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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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seufzte und dachte nach. Dann sagte er etwas zu den beiden sarazenischen Reitern, was nach einem Befehl klang, und deutete auf die blauen Waffenhemden, die die Jungen trugen. Die beiden Krieger aus dem
Heiligen Land senkten sofort das Haupt zum Zeichen, dass sie gehorchen würden, und galoppierten auf den Hof zu.
    »Lasst uns zusammen unsere Verwandten, die mit der Botschaft gekommen sind, aufsuchen und sie fragen, was sie wollen«, sagte Arn, hob Cecilia vor sich in den Sattel und galoppierte dann so schnell auf das alte Langhaus zu, dass Cecilia während des kurzen Ritts abwechselnd schrie und lachte.
    Im Langhaus begrüßten die beiden unbekannten Folkunger Arn mit einer höfischen Verbeugung, und dann trat einer der beiden nach kurzem Zögern auf ihn zu, ließ sich auf das eine Knie niedersinken und hielt ihm mit ausgestreckten Armen den Aufgebotsstab hin, ein Holzstück, in das der Folkungerlöwe eingebrannt war.
    »Wir reichen Euch, Herr Arn, den Aufgebotsstab der Bundesgenossen und bitten Euch, uns mit allen Männern zu begleiten, die Waffen tragen können«, sagte der junge Mann.
    Arn nahm den Aufgebotsstab entgegen, wusste aber nicht, was er mit ihm anfangen sollte. Da traten Sune und Sigfrid ein, verbeugten sich feierlich vor den beiden Abgesandten und schauten dann auf Arn.
    »Ich war viele Jahre im Heiligen Land und weiß deshalb nicht, was Ihr mir jetzt abverlangt«, sagte er verlegen zu den beiden Abgesandten. »Aber wenn Ihr mir sagt, worum es geht, werde ich tun, was die Ehre fordert.«
    »Es geht um Svante Sniving, von dem bekannt ist, dass er gern seine Leibeigenen und sein Gesinde misshandelt und sogar seinen eigenen Sohn, insbesondere, wenn er zu viel Bier getrunken hat«, sagte der zweite der beiden Abgesandten.

    »Das gereicht Svante Sniving nicht unbedingt zur Ehre«, erwiderte Arn zögernd. »Aber sagt mir, was ich mit dieser Sache zu tun habe.«
    »Gestern hat er Frau Elin Germundsdotter aus unserem Geschlecht erschlagen«, erklärte der erste Abgesandte.
    »Und gestern Nacht ist gleich ein Aufgebotsstab an alle Folkunger gegangen, die Ymseborg morgen noch vor Sonnenuntergang erreichen können«, verdeutlichte der andere junge Verwandte.
    »Ich glaube, ich verstehe«, sagte Arn und nickte. »Welchen Widerstand haben wir von diesem Svante zu erwarten?«
    »Schwer zu sagen. Er besitzt eine zwölfköpfige Garde, aber wir werden morgen fünfzig Mann oder noch mehr sein. Trotzdem sollten wir heute Nacht schon losreiten, am besten sofort«, antwortete der erste der beiden.
    »Wir sind hier auf Forsvik nur drei Folkunger, und zwei sind noch Knaben. Aber die Männer meiner Garde kann ich sicher auch mitnehmen, oder?«, fragte Arn, und es wurde eifrig genickt.
    Mehr gab es nicht zu sagen oder zu fragen. Es dauerte weniger als eine Stunde, die Packpferde zu beladen und die fünf Forsvik’schen Reiter mit Rüstungen auszustatten. Die Sonne stand noch hoch am Himmel, als sie in Richtung Nordwesten davonritten.
    Es war kurz nach Mariä Geburt, und das rote und goldene Herbstlaub leuchtete. Die Abende waren dunkler, was gut für die Rechtgläubigen war, da ihr neunter Monat, der Fastenmonat Ramadan, vor zwei Tagen begonnen hatte. Arn grübelte am Anfang ihres Ritts über die Gesetze des Korans nach, die vorsahen, dass in Ausnahmefällen wie Kriegszeiten nicht gefastet werden musste. Diese
Reise konnte jedoch kaum als Krieg gelten, sondern es handelte sich, wenn er es richtig verstanden hatte, eher um eine Hinrichtung.
    Er ritt zu seinen mohammedanischen Gefolgsleuten und fragte sie ohne Umschweife nach ihrer Meinung. Aber sie lachten nur: Der Fastenmonat habe doch gerade erst begonnen, und außerdem sei es kühl, denn die Sonne habe wieder Vernunft angenommen und gehe abends unter. Er brauche sich also keine Gedanken zu machen. Arn nickte lächelnd und dachte später daran, dass es ein Glück war, dass in den nächsten Jahren der Fastenmonat nicht um die Mittsommerzeit begann. Da würde es dem Volk des Propheten schwerfallen, sich vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang des Trinkens und Essens zu enthalten.
    Sie setzten den Ritt noch eine Stunde fort, nachdem die Sonne untergegangen war, doch dann wurde es so dunkel, dass sie sich gezwungen sahen, ein Nachtlager aufzuschlagen. Ali und Mansour, die blaue Hemden über ihren lederbezogenen Stahlpanzern trugen, ließen mit keiner Miene erkennen, dass sie lieber sofort bei Sonnenuntergang angehalten hätten, um etwas zu essen und zu trinken.

    Am

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