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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Blut kosten. Ob das nicht ein zu hoher Preis sei?
    Nein. Denn das kurze Leiden einiger weniger Niederträchtiger sei nichts im Vergleich zum Frieden zukünftiger Generationen, meinte Eskil. Da wurde Birger zum ersten Mal nachdenklich und unsicher.
    Erst spät in der Nacht, als sie sich ein wenig schwankend, aber sehr beschwingt von der Erkenntnis, einen klugen Bruder zu haben, zu Bett begaben, kam es zu einem kurzen Streit.
    Birger fiel auf, dass die Fahne, die er selbst in jungen Jahren als Arn Magnussons Confanonier in Gestilren getragen hatte, verschwunden war. Birger hatte diese Fahne einmal seinem Bruder geschenkt, und dieser hatte sie ganz oben an der großen Längswand des Saals aufgehängt.
    Beschämt gab Eskil zu, die Fahne verschenkt zu haben, was Birger sehr erstaunte. Das Zeichen des Sieges in der Schlacht von Gestilren! Welchem Mann oder welcher Frau hatte er so etwas Unersetzliches schenken können?
    Einem isländischen Skalden namens Snorre, zeigte es sich. Einige Winter zuvor hatte dieser Snorre den Lagmannshof besucht, um einige Fragen über die Vergangenheit
zu stellen, weil er diese niederschreiben wollte. Sein Aufenthalt war angenehm gewesen, und eines Morgens war er mit einem Lied über die Schlaflosigkeit zu Eskils Gemahlin Kristin gekommen. Sie hatte sich so sehr über seine schönen Worte gefreut, die die Schlaflosigkeit mit ihrer Schönheit erklärten, dass sie die Fahne von der Wand genommen und dem Skalden geschenkt habe.
    Diese Dummheit ließe sich nicht rückgängig machen, ein Geschenk könne nicht in Ehren zurückgenommen werden, meinte Birger. Aber es betrübe ihn, dass die Folkungerfahne von Gestilren, ein Sieg, der in der Erinnerung ewig weiterleben würde, einem Snorre geschenkt worden sei, an den sich niemand je würde erinnern können.

    In dieser Nacht, die er nie vergessen würde, schien Gregers Birgersson eine Vorahnung zu haben, denn er konnte unmöglich einschlafen. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte er sich in Forsvik in den Schlaf geweint, weil ihn alle seine Glieder schmerzten. Die ersten Jahre waren hart und einsam gewesen.
    Aber jetzt war er vierzehn Jahre alt, fast ein Mann, und in zwei Jahren würde er von Ritter Sigurd oder seinem Bruder Oddvar zum Forsviker geschlagen werden, weil seine zehnjährige Lehrzeit vorüber war. Was er dann tun wollte, hatte er noch nicht entschieden. Entweder würde er als Lehrer für die Kleinsten in Forsvik bleiben oder einen Dienst bei seinem Vater in Bjälbo anstreben.
    Es war eine stille Herbstnacht, und bei Einbruch der Dunkelheit nach der Vesper war der erste Schnee gefallen. Einzig die knarrenden Geräusche anderer junger Forsviker, die sich im Saal im Schlaf bewegten, oder das
gelegentliche Weinen eines der Allerjüngsten waren zu vernehmen.
    Anfangs war die Zeit auf Forsvik fast nur schlimm gewesen. Die anderen Jünglinge waren ihm mit Härte begegnet. Weil er unehelich war, hatte es ihm keine Vorteile eingebracht, dass sein Urgroßvater der heilige Arn gewesen und sein Vater der Folkungerjarl war. Die Einzige, die ihn in den ersten Jahren getröstet und ihm geholfen hatte, war die alte Frau Cecilia gewesen, die trotz ihres mittlerweile krummen Rückens und ihrer schlechten Augen immer noch täglich ihre Schreibstube aufsuchte.
    Aber wie die blauen Flecken früher oder später verschwinden, so waren auch die Mühen auf Forsvik mit jedem Jahr geringer geworden, und jetzt waren die meisten Jünglinge im Saal jünger als er. Nur die Älteren konnten ihn noch mit dem Schwert oder im Turnier schlagen. Mit der kleinen Forsviker Armbrust, die man vom Pferderücken aus abfeuern konnte, war er unschlagbar. Eine solche Waffe hing inzwischen neben jedem Bett im Saal der Jünglinge. In Nordanskog waren die Zeiten unruhig, und obwohl die älteren Folkunger nicht glaubten, dass die Niederträchtigen auf den abwegigen Gedanken kämen, Forsvik anzugreifen, so hatten sie für den Fall der Fälle doch Vorkehrungen getroffen. Man hatte begonnen, Fluchttunnel unter den größeren Häusern zu graben, so dass niemand vor die Wahl gestellt wurde, entweder zu verbrennen oder, schon selbst in Flammen stehend, den Niederträchtigen in die Arme zu laufen. Die Tore der großen Häuser ließen sich von innen mit schweren, eisenbeschlagenen Eichenbalken verriegeln. Waffen lagen in jedem Haus bereit.
    Aber in dieser Nacht sollte sich erweisen, dass die Vorbereitungen unzureichend gewesen waren. Denn als sich
das Undenkbare ereignete, schlug es mit voller

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