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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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war, auch sie in jungen Jahren, wusste niemand.
    Alles ging so vonstatten, wie es auf dem Folkungerthing vereinbart worden war. Der alte Folke wurde Jarl des Reiches, Bengt Elinsson Marschall, und Ulvhildes Sohn Emund Jonsson behielt seinen Platz im Königlichen Rat. Dass Knut Holmgeirsson, Birgers alter Freund, ebenfalls einen Platz im Rat erhielt, erstaunte niemanden. Ebenso wenig wie der Umstand, dass er einen Verwandten zum Ratsherrn ernennen durfte. Er wählte Knut Kristinsson. Ärgerlich war hingegen, dass die Bischöfe unter Leitung des neuen Erzbischofs Olof Basatömer den keuchenden Fettsack Bengt von Skara zum Kanzler des Königs ernannten. Damit verloren die Folkunger die Informationsquelle, die ihnen während der kurzen Zeit zur Verfügung gestanden hatte, als Birgers Bruder Karl von Linköping
die Aufgabe zugefallen war, alle Schriftstücke des Königs zu verfassen und die anderer zu beantworten.
    Birger schlug edelmütig einen Platz im Rat aus. Dafür hatte er mehrere Gründe. Er wollte die Freundschaft zu Knut Holmgeirsson nicht aufs Spiel setzen. Obwohl sie sich etliche Jahre nicht gesehen hatten, waren sie immer noch gute Freunde. Birger hatte jedoch das Gefühl, man solle diese Freundschaft lieber nicht auf die Probe stellen. Er ahnte, dass Knut und er sich in Fragen des Handels, der Macht und des Krieges kaum einmal einig sein würden. Er hatte die Worte des seligen König Erik wahrlich nicht vergessen, dass Feindschaft zwischen Knut und ihm das ganze Reich ins Unglück stürzen könnten.
    Außerdem war er Folkungerjarl. Damit besaß er mehr Macht als der Jarl des Reiches und der Marschall zusammen, da sich beide dem fügen mussten, was er ihnen auf dem Folkungerthing befahl. Außerdem war er davon überzeugt, dass die wirkliche Macht, die Folkungermacht, mehr Aufmerksamkeit und Arbeit erforderte als die vergoldete Macht im Rate eines Kinderkönigs. Überdies hatte er noch eine wichtige Sache zu erledigen, und das gedachte er jetzt mit Nachdruck zu tun. Die Folkunger hatten den Tod seines Bruders und seines Onkels in Leal noch nicht gerächt.
    Die Sache war im Krönungssommer des Jahres 1224 noch dringlicher geworden, da eine Räuberflotte aus dem Osten ein weiteres Mal am Mälaren gewütet und dabei nicht nur Svealänder, sondern auch die Folkunger auf ihren Höfen erschlagen hatte. Nun war die Zeit der Rache gekommen. Die Folkunger standen hinter Birger wie ein Mann, und es würde ihm nicht schwerfallen, ein Gefolge von hundert Reitern zusammenzubekommen. Es war von Vorteil, den Rachefeldzug durchzuführen, solange noch
Eintracht im Reich herrschte und ein großes Folkungerheer in ein fremdes Land aufbrechen konnte, ohne fürchten zu müssen, zu niedergebrannten Höfen heimzukehren.

    In diesem Herbst wurden zehn Reiterschwadronen langsam, aber unaufhaltbar von Söderköping nach Visby verschifft. Von dort ging es in größeren Schiffen weiter nach Riga. Unter den älteren Reitern nahmen sowohl Ritter Bengt Elinsson mit 32 Mann aus Ymseborg und Emund Jonsson mit einer Schwadron aus Ulfsheim sowie Matteus Marcusian aus Forsvik teil. Es betrübte Birger, dass sich Ritter Sigurd und sein Bruder Oddvar mit der Begründung, sie legten keinen Wert darauf, unter Birgers Befehl zu stehen, geweigert hatten, sich ihnen anzuschließen. Doch steuerten sie vier Schwadronen aus Lena und Forsvik bei.
    Die Kriegskasse der Folkunger war aus Arnäs und Forsvik gebracht worden, und unter den jüngsten Reitern befand sich Knut Torgilsson zu Arnäs, der Enkel von Herrn Eskil, der nicht Kaufmann werden wollte. Birger machte ihn zu seinem Bannerträger, nicht nur um ihn zu ehren, sondern auch, weil dies eine der sichersten Positionen in einem Reiterheer war. Bannerträger, hieß es, stürben zuletzt.
    Dem Burgherrn der Schwertbrüder, Bruder Arminus, hatte es zunächst wenig behagt, als die ersten barbarischen Reitergruppen aus dem Westen ankamen. Doch zum einen stellte sich heraus, dass die Männer dieselben Rüstungen trugen wie diejenigen, die von den Schwertbrüdern für teures Geld gekauft worden waren, zum anderen war sein junger Freund Birgerus de Gothia unter den Ersten, die an Land gingen.

    Als sich Birger, Bruder Arminus und Bengt Elinsson, der die Kirchensprache einigermaßen beherrschte, zum ersten Mal zum Nachtmahl trafen, verlief die Unterhaltung etwas schleppend. Die Schwertbrüder waren von den wilden Litauern im Süden in Schach gehalten worden und hatten sich daher mit der Räuberbande auf Ösel, die

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