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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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denn ein König im Dienst des Auslands könnte seinen Fuß ohnehin nie in das Reich setzen«, antwortete Arn ruhig.
    »Aber wenn ein solcher König an der Spitze eines dänischen Heeres stünde?«, fragte Knut weiter, dem die Angst ins Gesicht geschrieben stand.

    »Dann siegt der Gewinner des Krieges, das ist nichts Neues«, erwiderte Arn.
    »Glaubst du, dass die Dänen uns besiegen können?«, fragte Knut, den Tränen nahe.
    »Ja, zweifellos«, antwortete Arn. »Wenn wir so dumm wären, heute einem dänischen Heer auf dem Schlachtfeld zu begegnen, würden sie einen gewaltigen Sieg erringen. Wenn ich dein Marschall wäre, würde ich davon abraten, ihnen auf dem Schlachtfeld zu begegnen.«
    »Dann sind wir also verloren und außerdem entehrt, weil wir nicht für unsere Ehre und Freiheit gekämpft haben?«
    »Nein«, sagte Arn. »Keineswegs. Von Seeland nach Näs ist es weit, und noch weiter ist es nach Östra Aros in Svealand. Wenn ein dänisches Heer in unser Land einbricht, will es natürlich schnell eine Entscheidung herbeiführen, solange die Jahreszeit günstig und die Versorgung sichergestellt ist. Jetzt stell dir einmal vor, wir geben ihnen diese Möglichkeit nicht. Sie erwarten genau wie du, dass wir sofort alle zu den Waffen rufen, dass alle Männer ihre Eisenhüte überziehen und männlichbreitbeinig mit der Axt in der Hand in die Schlacht ziehen, um tapfer und ehrenvoll zu sterben, aber eben doch zu sterben. Nun stell dir einmal vor, wir tun das nicht.«
    »Dann verlieren wir unsere Ehre, und einem König ohne Ehre gehorcht niemand!«, antwortete Knut, der plötzlich zornig wurde und seine Faust auf den Tisch knallte.
    »Einem toten König gehorcht auch niemand«, erwiderte Arn kalt. »Wenn die Dänen nicht die große Schlacht bekommen, auf die sie hoffen, tragen sie auch keinen Sieg davon. Sie brennen eine Stadt nieder, sie plündern Dörfer
und richten viel Elend an. Aber dann kommt der Winter. Dann schrumpfen ihre Vorräte zusammen, und wir nehmen sie uns einen nach dem anderen vor und schneiden außerdem ihren Nachschub von Dänemark ab. Wenn der Frühling kommt, bist du der große Sieger. Du kannst keine größere Ehre als diese erringen.«
    »Du denkst wahrhaftig nicht wie die anderen, was den Krieg betrifft«, sagte König Knut.
    »Da hast du Unrecht, und zwar ganz und gar«, antwortete Arn mit einem beinahe frechen Lächeln. »Ich denke wie tausend andere Männer, von denen ich selbst viele persönlich gekannt habe. Im Heiligen Land waren wir nicht mehr als tausend Mann gegen eine unendliche Übermacht, die die dänische weit übertraf. Die Tempelritter haben sich mit großem Erfolg ein halbes Jahrhundert lang geschlagen …«
    »… bis ihr verloren habt«, wandte König Knut ein.
    »Das ist wahr«, entgegnete Arn. »Wir haben verloren, nachdem ein wahnsinniger König entschieden hatte, unser ganzes Heer in einer einzigen Schlacht gegen einen überlegenen Feind aufs Spiel zu setzen. Da unterlagen wir. Hätten wir weitermachen dürfen, wie wir es gewohnt waren, würden wir das Heilige Land noch heute besitzen.«
    »Wie hieß dieser König?«
    »Guy de Lusignan. Sein Ratgeber hieß Gérard de Ridefort. Mögen ihre Namen der ewigen Schmach anheimfallen!«

    Für die Brüder Jacob und Marcus Wachtian war die Reise nach Skara etwas von dem Merkwürdigsten, was sie je erlebt hatten, obwohl beide weit gereiste Männer waren.

    Sir Arn hatte zunächst vorgeschlagen, dass die Brüder allein reisten, abgesehen von einigen seiner Leibeigenen als Führer, aber das hatten sie mit Schrecken von sich gewiesen, mit der Begründung, dass sie Mühe haben würden, in einer Sprache, die sie nicht verstanden, Einkäufe zu machen. Die eigentlichen Gründe waren die dunklen Nächte an den einsamen und trostlosen Flussufern, vor denen sie sich fürchteten. Dieses nordische Land war ein Land der Dämonen, davon waren beide überzeugt. Die Menschen, die sie sahen, ließen sich oft kaum von Tieren unterscheiden, was ihnen ebenfalls Angst machte.
    Sir Arn war sehr unwillig gewesen, seinen Bauplatz im Stich zu lassen, aber schließlich hatte er ihren Einwänden nachgegeben und entschieden, dass er und seine Frau mitkommen würden, da auch sie sich um Einkäufe zu kümmern hatte. Etwas lahm hatten die Brüder darauf hingewiesen, dass es ihnen unklug erscheine, sich mit Gold und Silber für die vielen Einkäufe, aber ohne Garde auf den Weg zu machen, aber über diesen Einwand hatte Sir Arn nur gelacht, sich übertrieben

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