Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
Vom Netzwerk:
gleich. Wie sehr sich manche der nun hinlänglich bekannten Junker bemühten, davon zu überzeugen, dass Gott einen Aufruhr wünsche, nur damit einer von ihnen statt Valdemar König werden könne, so fanden ihre Worte keinen Anklang. Die armen Svealänder zogen lieber mit Billigung des Jarls nach Osten, als einen Krieg gegen ihn anzustreben. Alle Herren waren der Meinung, dass ein Aufstand gegen Birger Jarl und seine Reiterei nur damit enden könne, dass ganz Uppland bald erneut in Flammen stehe.
    Außerdem gelang es den Soldaten des Königs, Filip Larsson, einen der eifrigsten Rebellen, einzufangen, als er nach Nyköping kam, um Anhänger zu werben. Filip Larsson war mit dem geköpften Holmgeir Knutsson gut befreundet
gewesen und beschrieb ihn allerorten als Märtyrer und Heiligen.
    Als Filip Larsson in Ketten nach Näs gebracht wurde, war Birgers erster Impuls, ihn sofort dem Henker zu übergeben. Aber seine Frau Ingeborg überredete ihn, Milde zu zeigen, und deshalb begnügte er sich damit, ihn im Namen des Königs dazu zu verurteilen, das Reich binnen zweier Wochen für immer zu verlassen. Falls man ihn nach dieser Frist oder auch Jahre später wieder im Reiche anträfe, so habe er damit sein Leben verwirkt.
    Eine verräterische Ruhe senkte sich über das Land, und die Arbeit am Königshof verlief in großen wie in kleinen Dingen wieder in ihren gewohnten Bahnen. Zu den kleinen Dingen gehörte, dass der junge Valdemar eine neue Krone brauchte. Bei der Krönung in Linköping war König Eriks viel zu große Krone verwendet worden und Valdemar vor die Augen gerutscht, als er den Königseid hatte schwören wollen.
    Zu den großen Dingen gehörte die Beantwortung der Bullen des Heiligen Vaters. Die wichtigste war die von Birger ersehnte Vorschrift, dass Domkapitel in jedem Bischofsstift eingerichtet werden sollten. Diese Domkapitel sollten in Zukunft alle Männer im Dienste der Kirche vom Priester bis hin zum Bischof ernennen. Mit großer Freude ließ Birger seinen neuen und jungen Kanzler, Bischof Kol von Strängnäs, eine Antwort an den Heiligen Stuhl verfassen, dass sich König Valdemar von Svea- und Götaland dem Willen Roms in dieser Frage unterwerfe und dass die weltliche Macht im Reiche in Zukunft keinen Bischof mehr ernennen würde.
    Anschließend warf Birger die beiden Bischöfe, die weder lesen noch schreiben konnten, unverzüglich aus dem Königlichen Rat und ersetzte sie durch zwei Adlige, deren
einer Junker Karl war. Er gab zu verstehen, dass die Männer der Kirche in Zukunft nichts mehr im Königlichen Rat zu sagen hätten, da dort überwiegend weltliche Fragen verhandelt würden.
    Das war die Peitsche für die Bischöfe im Rat.
    Als Zuckerbrot bot er ihnen das Gesetz, mit dem die Kirchen unter den Schutz des Königs gestellt wurden. Dieses wurde in jedem Stift, in jeder Stadt und schließlich in jeder Kirche verkündet. Die Bischöfe unterstützten Birger in dieser Sache.
    Damit, fand Birger, hatte er endlich mit dem Fundament eines Reichsrechts begonnen, das die Unantastbarkeit der Kirchen, Wohnstätten und Frauen gewährleisten sollte.
    Da die Priester nun nicht mehr in ihren Häusern behelligt werden durften, bestand der nächste Schritt darin, allen Männern im Reiche das gleiche Recht zu garantieren. Es war gut, dass gemeinhin geklagt worden war, dass es nun nicht mehr erlaubt sein solle, bei den Klerikern einzufallen. Die Bauernschaft würde leicht zu überzeugen sein, wenn es darum ging, den Hausfrieden auf die weltliche Allgemeinheit auszudehnen.
    Schwerer war es, die eigene adlige Verwandtschaft sowie andere Adlige von den Vorzügen dieser Anordnung zu überzeugen. Die Aufrührer sahen bereits die Stellung besserer Kreise bedroht und bezeichneten den Jarl als eine Memme, die sich von den Klerikern herumkommandieren ließ. Solche Reden ließen Birger behutsamer vorgehen, denn obwohl die Bauernschaft den Hausfrieden zu schätzen wusste, sah es für die Herren anders aus, da sie durch ein solches Gesetz das Recht verloren, sich, wo es ihnen beliebt, bewirten zu lassen. Sollte es zum Aufruhr kommen, so war es besser, die Ritter auf seiner Seite zu
haben als die Bauern, obwohl diese es leid waren, jederzeit damit rechnen zu müssen, dass eine große, lärmende Gesellschaft bei ihnen einfiel und sämtlichen Nahrungsvorräten den Garaus machte. Birger sah ein, dass er sich mit dem Hausfriedensgesetz noch gedulden musste, bis die Gefahr eines Aufruhrs gebannt war.
    Die schwedische Besiedlung und der

Weitere Kostenlose Bücher