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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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im Vergleich dazu nur einen lästigen Stein im gepanzerten Schuh darstellte, nicht befassen können.
    Birger erklärte, auch er sei in den letzten Jahren sehr beschäftigt gewesen. Die Plünderer aus Ösel hätten jedoch mehrfach am Mälaren gewütet und müssten jetzt mit oder ohne Hilfe der Schwertbrüder bestraft werden. Wenn das Eis im Winter nicht dick genug sei, um ein Reiterheer zu tragen, so würde er bis zum Frühling warten, eine Vielzahl kleiner Boote ausrüsten und mit ihnen sein eigenes Folkungerheer in Ösel an Land setzen, sobald dies möglich sei. Hätte man erst einmal zehn Schwadronen an Land gesetzt, dann sei der Rest ein Kinderspiel. Die Schwierigkeit läge natürlich darin, überhaupt an Land zu kommen.
    Bruder Arminus schlug vor, den Herbst dem Gebet und der Andacht zu widmen, bis das Eis fest genug sei, damit die Schwertbrüder mit ihren christlichen Brüdern zusammen reiten könnten. Das würde einen sofortigen Sieg bedeuten. Der Versuch, aus kleinen Booten an Land zu gehen, könne ungewiss ausgehen.
    In diesem Herbst wurde es auf der Schwertbrüderburg in Riga eng. Die Forsviker nahmen an den täglichen Übungen ihrer Ritterbrüder auf den Übungsplätzen teil. Die meisten schnitten sehr gut ab, da sie mehr Trainingsjahre absolviert hatten als die Schwertbrüder. Ritter Bengt war zwar grauhaarig geworden, doch selbst in dieser heiligen Gesellschaft im Turnier unbesiegbar.

    Ihre Gebete wurden erhört. Der Winter begann mild und schneearm, aber nach Weihnachten pfiff ein eisiger Wind von Norden, und bald war das Meer von einem dicken Eispanzer bedeckt. Das Reiterheer musste nicht einmal um die ganze Rigabucht herumreiten, um von Osten über den schmalen Sund nach Ösel zu kommen, wo man sie gewiss erwartet hätte. Sie ritten über das glänzende, unendliche Eis geradewegs nach Norden. Die Hufe von fünfhundert Pferden erzeugten ein gewaltiges Dröhnen.
    Am Ufer stießen sie auf schwachen und desorientierten Widerstand und töteten alle Gegner. Anschließend ritten sie weiter in Richtung Norden und nahmen die Verteidigungswälle der Inselbewohner gegen die Küste im Osten ein. Kein Feind mit Waffen oder in Rüstung wurde geschont. Bald stieg der schwarze Rauch der Feuer, auf denen die Toten verbrannt wurden, gen Himmel.
    Unweit des Ostufers stand eine altertümliche Burg, der Burg Leal nicht unähnlich. Dort schlug das Ritterheer sein Lager auf, nachdem man alle Unreinlichkeiten beseitigt hatte. Die grün gekleideten Kleriker der Schwertbrüder besprengten alle Wände und Fußböden mit Rosenwasser.
    Der Sieg war strahlend wie die Morgensonne. Ganz Ösel war in ihren Händen und ihrer Gnade ausgeliefert. Mit diesem Sieg galt es sorgfältig umzugehen.
    Sie hatten es nicht eilig, es würde dauern, bis das Eis verschwinden würde. Einstweilen konnten Karren zwischen Ösel und Riga über das Eis verkehren. Reiterpatrouillen kontrollierten ständig die Ufer der Insel und stellten alle, die mit Gold und anderen Schätzen fliehen wollten. Auch als das Eis schmolz, gerieten sie nicht in Bedrängnis. Mit fünfhundert Reitern ließ sich eine Insel von vielleicht zehntausend Bewohnern leicht beherrschen.
Das Rückgrat der Inselverteidigung war ohnehin gebrochen.
    Wie sollte man jetzt mit der Arbeit beginnen? Bruder Arminus beriet sich mit Birger bereits nach dem Dankgottesdienst am ersten Abend, an dem er und alle seine hohen Brüder teilgenommen hatten. Die Schwertbrüder und die Folkunger verfolgten zweifellos verschiedene Ziele. Die Schwertbrüder wollten die Burg auf Ösel zu einem Stützpunkt ausbauen. Anschließend wollten sie Kirchen errichten und sämtliche Heiden taufen, die sich freiwillig meldeten. Ihrer Erfahrung zufolge nahm die Zahl der Freiwilligen nach einem totalen Sieg beträchtlich zu. Leib, Leben und Eigentum eines Getauften waren geschützt.
    Aber was wollte Birger?
    Erst einmal Rache, erklärte er ruhig. Zum anderen die Freilassung aller versklavten Männer und Frauen aus seinen Ländern. Drittens wolle er alles, was von seinen Verwandten und Nachbarn geplündert worden sei, zurückholen und den rechtmäßigen Besitzern wiedergeben. Anschließend sei die Frage zu klären, wie Menschen und Güter über das Meer transportiert werden könnten, aber da seine Kriegskasse gut gefüllt sei, würde man sich in dieser Frage sicher leicht einig werden.
    Bruder Arminus entgegnete nachdenklich, das seien billige und leicht nachvollziehbare Forderungen. Jetzt gelte es jedoch, sich nicht in die

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