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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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nächsten Tag hatten sich fünf Dutzend Reiter vor Ymseborg versammelt. In der Nacht zuvor hatten die Gardesoldaten von den Palisaden der Burg aus in allen Richtungen Feuer gesehen und begriffen, dass es keinerlei Fluchtmöglichkeiten gab. Das Tor, das auf den Innenhof führte, war geschlossen, und darüber saßen vier Bogenschützen und schauten unruhig auf all die blauen Mäntel, die sich wenige Pfeilschüsse entfernt zur Beratung versammelt hatten.

    Der Anführer der Folkunger war Germund Birgersson, der Vater der erschlagenen Elin. Neben ihm saß ein trauriger, blau geschlagener Knirps in einem Mantel, der zur Hälfte gelb und zur Hälfte schwarz war, denn dies waren die Wappenfarben von Svante Sniving.
    Arn hatte Ali und Mansour auf einen kurzen Ritt um die Palisadenburg mitgenommen. Sie waren sich einig, dass diese mühelos mit Feuer einzunehmen war, aber dass Pferde die Palisaden nicht durchbrechen konnten. Außerdem war die Angelegenheit, das wusste Arn, inzwischen eilig, da alles bis zum Sonnenuntergang des dritten Tages nach der Tat geklärt sein musste, so schrieb es das Gesetz vor.
    Als er zurückkehrte, suchte er Germund Birgersson auf, um sich zu erkundigen, was weiter geschehen solle. Er habe den Eindruck, dass der Knabe Ymseborg erben solle, und deswegen wäre es vermutlich schade, den Hof einfach niederzubrennen?
    Germund lächelte grimmig: Er glaube nicht, dass es so viel Mühe machen würde, das Tor öffnen zu lassen, wenn nur Arn, dessen Ruf sich auch zu ihnen herumgesprochen habe, ihnen dabei helfen würde. Arn entgegnete, er habe nichts dagegen, bei allem nach bestem Vermögen zu helfen.
    »Gut, du bist ein Ehrenmann, alles andere hätte mich auch höchlichst verwundert«, brummte Germund Birgersson zufrieden, stand etwas steif auf und zog seinen blauen Mantel gerade. »Sitz auf und folge mir, dann wollen wir dieses kleine Hindernis schnell aus dem Weg räumen!«
    Gespannt ging Arn zu seinem Pferd, spannte den Sattelgurt und ritt neben Germund her, der auf das Tor von Ymseborg zusteuerte. Keiner von den Folkungern folgte ihnen.

    Sie ritten so nahe heran, dass man sie mit Pfeilen hätte beschießen können, aber niemand schoss auf sie. Der alte Folkungerhäuptling warf Arn einen durchtriebenen Blick zu und ritt noch näher heran, Arn folgte ihm, ohne zu zögern, da Zögern der halbe Tod war. »Ich bin Germund Birgersson aus dem Geschlecht der Folkunger und der Ehre wegen nach Ymseborg gekommen, und nicht um einen Krieg zu beginnen oder zu plündern. Ich bin der Vater von Frau Elin und fordere mein Recht, und meine Verwandten haben mich begleitet«, sagte Germund mit lauter, beinahe singender Stimme.
    Auf den Palisaden antwortete niemand, und es griff auch niemand nach den Waffen. Germund wartete eine Weile, ehe er fortfuhr.
    »Am liebsten würden wir Ymseborg nicht anzünden, da der junge Bengt, der unser Verwandter ist, diesen Hof einmal erben soll«, sagte er. »Deswegen gelobe ich euch, dass wir nur Svantes Tod wollen. Dem Haus, den Leibeigenen und der Garde soll kein Schaden zugefügt werden, und wir haben auch nicht vor, hier ungebeten zu Besuch zu kommen, wenn diese Angelegenheit erledigt ist. So soll es geschehen unter der Bedingung, dass ihr in einer Stunde das Tor öffnet und eure Waffen niederlegt. Ihr werdet dann alle bei dem jungen Herrn Bengt in Dienst treten oder bei dem, an den wir diesen Hof verpachten. Euer Leben wird sich nicht ändern. Aber wenn ihr Widerstand leistet, dann schwöre ich, dass keiner der Garde lebend davonkommt. An meiner Seite reitet Arn Magnusson, und er schwört dasselbe wie ich!«
    Darauf wendete Germund langsam sein Pferd, und Arn folgte ihm mit ernster Miene. Er merkte, wie sich eine unpassende Heiterkeit seiner bemächtigte, weil jemand
Tod und Vernichtung in seinem Namen geschworen hatte, ohne ihn überhaupt nur gefragt zu haben.
    Kein Pfeil flog ihnen hinterher, es wurden nicht einmal spöttische Bemerkungen gemacht.
    »Ich glaube, dass wir das bis zum Abend geregelt haben«, sagte Germund stöhnend, als er sich auf seinen alten Platz am Lagerfeuer der Folkunger sinken ließ und sich nach einem Stück Schweinefleisch ausstreckte.
    »Was machen wir mit den Leichen, wenn wir fertig sind?«, fragte Arn.
    »Meine Tochter nehme ich mit nach Älgarås, um sie neben der Kirche christlich zu begraben«, sagte Germund. »Svantes Leiche mitsamt dem abgeschlagenen Kopf nähen wir in eine Kuhhaut ein und schicken sie seinen Verwandten. Auf Ymseborg setzen wir als

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