Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
ritterlich verbeugt und versichert, dass ihnen ganz sicher ein Tempelritter ständig zur Verfügung stehe. Er reiste in seiner Kriegerkluft und nahm außer dem Schwert und der Streitaxt, die er immer bei sich trug, auch noch Pfeil und Bogen mit.
Als sie einen Wagen mit zwei Ochsen, ihre Pferde und ihren Proviant auf einem Kahn verladen hatten, fiel Sir Arn ein, dass sie jemanden für die Zügel des Ochsenwagens bräuchten, wenn sie die Reise zu Land fortsetzen mussten, und er rief zu diesem Zweck zwei Jungen herbei.
Für die Fahrt hatten sie einen leeren Flusskahn mit acht übelriechenden und heimtückisch aussehenden Ruderern gemietet. Die Brüder Wachtian fanden, dass sie
ihr Leben aufs Spiel setzten, wenn sie sich mit so viel Gold und Silber in dies unbevölkerte und schreckenerregende Land begaben. Bald waren sie jedoch anderer Meinung, als sie sahen, mit welch unterwürfigen und beinahe schreckerfüllten Mienen diese wilden Gesellen des Flusses Sir Arn betrachteten.
Die Fahrt ging erst über Askeberga, auf demselben Weg, den sie gekommen waren, und von dort weiter zu einem See namens Östansjön. Von dort fuhren sie nicht nach Nordwesten, Richtung Arnäs, sondern auf einem neuen Fluss gen Süden, bis sie nach vielen Stunden zu der Stelle kamen, wo alles ausgeladen und die Reise zu Pferde fortgesetzt werden musste.
Von der Schiffsanlegestelle am Fluss ging es durch einen dichten Wald zur nächsten Stadt, und da es der einzige Weg war und ihn alle benutzen mussten, die in die Stadt auf den Markt wollten, fiel es nicht schwer, sich die Gefahren vorzustellen, die dort lauerten.
Die bösen Ahnungen der Brüder bewahrheiteten sich, denn plötzlich hielt Sir Arn, der an der Spitze ritt, mitten im Wald sein Pferd an, hob seine rechte Hand, um auch die anderen zum Anhalten zu bewegen, und setzte den Helm auf. Eingehend betrachtete er den Boden und schaute dann in die dichten Laubkronen, ehe er ein paar Worte in seiner eigenen Sprache rief, die den Wald auf einmal lebendig werden ließen. Räuber kletterten von den Bäumen und kamen hinter Büschen und Baumstämmen hervor. Aber statt sich wie bei einem Überfall auf sie zu werfen, der ihnen, wäre er geglückt, ziemlichen Reichtum eingebracht hätte, stellten sie sich gebeugten Hauptes und mit gesenkten Waffen am Wegrand auf, ohne einen einzigen Pfeil abzufeuern. Schlechtere Räuber waren ihnen noch nie begegnet.
Fröhlich machte Marcus Scherze darüber, als sie den Wald endlich verlassen hatten und in der Ferne eine kleine Stadt mit einer Kirche auftauchen sahen: Solche Räuber würden nicht lange am Leben bleiben und nicht fett werden, zumindest nicht, wenn sie in Outremer ihr Unwesen trieben.
Jacob, der daran zweifelte, dass dieses Auftreten für nordische Räuber typisch war, ritt zu Sir Arn, um sich zu erkundigen, was eigentlich vorgefallen war. Als er wieder zu seinem Bruder zurückkehrte, erzählte er belustigt, was passiert war.
Die Männer im Wald seien nicht nur Räuber gewesen, sondern zugleich auch Steuereintreiber des Bischofs. Je nachdem, wer gerade geritten kam, trieben sie Steuern für ihren Bischof ein oder plünderten die Reisenden auf eigene Rechnung aus, da sie ansonsten keinen Lohn für ihre Arbeit als Steuereintreiber bekamen.
Diesmal wurden jedoch weder Steuern eingetrieben, noch wurde geplündert. Denn als Sir Arn die Räuber entdeckt hatte, hatte er ihnen gesagt, womit sie zu rechnen hätten. Er sei Arn Magnusson und könne sie ohne weiteres töten, wenn er Grund dazu habe. Außerdem sei er Folkunger, was bedeute, dass kein Räuber, nicht einmal, wenn er in Diensten des Bischofs sei, drei Sonnenuntergänge überleben würde, nachdem er seinen Pfeil abgefeuert hätte. Die Räuber hatte das sofort überzeugt.
Das Geschlecht, zu dem Sir Arn gehörte, musste also so etwas wie ein Beduinenstamm sein, überlegte Jacob. Wie in allen anderen Ländern gab es auch in diesem Land der Barbaren eine königliche Macht und eine Kirche. Beim Hochzeitsfest hatte er mit eigenen Augen gesehen, dass man weltliche und kirchliche Truppen hatte.
Also wurden Recht und Ordnung hier so ähnlich aufrechterhalten wie in anderen christlichen Ländern.
Aber in welchem anderen Land konnte man auf einen Räuber oder Steuereintreiber zureiten und sagen, dass man zu einem gewissen Stamm gehöre, und damit den Räuber dazu bringen, seine Waffen zu senken? Nur in Outremer. Wer dort ein Mitglied gewisser Beduinenstämme überfiel, konnte sicher sein, gegebenenfalls bis
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