemar in dem langen dänischen Königsstreit schließlich gesiegt hatte. Bei seiner Flucht aus Dänemark segelte er über die Ostsee, blieb eine Zeit lang in Linköping und führte mit König Karl Sverkersson Gespräche, von denen niemand etwas erfahren durfte. Anschließend setzte er seinen Weg an der Küste entlang fort, segelte über Mälarsee und in den Fyrisfluss.
    Er überrumpelte König Erik Jedvardsson und schlug ihm persönlich den Kopf ab, der der Hexe in Finnland zufolge das ewige Symbol des künftigen Reiches sein sollte.
    Magnus Henriksen ließ sich zum neuen König ausrufen, denn er hatte den alten getötet, was zu dieser Zeit im Norden die übliche Methode war, König zu werden; zudem war er mütterlicherseits in direkter Linie mit König Inge dem Alten verwandt.
    Magnus Henriksen lebte noch ein Jahr. Erik Jedvardsson hingegen war ein ewiges Leben beschieden.

    Das Lesen ist der Grund allen Wissens. Es war Pater Henris feste Überzeugung, dass auch Männer wie er selbst, deren Hauptarbeit darin bestand, zu schreiben und zu lesen, Texte zu verfassen und zu kopieren, mindestens zwei Stunden des Tages mit der Lektüre von Texten zubringen müssten, die Nahrung für die Seele waren, eine Art erlaubter Genuss.

    Die Regeln in VitskYl über das Lesen von Texten waren deshalb sehr streng. Auch diejenigen Brüder, deren hauptsächliche Beschäftigung die körperliche Arbeit war, wie etwa die für die Zubereitung der Speisen zuständigen Brüder aus der Provence, die Laienbrüder, die Maurerarbeiten machten oder Steine schliffen, Bruder Guilbert und seine Schmiedelehrlinge oder Bruder Lucien und seine Gärtnerjungen - sie alle mussten jeden Tag von Dingen lesen, die nicht unbedingt etwas mit der Arbeit zu tun hatten, die sie verrichteten.
    Etwas anders stellte sich dies jedoch bei dem kleinen Arn dar; die ersten vier oder fünf Jahre seiner Lektüre waren für keinen anderen praktischen Zweck vorgesehen gewesen, als seine sprachlichen Fähigkeiten zu verfeinern. Aus dem gleichen Grund musste er mit Pater Henri stets Lateinisch sprechen, mit Bruder Guilbert immer Französisch und mit den nordischen Laienbrüdern Nordisch. In den ersten Jahren hatte er sich vor allem mit Kirchenliedern befasst, da er die ohnehin lernen musste. Er besaß nämlich einen sehr brauchbaren Sopran, der vor allem den Messen am frühen Morgen und am Abend eine besondere Schönheit verlieh, wenn er die erste Stimme sang.
    Jetzt, im fünften Jahr, war die Klosterkirche in VitskYl endlich vollendet und sollte von Erzbischof Eskil aus Lund geweiht werden. Bei dieser Zeremonie sollte das Kloster auch seinen Namen erhalten. Pater Henri hatte schon lange entschieden, dass der Name Vitae Schola lauten sollte, Schule des Lebens. Gewiss hatte Arn etwas mit der Wahl dieses Namens zu tun. Alles Wichtige, was er im Leben lernen würde, würde er vermutlich hier lernen.
    Und als der Knabe nun das ihm gegebene Instrument der Sprache immer mehr verfeinert hatte, machte Pater
Henri ihn mit der großen Literatur vertraut. Arn musste jeden Tag Texte lesen - genau wie alle anderen.
    Pater Henri war überzeugt, dass die weltliche Literatur fast genauso wichtig war wie die theologische, wenn man den Kopf eines jungen Mannes umfassend bilden wollte. Das erforderte jedoch eine gewisse Aufmerksamkeit vonseiten Pater Henris, da Arn anfänglich im Skriptorium nach Belieben ein und aus ging und manchmal Bücher

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