Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
könnte.«
»Aber ich dachte, ihr hättet euch versöhnt?«
»Das haben wir auch. Aber ich würde nicht gut in den königlichen Rat der Dänen passen.«
»Wieso das? Mir haben deine Dienste im Rat gefehlt. Einen besseren Marschall als dich könnte kein König in unserem Reich bekommen.«
»Das ist es ja gerade«, lächelte Arn geheimnisvoll. »Darin sind Birger Brosa und ich uns nämlich vollkommen einig, und darüber haben wir mehr als einmal gesprochen. Säße ich als Marschall im Rat von König Sverker und wäre außerdem durch einen Treueid gebunden, würde uns das vielleicht mehr schaden als nützen. Jetzt tun Birger Brosa und ich so, als würde unsere Feindschaft fortbestehen, und ich bleibe weiter auf Forsvik und stärke dort die Macht des Erikschen Geschlechts und der Folkunger.«
König Knut dachte genau über Arns Worte nach, die ihm genauso listig erschienen, wie es von Birger Brosa zu erwarten war. Erneut spürte er, wie ihm innerlich warm wurde, wie von einer leichten Berührung Gottes.
»Wirst du mir und Erik schwören, dass du sein Marschall wirst und nicht der Marschall eines anderen?«, fragte er, nachdem er lange nachgedacht hatte.
»Ja, aber wir sollten vorsichtig mit den Worten umgehen«, entgegnete Arn behutsam. »Bedenke, dass ich erst einmal wie alle anderen dem Dänen den Treueid schwören muss. Aber der gilt nur so lange, wie er seinen eigenen Eid hält. Bricht er ihn, gibt es Krieg. In diesem Krieg bin ich dann der Marschall von Erik Knutsson, das schwöre ich, und das kann ich auch vor euch beiden schwören!«
Mit diesen Worten hatte Arn eigentlich nichts geschworen, was sich nicht ohnehin von selbst verstand. Aber da der sterbende Knut einen solchen Eid für eine große Sache zu halten schien, ließ er Erik hereinrufen, nahm die Hände seines Freundes und seines Sohnes, drückte sie an sein sterbendes Herz und zwang ihnen einen gegenseitigen Treueid ab. Erik Jarl fiel es schwer, den Gestank seines Vaters zu ertragen, und seine Augen tränten gleichermaßen vor Trauer wie vor Ekel, während er Arn gegenüber seinen Eid ablegte. Zum ersten Mal bemerkte Arn an Erik Jarl etwas Tadelnswertes: sein Unvermögen, würdig am Sterbebett seines Vaters aufzutreten. Dennoch gelobte er, mit seinem Leben, seinem Schwert und seiner Klugheit alles zu tun, um die Krone des Reiches für Erik Jarl zu retten, falls Sverker Karlsson den Treueid gegenüber dem Thing der Svear und Götar und dem königlichen Rat brechen sollte.
König Knut Eriksson, der Sohn des heiligen Erik, der für ewige Zeit der Schutzpatron des entstehenden Reiches werden sollte, starb friedlich auf Eriksberg, dem Hof seiner Väter, im Jahr des Heils 1196. Als Erster des Erikschen Geschlechts wurde er im Kloster Varnhem begraben.
Kein großer Leichenzug geleitete ihn zur letzten Ruhe, da er ein König war, der schon mehrere Jahre vor seinem Tod die Macht verloren hatte. Aber sein Grabplatz neben Frau Sigrid, der Gründerin und Stifterin des Klosters, war vortrefflich.
Viele Fürbittengebete wurden in Varnhem für König Knuts Seelenfrieden gebetet, da die königlichen Schenkungen an das Kloster beträchtlich waren und diese Kirche die Grablege vieler edler Männer des Erikschen Geschlechts und der Folkunger werden sollte. Das hatte Birger Brosa gesagt. Der Bund zwischen den drei Kronen und dem Löwen sollte in alle Ewigkeit fortbestehen. Zu gegebener Zeit würden daher die Freunde Knut Eriksson und Arn Magnusson nebeneinander ruhen.
In den Häfen von Forsvik, dem für die größeren Schiffe am Vättersee und dem für die Flusskähne am Ufer des Viken, arbeiteten inzwischen so viele Männer, dass man leicht den Überblick darüber verlieren konnte, wer dort angestellt war und wer nur herumlungerte. Besonders Knaben, die mit dem Ranzen auf dem Rücken und großen Träumen im Kopf von zu Hause ausgerissen waren, kamen oft nach Forsvik. Es hatte sich bis zur kleinsten Hütte herumgesprochen, dass es hier für junge Männer manches Wunderbare gab. Viele fühlten sich berufen, aber nur wenige waren auserwählt.
In der Regel griff man die kleinen Ausreißer schnell auf und setzte sie in einen Kahn, der in die Richtung fuhr, aus der sie gekommen waren. Der Vorarbeiter Gure pflegte dem Steuermann für diese Mühe sogar eine Silbermünze zu geben.
Sigge und Orm waren zwölf und dreizehn Jahre alt, als sie auf diese Weise nach Forsvik kamen, und zwar kurz vor der Beerdigung von König Knut in Varnhem. Daher waren weder Hausherr noch
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