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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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letzten Jahren, als er in das Alter gekommen sei, in dem Kinder nach allem Möglichen fragen, begonnen, das Märchen zu erzählen, dass sein Vater eines Abends, wenn er es am Allerwenigsten ahne, mit einem blau- und goldglänzenden Schild auf einem weißen Hengst herbeireiten werde.
    »Wieso hast du gesagt, mein Pferd sei weiß, obwohl du wusstest, dass es schwarz ist?«, fragte Birger.
    »Weil es ein Märchen ist, und im Märchen ist ein weißes Pferd in der Dämmerung besser zu sehen als ein schwarzes«, antwortete sie lachend. Birger ließ sich von dem Lachen anstecken.
    »Du hättest mir einen Boten schicken sollen«, meinte Birger, nachdem er sich von dem befreienden Lachen erholt hatte. »Vielleicht wäre ich ja nie gekommen und hätte es nie erfahren, und du hättest bis zu deinem Tode
in diesem Rattennest gewohnt. Wer weiß, was dann aus dem kleinen Gregers geworden wäre.«
    »Ich habe dir einen Boten geschickt, denn ich habe gebetet«, entgegnete sie mit gesenktem Blick. »Ich habe zur heiligen Jungfrau gebetet, dass sie sich erbarme, dass sie die Liebe belohne und derjenigen Trost sende, die sie über alles liebe. Und sie hat mein Gebet erhört. Sie hat dich zu mir geschickt.«
    Bei diesen Worten verstummte Birger. Es stimmte, dass er auf gut Glück das Mälartal entlanggeritten war, um Forsviker zu finden, die bei den Erikern oder Ulvsleuten eingeheiratet hatten. Viele landlose Folkunger hatten sich dort in den letzten Jahren Ehefrauen gesucht. Er hätte auch in dem Hof, den er zuletzt aufgesucht hatte, einen finden und dann in eine ganz andere Richtung weiterreiten können. Er war aber doch zu diesem entlegenen Hof gekommen, dessen Name ihm erst jetzt etwas sagte. Noch dazu in der Abenddämmerung und nicht mitten am Tag, wenn er nicht hätte verweilen müssen, insbesondere da er nicht willkommen gewesen war. Bedachte man all dies, gab es nur eine Antwort. Signys Gebete an die Mutter Gottes waren erhört worden, und diese hatte ihn mit ihrer milden Hand zu Signy und Gregers geführt.
    »Diese Nacht ist deine letzte in dieser Hütte«, sagte er. »Ich will sie mit dir und unserem Sohn teilen. Lass mich nur einen Moment nach draußen gehen und Sala sagen, dass es auch ihre letzte Nacht als Leibeigene ist.«
    In Signys Koje war es eng, und der kleine Gregers schlief unruhig und stieß seine Mutter beiseite, da er seinen Vater nicht bewegen konnte. Birger lag wach auf dem Rücken und starrte, die Arme um beide gelegt, in die Dunkelheit.

    Am nächsten Morgen erwachte er spät. Er war überrascht, dass er schließlich doch noch in einen tiefen Schlaf gefallen war. Im klaren Morgenlicht sah er, dass Signy ebenso schön war, wie er sie aus Agneshus in Erinnerung hatte. Neue Kleider und weibliche Fürsorge konnten ihr jedoch nicht schaden, denn sie sah mehr wie eine Leibeigene als eine Jungfer aus.
    Er verabschiedete sich kurz und etwas schüchtern von ihnen beiden, hob den lachenden Gregers hoch in die Luft und versprach, dass sie sich bald wiedersehen würden. Jetzt sei er im Auftrage des Königs unterwegs und könne nicht verweilen. Gregers und seine Mutter sollten jedoch noch am selben Abend in ein besseres Haus einziehen.
    Er küsste beide auf die Stirn und machte sich auf den Weg, ohne sich noch einmal umzudrehen. Während er durch den Wald zum Hof zurückging, dachte er genau darüber nach, was er zu Signys Vater sagen würde.
    Als ihn das Gesinde aus dem Wald kommen sah, wurde getuschelt, und alle rannten aufgeregt hin und her. Wenig später saß er allein mit Olaf Gudmursson, Signys Vater, im Saal.
    »Ich kam unwissend als Gast auf Euren Hof, Herr Olaf. Jetzt habe ich zwei Anliegen, die ich sofort mit Euch klären will«, begann Birger ohne Umschweife, als er sein erstes Morgenbier vor sich stehen hatte. Sie saßen allein zu Tisch, aber alle, die ihnen aufwarteten, tuschelten und spitzten die Ohren.
    »Ihr seid mir nicht der liebste Gast in meinem Haus, Junker Birger. Wieso glaubt Ihr also, dass ich Geschäfte mit Euch machen will?«, antwortete Olaf sowohl verängstigt als auch wütend.
    »Wenn es sich so verhält, dann sollten wir uns vielleicht zuerst dem kleinen Geschäft zuwenden«, fuhr Birger fort.
»Ihr besitzt eine Leibeigene, Herr Olaf, die mir einen großen Dienst erwiesen hat, obwohl Ihr vielleicht der Meinung seid, dass sie ihrem Besitzer damit keine sonderliche Freude bereitet hat. Wie auch immer, ich will sie für ein Pfund Silber kaufen.«
    »Keine Leibeigene ist so viel wert«, erwiderte

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