Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
Richtigkeit habe, und führte ein kurzes geflüstertes Gespräch in der fremden Sprache. Daraufhin verließen die Ärzte unter tiefen Verbeugungen vor Eskil leise den Raum.
»Abraham und Josef haben gute Neuigkeiten«, sagte Arn, als er mit Eskil wieder allein war. »Unser Vater ist im Augenblick noch zu müde, aber morgen wird seine Heilung beginnen. Mit Gottes Hilfe wird er wieder laufen und sprechen können.«
Eskil antwortete nicht. Es wirkte so, als sei die erste große Freude über das Wiedersehen mit Arn bereits getrübt und als schäme er sich darüber, dass der Eindruck entstanden sein könnte, er hätte sich nicht ausreichend um seinen Vater gekümmert. Forschend sah Arn seinen Bruder an und schien dessen verborgene Gefühle zu verstehen. Plötzlich breitete er die Arme aus, und sie umarmten sich. Lange standen sie da, ohne etwas zu sagen. Eskil, dem das Schweigen mehr auszumachen schien, murmelte schließlich, es sei ein magerer kleiner Bruder, der da zum Gastmahl erscheine.
Arn entgegnete belustigt, es komme ihm vor, als sei es Eskil gelungen, den Hunger von Arnäs fernzuhalten. Er ähnele immer mehr ihrem Ahnherrn, Jarl Folke dem Dicken. Da musste Eskil lachen und schüttelte seinen jüngeren
Bruder in gespielter Entrüstung, und Arn ließ sich schütteln und musste ebenfalls lachen.
Nachdem sich ihre Heiterkeit gelegt hatte, führte Arn seinen Bruder zu ihrem Vater, der mit seinem hängenden linken Arm ganz still in seinem geliebten Stuhl mit den Drachenschnitzereien saß. Arn ließ sich auf die Knie sinken und zog Eskil zu sich herunter, so dass sich die Köpfe der drei Männer auf einer Höhe befanden. Dann sprach er in ganz gewöhnlichem Ton und nicht wie zu einem Mann, der seinen Verstand verloren hat: »Ich weiß, dass Ihr alles wie früher hören und verstehen könnt, lieber Vater. Ihr braucht mir jetzt nicht zu antworten, denn wenn Ihr Euch zu sehr anstrengt, wird alles noch schlimmer. Aber morgen soll die Heilung beginnen, und ab morgen werde ich bei Euch sitzen und erzählen, was im Heiligen Land vorgefallen ist. Zuerst wird mir Eskil berichten, was hier zu Hause geschehen ist, denn es gibt vieles, was ich genau wissen möchte.«
Dann erhoben sich die beiden Söhne und verbeugten sich vor ihrem Vater wie früher. Ein kleines Lächeln meinten sie in seinem schiefen Gesicht ausmachen zu können, wie die Glut eines Feuers, das schon lange erloschen scheint.
Als sie auf den Hof traten, hielt Eskil einen vorbeieilenden Diener an und sagte, er solle Herrn Magnus ein Bett, Wasser und ein Nachtgeschirr ins Kochhaus bringen. Herrschaft und Gesinde liefen eilig hin und her, denn vor dem unerwarteten Willkommensfest, das glanzvoller ausfallen musste als die üblichen Gastmähler auf Arnäs, war viel zu tun. Doch wer in die Nähe der beiden Folkungerbrüder kam, die jetzt zusammen auf das Burgtor zugingen, wich beinahe entsetzt zurück. Es hieß Herr Eskil sei der reichste Mann im Westlichen Götaland, und
alle wussten die Macht des Silbers und Goldes zu fürchten, obwohl Herr Eskil eher lächerlich als furchterregend wirkte. Neben ihm ging sein Bruder, der verschollene Krieger Arn, den die Sagas größer und breiter gemacht hatten, als er in Wirklichkeit war. Alle sahen jedoch an seinem Gang, an seinem von Kämpfen gezeichneten Gesicht und daran, dass er sein Schwert und seinen Ringpanzer wie leichte Kleider trug, dass jetzt auch die andere Macht nach Arnäs gekommen war, die Macht des Schwertes, die die meisten vernünftigen Menschen mehr fürchteten als die Macht des Silbers.
Eskil und Arn gingen durch das Burgtor und zum Zeltlager, das gerade von den Fremden aus Arns Gefolge fertiggestellt wurde. Arn erklärte, dass sie nur die Männer begrüßen müssten, die frei und nicht seine Leibeigenen seien. Als Ersten bat er Harald Østeinsson vorzutreten und erzählte Eskil, Harald und er seien mittlerweile seit bald fünfzehn Jahren Waffenbrüder. Als Eskil den norwegischen Namen hörte, legte er die Stirn in Falten, als versuche er sich an etwas zu erinnern. Dann fragte er, ob Harald möglicherweise einen Verwandten mit demselben Namen in Norwegen habe, und als Harald sagte, dieser Mann sei sein Großvater väterlicherseits, und sein Vater habe Østein Møyla geheißen, nickte Eskil nachdenklich. Er beeilte sich, Harald zum abendlichen Gastmahl im Langhaus einzuladen, und wies darauf hin, dass es dabei an nordischem Bier in ausreichenden Mengen nicht mangeln werde, was einen so weit gereisten
Weitere Kostenlose Bücher