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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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die Segnungen des Gesetzes glaubst«, wandte Birger vorsichtig ein, als er fast schon den Eindruck gewann, Eskil stelle das Gesetz als ein Geschenk Gottes an die Menschen dar. »Aber woher kommt das Gesetz? Du meinst doch nicht etwa, dass es vom Herrgott selbst kommt?«
    Birger fand, dass er diese Frage sowohl vorsichtig als auch mit Mäßigung gestellt hatte und sie daher keine Provokation darstellen konnte.
    »Dir behagt es, mich zu verspotten, Brüderchen!«, erwiderte Eskil jedoch mit donnernder Stimme und redete wie eine Eule, die sich aufplusterte.
    »Ganz und gar nicht. Ich befrage nur meinen Bruder, der sich in Dingen auskennt, deren ich nicht kundig bin«, erwiderte Birger erstaunt. »Das Gesetz kann schließlich Unrecht sein, denn das Recht lässt sich beugen. Ein Gesetz kann dem Stärksten dienen, schlimmstenfalls auch denen, die nur das Böse wollen. Wenn du mir also sagst, dass wir unser Land für immer und ewig auf dieses Gesetz gründen sollen, dann muss ich diese Frage schließlich stellen.«
    »Sag mir ein ungerechtes Gesetz!«, forderte Eskil ihn auf und bedachte seinen Bruder mit einem derart strengen Blick, als spräche er mit dem Gesinde.
    »Das Gottesurteil«, antwortete Birger, ohne die Stimme zu heben. »Welche Heuchler können nicht von sich behaupten, Gottes Gesetz auf ihrer Seite zu haben, wenn sie ihre Gegner ein glühendes Eisen tragen lassen?«

    »Du hast Recht«, antwortete Eskil verblüfft und setzte sich. »Du hast deine Lanzenspitze gerade auf eine empfindliche Wunde gesetzt, lieber Bruder. Die Feuerprobe gehörte nicht zu den Gesetzen unserer Vorväter, sie kam mit den unverständigen Klerikern. Aber dieses Gesetz soll verschwinden!«
    »Dann komme ich auf meine Frage zurück«, wandte Birger friedlich ein. »Wer gibt uns das Gesetz? Wenn du als Gesetzgeber sagst, dieses Gesetz müsse verschwinden, genügt das dann? Und wenn die Kirche dagegen ist? Wenn das Volk, das sich am Schauspiel der Feuerprobe ergötzt, dagegen ist? Bist du es selbst, der die Gesetze erlässt?«
    »Nein, der König und der Königliche Rat«, antwortete Eskil, erhob sich und begann erneut, ungeduldig auf und ab zu gehen.
    »Dann müssen wir uns also zuerst Einfluss beim König und beim Königlichen Rat verschaffen«, meinte Birger lächelnd. »Und dafür brauchen wir eher Reiter und Lanzen als deine Schriften. Darauf will ich ja gerade hinaus. Das, was du Gesetz nennst, befindet sich am Ende meiner Lanze.«
    »Dann braucht es einen Bruder, der sich auf Gesetze versteht und der dir raten kann«, erwiderte Eskil spöttisch. »Hast du selbst die Gesetze gebeugt?«
    »Sicherlich«, antwortete Birger. »Ich habe große Höfe und Ländereien von Feinden zu vorteilhaften Preisen gekauft und damit unser Geschlecht und mich selbst bereichert. Ich habe von Männern gekauft, die wirklich nicht verkaufen wollten. Und wir haben es gemacht, wie es das Gesetz fordert, mit Siegeln und allem.«
    »Wie kauft man von einem, der nicht verkaufen will?«, fragte Eskil neugierig.
    »Das ist einfach«, antwortete Birger. »Ich reite mit zwei Forsviker Schwadronen auf den Hof, den ich kaufen
möchte, was eine wunderbare Wirkung zeitigt. Die Leute sind dann sehr beflissen. Anschließend gebe ich freundlich mein Gebot ab und bekomme nie ein Nein zur Antwort.«
    »Da beugst du wahrhaftig das Gesetz«, pflichtete Eskil ihm düster bei. »Dieser Sitte müssen wir also Einhalt gebieten. Wie nach dem alten Gesetz müssen alle großen Geschäfte beim Thing abgeschlossen werden.«
    »Dann komme ich eben mit meinen Reitern zum Thing«, spottete Birger weiter. »Und wenn mir dort jemand widerspricht, gehe ich auf ihn zu, lasse meine Hand auf dem Griff meines Schwertes ruhen und lächle. Das müsste genügen. Wenn nicht, dann frage ich ihn, ob er nicht mehr Mut in seiner Brust habe als eine junge Hündin, und füge weitere Schmähungen hinzu. Im nächsten Moment liegt der widerspenstige Grundbesitzer tot auf dem Boden, weil er sein Schwert gezogen hat. All das gestattet unser Gesetz.«
    »Auch diese Unsitte muss verschwinden«, entgegnete Eskil. »Sag mir nun, statt mich zu verspotten, wie wir dieses Gesetz verbessern könnten, wenn wir hier und jetzt darüber zu entscheiden hätten.«
    »Da hätten wir alle Hände voll zu tun«, erwiderte Birger. »Falls wir das Gesetz überhaupt ändern wollten, meine ich, denn im Augenblick profitieren wir doch vor allem, weil wir die meisten Waffen besitzen.«
    »Lass uns annehmen, dass dem nicht so

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