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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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das Vergnügen haben, seinen Kopf fallen zu sehen. Aber als er sich in seiner Verzweiflung erdreistete, diesen bösen Verdacht zu äußern, lachten die Folkungerreiter nur und meinten, wenn der Jarl diese Absicht gehabt hätte, dann wäre er schon selbst gekommen. Außerdem ließe der Jarl ausrichten, dass er ihm sein Wort gebe. Niemand im Reiche könne etwas anderes behaupten, als dass der Jarl immer Wort gehalten hätte, allerdings sowohl im Guten als auch im Bösen.
    Das stimmte, wie Junker Karl einsah. Viel Unvorteilhaftes ließ sich über Birger Magnusson sagen, doch nicht, dass er wortbrüchig wurde.
    Eine Stunde später stand er als freier Mann mit dem Schwert an seiner Seite vor dem Jarl.
    »Wir dürfen keine Zeit vergeuden, mein junger Verwandter«, begrüßte ihn Birger. »Ich muss sofort nach Näs, wo sich mein Sohn, der König, aufhalten soll. Ich freue mich jedoch, Euch hier anzutreffen, denn das ist meine Verspätung wohl wert. Warum seid Ihr geflohen, als ich kam?«
    »Weil ich das Gefühl hatte, dass mein Kopf ebenso in Gefahr ist wie seinerzeit der von Holmgeir Knutsson, als Ihr Jarl wurdet«, erwiderte Junker Karl trotzig.
    »Das ist er nicht, da ich Euch rechtzeitig gefunden habe. Ich habe einen Vorschlag, den ich Euch lieber jetzt
unterbreite als später, wenn Ihr mit den Besiegten gefesselt vor mir steht. Mit Gottes Hilfe habe ich Euch vor einem großen Unglück bewahrt.«
    »Wenn Gott mir beigestanden und mein Vater noch zwei weitere Jahre gelebt hätte, dann wäre jetzt ich und nicht Euer Sohn Valdemar König geworden«, erwiderte Junker Karl hoch erhobenen Hauptes.
    »Ihr irrt«, entgegnete Birger mit leiser Stimme. »Wie Gott dies alles gefügt hat, werden wir nie erfahren. Entscheidend war jedoch nicht, dass Euer Vater als alter Mann, wenn auch ein oder ein paar Jahre zu früh starb, sondern dass König Erik jung und ohne Sohn sein Ende fand. Ihr hättet Eurem Vater nie als Jarl nachfolgen können, wenn König Erik und ich noch weitere zwanzig Jahre Seite an Seite gewirkt und unsere Pläne verwirklicht hätten. Ihr hättet Euch immer weiter von der Krone entfernt, sowohl tot als auch lebendig. Also jammert jetzt nicht, sondern hört endlich meinen Vorschlag an, denn wie gesagt, ich habe nur wenig Zeit.«
    »Wie lautet Euer Vorschlag, Birger?«
    »Versöhnt Euch mit mir hier und jetzt. Ich biete Euch einen Platz im Königlichen Rat an. Macht nicht mit den Junkern gemeinsame Sache, Ihr wisst, von welchen ich spreche, denn alle Aufrührer werden früher oder später den Kopf verlieren, und bereits jetzt benehmen sie sich recht kopflos, indem sie Ränke schmieden und einen Aufruhr planen. Ihr und ich, wir stammen beide von Bjälbo. Euch will ich an meiner Seite haben.«
    »Mein Vater und Ihr wart bis zum letzten Augenblick verfeindet«, wandte Junker Karl skeptisch ein.
    »Das ist wahr«, gab der Jarl zu. »Meint Ihr, diese Zwietracht geerbt zu haben? Oder seid Ihr ein Mann mit eigenem Willen und eigenem Verstand?«

    »Wie soll ich wissen, dass Ihr es ehrlich meint und nicht nur Zeit gewinnen wollt, um mich später, wenn es Euch gefällt, einen Kopf kürzer zu machen?«, fragte Junker Karl bitter.
    »Eure Ehrlichkeit ist groß, Karl«, antwortete der Jarl freundlich und nickte nachdenklich. »Bedenkt, dass Ihr noch am Leben seid. Ich ließ Euch mitteilen, ich wolle Euch ein Angebot unterbreiten. Dieses Angebot wird Euch zeigen, dass ich Euch vertraue und dass ich mir Euch an meiner Seite wünsche, und das übertrifft sogar einen Platz im Rat des Königs.«
    »Bietet Ihr mir Gold und Wälder, so könnt Ihr sie nach meinem Tod wieder zurücknehmen«, wandte Junker Karl erneut ein.
    »Sehr wahr«, nickte Birger. »Aber hört jetzt genau zu. Bald wird meine Tochter Rikissa nach Norwegen reisen, um dort König Håkon zu heiraten. Sehr bald hoffe ich, denn diese Hochzeit ist in vielerlei Hinsicht entscheidend. Ich habe jedoch anderes und Dringlicheres zu tun und kann sie nicht begleiten. Daher bitte ich Euch demütig, meine Tochter sicher zum norwegischen König zu führen.«
    Wie trotzig und stolz Junker Karl sich auch immer diesem Mann gegenüber hatte verhalten wollen, der jetzt die gesamte Macht des Reiches in seinen Händen hielt, verschlug es ihm ob dieses vollkommen unglaublichen Vorschlages die Sprache. Der Jarl legte das Leben seiner Tochter in seine Hände. Einen größeren Vertrauensbeweis hätte er nicht erbringen können.
    Er verbeugte sich zum Zeichen, dass er diesen ehrenvollen Auftrag

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