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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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werde, und den Mönchen ferner mitteilen, dass der König Varnhem sogar noch mehr Land schenken wollte. Sein Bischof Henrik, der ein praktisch veranlagter Gottesmann war, hatte ihm erklärt, dass die Alternative weitaus schlimmer ausfiele: Dann müsste er nämlich zu Fuß nach Rom wandern, sich auf dem letzten Stück des Weges in Sack und Asche kleiden, barfuß gehen und sich dem Heiligen Vater zu Füßen werfen. Derlei war nicht nur beschwerlich und zeitraubend, sondern überdies auch unsicher, da es keinerlei Garantien dafür gab, dass solche Künste den Papst besänftigten. Und es wäre doch schließlich ärgerlich, all dies vergeblich getan zu haben.
    Wie viel einfacher war es da, die Mönche zu besänftigen, denn das ließ sich mit ein paar Briefen, ein paar wohlgesetzten Worten und etwas Grund und Boden erledigen, was angesichts aller Ländereien eines Königs doch sehr wenig bedeutete. Dies war also die leichte Aufgabe.
    Schwieriger hingegen war es, das ganze Gewäsch über den gottlosen König für alle Zeiten zum Verstummen zu bringen. Eriks alte Idee von einem Kreuzzug nach Finnland wurde hervorgeholt, und Bischof Henrik fand sie sehr gut. Ein König, der auch ein Kämpfer Gottes für den guten Glauben war, würde von allen geehrt werden. Der Weg zu den noch verbleibenden Kronen verlief also über Finnland.
    Die Svear, die ein kriegerisches Volk waren, was sie aber schon seit Längerem weder sich selbst noch anderen hatten beweisen können, schlossen sich mit Freude den
Plänen des neuen Königs für einen Raubzug gegen Finnland an. Die Svear hatten überdies noch ein Hühnchen mit den Nachbarn zu rupfen, denn Finnen und Esten hatten, von allem anderen einmal abgesehen, an der Küste Svealands übel gehaust. Am stärksten hatte sich den Menschen ins Gedächtnis gebrannt, wie sie die Stadt Sigtuna geplündert und niedergebrannt hatten.
    Zwei Jahre lang nahm der Krieg einen guten Verlauf. Die Svear machten reiche Beute. Der Kolkrabe flog zu frischen Wunden.
    Zwar waren die meisten Finnen, auf die die Svear trafen, schon Christen, doch es konnte nicht schaden, sie zwischen dem Schwert und der erneuten Taufe durch einen Bischof der Svear wählen zu lassen. Im zweiten Jahr des Krieges fand man jedoch tiefer im Landesinneren noch vereinzelte Heiden.
    Eines Tages begegneten Eriks Soldaten einer alten Zauberin, als sie vom Marschweg des Heeres abwichen, um Lebensmittel zu rauben. Das Bemerkenswerte an dieser Frau war, dass sie fast die gleiche Sprache sprach, wie sie in Svealand gesprochen wurde, und überhaupt nicht erschrak, als man sie gefangen nahm. Stattdessen bat sie beherzt, zum Heerführer gebracht zu werden, da sie diesem einen Vorschlag zu machen habe, den er schwerlich ablehnen könne. Wenn die Soldaten ihr nicht gehorchten, würde sie ewiges Unglück über sie zaubern.
    Mehr aus Neugier darauf, was diese Hexe Erik Jedvardsson wohl vorzuschlagen hatte, als aus Furcht vor Hexerei taten die Soldaten, was sie sagte.
    Als Erik Jedvardsson erfuhr, was sich ereignet hatte, kam er zu der Ansicht, dass dies eine lustige Abwechslung bieten konnte. So ließ er die Hexe mitnehmen, bis gegen Abend ein Lager aufgeschlagen wurde.

    Vor dem königlichen Zelt ließ er seinen Scharfrichter erscheinen, mit Richtblock und Axt in Bereitschaft. Seine engsten Vertrauten versammelten sich voller Erwartung. Dann ließ man die Hexe herbeischleifen und warf sie vor dem König auf die Knie.
    »Nun, Hexenweib? Du hast mir einen Vorschlag zu machen, den ich als König nicht abzulehnen wage? Lass hören!«, rief Erik der schmutzigen Frau, die gefesselt vor ihm lag, mit lauter Stimme zu. Er grinste seinen Männern ausgelassen zu und strich lautes Gelächter ein.
    »Ja, tatsächlich«, fauchte die Frau heiser, da ein Soldat sie am Hals festhielt, »ich habe einen Vorschlag, den ein kluger König nicht ablehnen würde.«
    »Den möchten wir wohl gern alle hören, aber dir ist doch klar, dass der Scharfrichter hier nicht umsonst steht? Was ist also, wenn ich Nein sage?«, erwiderte Erik.
    »Lass mich aufstehen und binde mich los, dann kann ich sprechen. Wenn du meinen Vorschlag ablehnst, gehe ich sofort zu deinem Henker«, erwiderte die Frau schnell und sicher.
    Erik gab mit der Hand ein Zeichen, man sollte ihr auf die Beine helfen. Die Männer, die einen Kreis gebildet hatten, fanden das Ganze sehr lustig.
    Die Frau ordnete würdevoll ihr Haar und räusperte sich, bevor sie begann.
    »Mein Vorschlag ist folgender, König Erik. Lass mich

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