Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
Sarazenisch.«
»Und ich kann mit ihr nur die Sprache des Volkes oder Lateinisch reden!«, meinte Cecilia lachend. »Du musst mir zumindest ihren Namen erklären.«
»Sie heißt Umm Anaza, das bedeutet Mutter Anaza, und der Kleine heißt Ibn Anaza, obwohl ich seinen Vater so getauft hatte. Jetzt heißt der Hengst, den wir gleich treffen werden, Abu Anaza, und was Abu und Ibn bedeuten, errätst du vermutlich?«
»Vater und Sohn Anaza.« Cecilia nickte. »Aber was bedeutet Anaza?«
»Das ist einfach ein Name«, antwortete Arn und warf einen Sattelgurt, der auf der Unterseite mit Lammfell gepolstert war, auf die Stute. »Die Anaza sind die ältesten Pferde im Heiligen Land, und wenn die langen Winternächte kommen, werde ich dir die Sage von den Anaza erzählen.«
Arn sattelte und zäumte die Stute in einem verblüffenden Tempo, und die Stute muckte nicht, sondern wirkte ganz im Gegenteil froh, die Weide verlassen zu dürfen.
Cecilia musste Umm Anaza zur großen Koppel führen, auf der die Hengste standen. Gelenkig sprang Arn über die Latten der Umzäunung und pfiff. Die weidenden Pferde blickten auf, und im nächsten Augenblick galoppierten sie auf Arn zu, dass die Erde nur so bebte. Cecilia bekam Angst, aber sah bald, wie unnötig das war, weil die Pferde in dem Augenblick, in dem Arn seinen Arm hob, langsamer wurden. Alle drängten sich um Arn, der sämtliche Namen wusste und für jedes Tier ein freundliches Wort hatte. Schließlich kraulte er den Hengst, der aussah wie Cecilias Stute. Er hatte ein schwarzes Fell und eine Silbermähne und musste Abu selbst sein. Cecilia fand es rührend, dass ihr Mann diese Tiere so liebevoll behandelte. Als seien sie viel mehr als nur Pferde, als seien sie seine liebsten Freunde. So behandelte niemand im Norden seine Pferde, dachte sie, sah aber auch sofort ein, dass es im Norden niemanden gab, der so reiten konnte wie Arn. Es war ein erbaulicher Gedanke, dass liebevolle Zuneigung bessere Reiter hervorbrachte als Härte und Selbstsicherheit.
Etwas von dieser Liebe empfand sie selbst, als sie etwas später von Forsvik in Richtung Norden den Bottensjön entlang davonritten. Der Stute gefiel es offenbar, ihre neue Besitzerin zu tragen. Sie schien zu ihr durch ihre weichen Bewegungen zu sprechen, die nicht mit denen anderer Pferde zu vergleichen waren.
Die Sonne war hinter den Baumwipfeln untergegangen. Der unendliche Tannenwald, der Tiveden, begann. Arn ritt einen Pfad entlang, und bald sahen sie den Bottensjön und etwas weiter weg den Vättersee in der Abendsonne funkeln. Die Gerüche von Pferden und Spätsommer mischten sich geheimnisvoll mit einem süßen Modergeruch und dem Duft des Tannenwalds.
Arn ritt an sie heran und meinte, er sei jetzt alt genug, um sich nicht mehr auf Pferderücken stellen zu müssen, diesmal habe er vor, im Sattel sitzen zu bleiben. Erst verstand Cecilia nicht, was er meinte, aber dann erinnerte sie sich an den Abend auf dem Kinnekulle, als sie zum ersten Mal zusammen ausgeritten waren und er sich in vollem Galopp auf den Pferderücken gestellt hatte, den Blick auf sie und nicht auf den Weg gerichtet. Er war damals mit einem kräftigen Ast zusammengestoßen, vom Pferd gestürzt und bewusstlos liegen geblieben.
»Mir wäre fast das Herz stehengeblieben«, flüsterte Cecilia.
»Das wollte ich nicht«, antwortete Arn. »Ich wollte dein Herz erobern und es nicht zum Stillstand bringen.«
»Du wolltest mein Herz gewinnen, indem du mir zeigst, dass du auf einem Pferderücken stehen kannst?«
»Ja. Ich hätte dafür sogar einen Kopfstand gemacht, wenn es nötig gewesen wäre. Aber es ist mir gelungen, oder?«
Während er noch darüber scherzte, wie er damals um sie gefreit hatte, machte er auf dem Sattel einen Handstand, erst mit gespreizten und dann mit hoch aufgerichteten Beinen, während sein Hengst ruhig seinen Weg fortsetzte, als sei er an solche Faxen seines Herrn gewöhnt.
»Du brauchst dich wirklich nicht so aufzuspielen«, sagte Cecilia kichernd. »Wenn ich dir versichere, dass du mein Herz wie in einem goldenen Schrein besitzt, setzt du dich dann hin und reitest wie ein normaler Mensch?«
»Ja, wenn das so ist«, erwiderte Arn, ließ sich schnell wieder herab und saß sicher mit beiden Füßen in den Steigbügeln. »Ich habe das Gefühl, dass ich allmählich für
solche Kunststücke zu alt werde, es ist also ein Glück, dass wir bereits Mann und Frau sind.«
»Du darfst die Güte und den hohen Willen, die uns zu Mann und Frau gemacht
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